Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

140302 SE SE afrikanische Geschichte: Gewalt, Wirtschaft, Entwicklung (2008S)

koloniale Kontrolle afrikanischer Gesellschaften

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 10.03. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 17.03. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 31.03. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 07.04. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 14.04. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 21.04. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 28.04. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 05.05. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 19.05. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 26.05. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 02.06. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 09.06. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 16.06. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 23.06. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12
  • Montag 30.06. 17:00 - 19:00 Inst. f. Afrikawissenschaften, Seminarraum 3 UniCampus Hof 5 2M-O1-12

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Koloniale "Gewalt" manifestiert sich in drei unterschiedlichen Formen:
o "direkte Gewalt", wie Krieg, Massenmord, Genozid, Versklavung und Sklavenhandel, Zerstörung von Wohnung und Nahrungsmitteln, Folter, Raub, Zwangsarbeit, Entführung, Kerker, Mord an Einzelpersonen u.a. mehr
o "strukturelle Gewalt" entsteht im Rahmen der Kolonisierung in Verbindung mit Vorschüssen und Krediten, die zu individueller und kollektiver Verschuldung führen, mit der Einführung neuer sozialer und politischer Institutionen oder der Veränderung bestehender, der Verschärfung ethnischer Gegensätze, dem Verdrängen der Produktion für den Eigenbedarf durch eine markt-, vor allem exportorientierte Produktion, der Verdrängung kontinentalen Handels durch den Überseehandel, dem Ausbau der Infrastruktur im Dienste der Kolonialmacht u.a.
o "kulturelle Gewalt" schliesslich kam mit der christlichen Mission und dem westlichen Schulsystem, der Verbreitung westlicher Lebensformen und Konsumgüter, der Einbindung in ein westlich zentriertes Informationssystem etc.
War die Frühzeit der Kolonisierung stärker durch "direkte Gewalt" geprägt, so tendiert der Kolonialismus in der Folge zu eher indirekten Strategien der Kontrolle: Kooption von Eliten oder Herausbildung "neuer Eliten", gesellschaftliche und vor allem wirtschaftliche Entwicklung, Spaltung der afrikanischen Gesellschaft und Korruption / Kauf eines Teils der Gesellschaften. Als wirksamste Methode erwies sich die "Kolonisierung des Geistes": sobald die Kolonisierten überzeugt worden waren, dass gut für sie war, was Europa wollte und brauchte, konnten die Kolonisatoren den Einsatz direkter Gewalt auf ein Minimum beschränken. Das Konzept "Entwicklung" spielte dabei eine wichtige Rolle

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte Afrikas soll zeigen, wie im Verlauf von 70 bis 100 Jahren koloniale Herrschaft allmählich von "kostspieligen" Methoden der direkten Gewalt zu effizienteren und profitableren Strategien der indirekten Kontrolle überging.

Prüfungsstoff

Themen: Die unterschiedlichen kolonialen Systeme und ihre Strategien der Kontrolle zwischen direkter Gewalt und "unsichtbarer" Hegemonie, dokumentiert anhand einzelner Länder.
Vorgangsweise: 1. Gruppenbildung, Festlegung der Themen und Verteilung der Einführungsliteratur. 2. Diskussion der zentralen Begriffe anhand von "abstracts" der einführenden Literatur 3. Erarbeitung eines Konzepts, Vorlage eines Handouts und Präsentation des Handouts, 4. Kurzvortrag und Diskussion der "rohen" Seminararbeit in Seminarveranstaltungen; 5. Schriftliche Endfassung des Seminarpapiers im Umfang von rd. 20 Seiten (bei Arbeitsgruppen rund 15 Seiten pro TeilnehmerIn plus gemeinsamer Einleitung und Zusammenfassung)
Bewertung: Teilnahme an den LV-Einheiten ("prüfungsimmanente Lehrveranstaltung"), "abstract", Präsentationen und schriftliche Arbeit, Abgabetermin: bis spätestens 30. Oktober 2008

Literatur

Unterlagen: e-learning Plattform
Literatur: Schicho, Walter. 1999/2001/2004. Handbuch Afrika. Bd. 1: Zentralafrika, Südliches Afrika und die Staaten im Indischen Ozean, Bd. 2: Westafrika und die In-seln im Atlantik, Bd. 3: Nordafrika, NO-, Ostafrika und östliches Zentralafrika. Frank-furt/Wien: Brandes & Apsel / Südwind.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

GA.3. (B.3.); T II;

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35