140397 FS FM1 - Forschungsseminar (Teil 1) - Forschungsdesign (2015S)

Die zweisemestrige Lehrveranstaltung dient der Entwicklung einer eigenen Forschungsarbeit, die soziale Bewegungen, Proteste und/oder Aufstände in Ländern des globalen Südens in den Blick nimmt.
Welche Möglichkeiten und Grenzen haben soziale Bewegungen in Ländern des globalen Südens? Wie schreiben sich deren Forderungen in (staatliche) Institutionen ein? Wie lässt sich die Dialektik von Protest und Staat bzw. staatlichen Reaktionen analysieren? Wie wirken staatliche Kooptations- und Repressionsformen auf soziale Bewegungen ein?

Ausgehend von diesen Fragestellungen werden in diesem Semester sozialwissenschaftliche Konzepte von sozialen Bewegungen und dem Staat erörtert. Indem verschiedene Positionen theoretisch erschlossen und auf ihre Operationalisierbarkeit hin überprüft werden, sollen Grundlagen für ein eigenes, empirisch informiertes Forschungsdesign geschaffen werden. Wesentliche Fragen sind somit: Wie werden der Staat bzw. soziale Bewegungen aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven konzeptionalisiert? In welchem Verhältnis werden diese beiden Untersuchungsgegenstände zueinander gedacht und wie kann dies für eine Entwicklungsforschung produktiv adaptiert werden? Wie lassen sich jene Zugangsweisen und Positionen für die eigene Forschungsarbeit operationalisieren?

Aufbauend auf diesen Annäherungen an staatstheoretische Konzepte bzw. an Ansätze aus der Bewegungsforschung steht sodann die Entwicklung eines eigenen Forschungsdesigns im Vordergrund. Ausgeleuchtet werden dabei neben wesentlichen Elementen eines derartigen Designs vor allem das Verhältnis von Forschungsfragen zu methodischen Umsetzungen, sodass die Studierenden forschungstechnische Grundlagen erarbeiten können. Methodologische Reflexionen sollen zudem den eigenen Forschungsprozess fundieren und zugleich einer kritischen Überprüfung unterziehen.

Wichtig: Die eigene, konkrete Forschung kann sich dabei auf unterschiedliche soziale Bewegungen bzw. Staaten beziehen, die LV ist also nicht auf bestimmte geografische Räume eingegrenzt.