Universität Wien
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140540 SE Religious Beliefs and Practices of Rival Philosophical Traditions as Seen by a Medieval Jain Scholar (2019S)

The Description of Naiyayikas, Vaisesikas and Samkhyas in Gunaratnasuri's 14th-century Tarkarahasyadipika

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 36 Teilnehmer*innen
Sprache: Englisch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 06.03. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 13.03. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 20.03. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 03.04. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 10.04. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 08.05. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 15.05. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 22.05. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 29.05. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 05.06. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 12.06. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 19.06. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Mittwoch 26.06. 11:45 - 13:15 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In dieser Lehrveranstaltung soll ein Einblick in einen wichtigen, aber weitgehend unerforschten Aspekt der Philosophie- und Religionsgeschichte des vormodernen Südasien gegeben werden, und zwar in Details der religiösen Vorstellungen und besonders Praktiken der Anhänger der philosophischen Tradition des Nyāya. Hierfür stellt die Tarkarahasyadīpikā des jinistischen Gelehrten Guṇaratna Sūri (1343–1418), ein umfangreicher Kommentar zu Haribhadras Ṣaḍdarśanasamuccaya (8. Jh.), eine wertvolle und reichhaltige Quelle dar. Bereits Haribhadra selbst geht in seiner bekannten Doxographie zu Beginn der Darstellung und Diskussion der Lehren der für ihn zentralen philosophischen Traditionen seiner Zeit kurz auf die religiöse Affiliation der Anhänger der jeweiligen Tradition ein. Diese knappe Information wird durch Guṇaratna Sūris Ausführungen wesentlich ergänzt, die sich wohl nicht nur auf die Kenntnis einschlägiger Literatur stützen, sondern auch auf eigene Beobachtungen und andere zeitgenössische Informationen, evtl. auch solche, die nur mündlich innerhalb gewisser Kreise weitergegeben wurden. Zudem zitiert er hierzu verschiedene Merkstrophen.
Wir werden uns der spannenden Thematik auf der Textgrundlage der relevanten Abschnitte in Mahendra Kumar Jains Ausgabe des Ṣaḍdarśanasamuccaya (ṢDS) mit Guṇaratnas Tarkarahasyadīpikā (TRD), Somatilaka Sūris Laghuvṛtti und einem anonymen Kommentar zu isolierten ausgewählten Punkten des Grundtextes (avacūrṇi) zuwenden. Zunächst werden wir zum Nyāya Strophe 12 des ṢDS lesen, mit § 1–5 der TRD, und Strophe 13 mit Teilen von & 6–7 der TRD, zum Vaiśeṣika wiederum Strophe 59 des ṢDS, mit § 457–458 der TRD. Sollte noch Zeit verblieben, werden wir zum Sāṃkhya Strophe 33 des ṢDS, mit § 1–5 der TRD und Strophe 34 mit Teilen von § 6 der TRD lesen. Ergänzend hierzu werden wir jeweils auch einen Blick auf die abschließenden Teile der TRD zu den drei ausgewählten Traditionen werfen, wo Guṇaratna Sūri die in seinen Augen und zu seiner Zeit wesentliche Literatur anführt (§ 132 zum Nyāya; § 509 zum Vaiśeṣika; § 36 zum Sāṃkhya).
Ziel des Seminars ist der Erwerb (a) grundlegender Kenntnisse der religiösen Vorstellungen und Praktiken des klassischen Nyāya, auch in Verbindung mit seinen zentralen philosophischen Lehren, und b) von Kenntnissen zu den wichtigsten relevanten Akteuren und Werken. Ferner soll durch die Lehrveranstaltung eine Vertrautheit mit dem Stil des wissenschaftlichen Sanskrit der spätmittelalterlichen Zeit erlangt werden sowie mit den Methoden der Übersetzung, Analyse und Hermeneutik wissenschaftlicher Sanskrittexte dieser Periode.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Von den Teilnehmern wird die umfassende und tiefgehende Vorbereitung der Texte sowie deren eigenständige Übersetzung und Interpretation, auf der Grundlage der Erarbeitung des thematischen Umfeldes durch die einschlägige Sekundärliteratur, in der Lehrveranstaltung erwartet. Die Teilnehmer sind des Weiteren aufgefordert, eigenständig zusätzliche Primärmaterialien hinzuzuziehen und zu präsentieren und sich an der – natürlich auch kritischen – Diskussion ausgewählter sekundärer Quellen in den Sitzungen zu beteiligen.
Die Beurteilung erfolgt zu 30% aufgrund der mündlichen und schriftlichen Leistung im Laufe der Lehrveranstaltung, bestehend in der gründlichen Vorbereitung der zugrundeliegenden Texte, der Präsentation eigener Übersetzungen im Unterricht und der aktiven Beteiligung an der Erarbeitung, Analyse, Interpretation und Problematisierung des gelesenen Stoffes sowie einer kleinen schriftlichen Leistung (Mini-Essay, Buch-, Kapitel- oder Aufsatzbesprechung etc.). Weitere 20% der Beurteilungsgrundlage werden durch ein Referat zur Seminararbeit abgedeckt, die wiederum die verbliebenen 50% der Bewertungsgrundlage ausmacht. Das mit dem Lehrveranstaltungsthema zusammenhängende Thema der Seminararbeit im Umfang von ca. 15 Seiten ist in Absprache mit dem Lehrveranstaltungsleiter zu wählen. Werden mehr als drei Sitzungen versäumt, erfolgt eine negative Bewertung.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Empfohlene Teilnahmevoraussetzung: Absolvierung von Modul MASK 1.

Prüfungsstoff

Literatur

Die relevante Literatur wird in einem Lehrveranstaltungshandapparat aufgestellt werden. Im Laufe der Lehrveranstaltung werden weitere ergänzende Literaturhinweise gegeben sowie weitere Textmaterialien zur Verfügung gestellt werden.

Textausgabe:
Ṣaḍdarśanasamuccaya of Haribhadra Sūri [With the Commentaries of Tarka-rahasya-dīpikā of Guṇaratnasūri and Laghuvṛtti of Somatilaka Sūri and an Avacūrṇi]. Edited by [The Late] Dr. Mahendra Kumar Jain, Nyāyācārya, M. A., Ph. D. With the Introduction by Pt. Dalasukh Malavaniya. Jñānapīṭha Mūrtidevī Granthamālā: Sanskrit Grantha No. 36. 2nd ed. New Delhi: Bharatiya Jnanpith Publication, 1981.

Ausgewählte Literatur:
Frank van den Bossche, “Jaina Arguments Against Nyāya Theism“. Journal of Indian Philosophy 26.1 (1998), pp.1–26
Wilhelm Halbfass, India and Europe: An Essay in Understanding. Albany: State University of New York Press, 1988. Kapitel 19.
Luigi Suali, “Contributi alla conoscenza della logica e della metafisica indiane”, Giornale della Società Asiatica italiana 19 (1906), pp. 283–369.
Luigi Suali, “Contributi alla conoscenza della logica e della metafisica indiane. II”, Giornale della Società Asiatica italiana 20 (1907), pp. 33–64.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

MASK5, Dissertantenseminar

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:35