Universität Wien

140397 SE T II - International Organizations in the 19th Century (2011S)

Result of Western Aspirations for Hegemony or Global Entanglement?

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Ganztagesblöcke zwischen 6. Juni und 10. Juni 2011

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 06.06. 12:00 - 16:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Dienstag 07.06. 13:00 - 19:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Mittwoch 08.06. 11:00 - 17:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)
  • Donnerstag 09.06. 12:00 - 15:00 (ehem. Seminarraum Internationale Entwicklung Afrikawissenschaften UniCampus Hof 5 2Q-EG-05)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Lange waren Internationale Organisationen ein Gegenstand, der vornehmlich in den Sozialwissenschaften behandelt wurde. Jüngst sind sie auch in den historisch orientierten Fächer auf die Forschungsagenden gerückt, vor allem in der Globalgeschichte werden sie momentan intensiv studiert. Folglich sind sie ein Thema bei dem unterschiedliche disziplinäre Zugriffe und Debattenstränge ineinandergreifen und bieten damit die Möglichkeit, den Studierenden die Potentiale, aber auch Herausforderungen interdisziplinärer Forschungsfelder aufzuzeigen. Zudem gab es bis vor wenigen Jahren weder neuere empirische Studien noch übergreifende Betrachtungen zu ihrer Geschichte. Mittlerweile existiert indes eine reiche Literatur zu beiden Aspekten, so dass in dem Seminar unterschiedliche Interpretationen und Narrative vorgestellt und diskutiert werden können. Vor diesem Hintergrund werden die Studierenden zunächst (1 Sitzung) in die globalhistorische Forschung eingeführt und mit deren spezifischer Perspektive auf das Thema vertraut gemacht. Daran anschließend wird die leitende Fragestellung des Seminars, in welchen Kontexten und vor welchen Hintergründen, Internationale Organisationen entstanden sind, erarbeitet (1 Sitzung). Sodann wird in mehreren Sitzungen eine Auswahl von Organisationen detailliert betrachtet, bevor zum Abschluss des Seminars Vergleiche unternommen werden, die zu einem Blick über das 19. Jahrhundert hinaus und somit zu einer übergreifenden Betrachtung leiten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Präsentation/ Referat im Seminar und Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, Internationale Organisationen als ein Resultat globaler Verflechtung begreiflich zu machen, die Mitte des 19. Jahrhunderts eine neue Qualität erfuhr.
Denn während in der sozialwissenschaftlichen Literatur ein �discourse of newness' vorherrscht und in Hinblick auf internationale Kooperation auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts fokussiert wird, vermag eine historisierende Perspektive aufzuzeigen, dass die (Ver-)Regelung länderübergreifender Beziehungen und Interaktionen bereits wesentlich früher einsetzte und in ihrem Verlauf unterschiedlichen Dynamiken und Konjunkturen unterlag. Diese Einsicht trägt dazu bei, die Studierenden auch über den konkrete Gegenstand hinaus für die zeitliche Tiefenschärfe von Phänomen und Prozessen grenzüberschreitender Vernetzung zu sensibilisieren.
Ferner gestattet das Thema vor Augen zu führen, dass die wissenschaftliche Untersuchung von Globalisierungsprozessen, ebenso wie die öffentlichen Debatten über sie, nicht frei von weltpolitischen Ordnungsvorstellungen und Interessenlagen ist, ihnen immer eine normative Dimension innewohnt. Denn Argumentationen über die Gründe des Formierens Internationaler Organisationen, über ihre Funktionen im globalen Gefüge und über ihre Wirkung übersetzen sich unmittelbar in Urteile über Relevanz und Nützlichkeit. Zugleich präfigurieren sie die Diskussion über die Reformierbarkeit dieser Institutionen und liefern Ansatzpunkte dafür, alternative Akteure in den internationalen Beziehungen zu protegieren oder aber zu marginalisieren. Da wissenschaftliche Auseinandersetzungen im besonderem Maße zu Objektivierungen tendieren, ist es umso wichtiger, den Studierenden eine Instrumentarium zur kritischen Analyse von Erklärungsmodellen und historischen Narrativen zur Hand zu geben.
Schließlich dient die Lehrveranstaltung dazu in den Problemkreis des Eurozentrismus einzuführen. Denn zunehmend werden Internationale Organisationen für ihren europäischen Ursprung kritisiert und daraufhin hinterfragt, inwiefern sie zur Durchsetzung und Bewahrung westlicher Hegemonie dienten. Mit fundierten Kenntnissen über einzelne Organisationen soll erlernt werden, wie differenziert zu dieser Frage Position bezogen werden kann.
Insgesamt sollen die Studierenden in Auseinandersetzung mit der Geschichte Internationaler Institutionen im 19. Jahrhundert dazu befähigt werden, eigenständig, sowohl theoretisch reflektierte und analytisch fundierte, Untersuchungen zu Themen und Problemen der historischen Globalisierungsforschung zu unternehmen. Notwendig ist hierfür einerseits die Aneignung der wichtigsten Theorien und Methoden der Globalgeschichte sowie der laufenden Debatten in beiden Bereichen. Andererseits bedarf es deren Übertragung und Anwendung auf ein konkretes Themenfeld.

Prüfungsstoff

Anhand der Seminarliteratur werden Verfahren der kritischen Textlektüre vorgestellt und eingeübt. In den Referaten wird das Bündeln von angelesenem Wissen, die Abstraktionsfähigkeit im Umgang mit einem Vielzahl von Detailinformationen sowie eine strukturierte Aufbereitung des Themas zur Präsentation vor der Gruppe trainiert. Zudem dienen die Referate dazu, Varianten der Visualisierung kennenzulernen und sich mit Fragen der Rhetorik zu befassen. Neben der Einzelpräsentation beinhaltet das Seminar Gruppenarbeit und Gesamtdiskussion. Zwischen den Sitzungen sind kleinere Rechercheaufgaben zu erledigen.

Literatur

wird Mitte März bekanntgeben
Literature will be announced by middle of March

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

T II
MA Globalgeschichte und Global Studies: Vertiefung 2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35