Universität Wien
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142206 UE Verfassungsrecht in Nepal (2020S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 24 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 03.03. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 10.03. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 17.03. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 24.03. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 31.03. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 21.04. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 28.04. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 05.05. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 12.05. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 19.05. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 26.05. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 09.06. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 16.06. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 23.06. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34
  • Dienstag 30.06. 10:00 - 11:30 Seminarraum 5 ISTB UniCampus Hof 4 2C-O1-34

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Verfassungen gelten zwar nicht unbedingt als spannende Textgattung, gleichwohl ist ihr Inhalt Gegenstand und Ergebnis hochinteressanter, oft emotional geführter Aushandlungsprozesse. Nach den Worten Hans Magnus Enzensbergers gehören Verfassungen „zu den vortrefflichsten Erfindungen des bürgerlichen Zeitalters“ (Ach Europa, 1987). Durch eine Verfassung definiert ein Nationalstaat sich selbst, seine demokratischen Institutionen, das Gleichgewicht der politischen Kräfte, aber auch seine historische Identität. Nepal hat seit 1948 sieben Verfassungen erlebt (davon zwei Interims-verfassungen): die erste wurde noch zur Zeit der Rana-Herrschaft von den Regierenden erlassen, die jüngste vom September 2015 ist das Ergebnis eines siebenjährigen Ringens in einer (zweimal) gewählten Verfassungsgebenden Versammlung. Dieser sich über sieben Jahrzehnte erstreckende Prozess der Suche nach einer konsensfähigen Verfassung ist ein einzigartiges Beispiel für die Selbstkonstitution einer politischen Ordnung durch Verfassunggebung, wobei das Prinzip der Volkssouveränität sich erst langsam durchsetzen konnte. Im Rahmen der Übung soll dieser Prozess nachgezeichnet und analysiert werden. Er war begleitet von königlichen Manövern, der Verdrängung demokratischer Parteien in den Untergrund, zwei Volksbewegungen zur (Wieder-) Einführung der Demokratie, einem maoistischen „Volkskrieg“ und schließlich der Abschaffung einer jahrhundertealten Monarchie zugunsten einer säkularen Republik. Durch die eingehende kritische Lektüre der verschiedenen Verfassungstexte soll der Kampf um Grundrechte, das Aushandeln angemessener Repräsentation und die Bestimmung der nationalen Identität aufgezeigt und vor dem Hintergrund der historischen Entwicklungen verständlich gemacht werden.

Themen

• Vorgeschichte: Rana-Herrschaft
• Erste moderne Verfassungen: 1948 und 1951
• Panchayat-Periode: Ideologie der parteilosen Demokratie
• Jan Āndolan I (1990)
• Verfassung 1990
• Minoritätenproblematik
• Die Rolle des Obersten Gerichtshofes (Supreme Court)
• Bürgerkrieg und Jan Āndolan II
• Verfassungsgebende Versammlung
• Verfassung 2015: Probleme des Föderalismus

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Beurteilung erfolgt auf der Basis von regelmäßiger Teilnahme, aktiver Mitarbeit, Vorbereitung durch Lektüre, Übersetzungen und Kurzreferaten sowie einer Hausarbeit. Lehrmaterial wird auf Moodle bereit gestellt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Gute Nepali-Kenntnisse sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme.
Teilnahme und Mitarbeit 30%, Übersetzungen und Kurzreferate 40%, Hausarbeit 30%.

Prüfungsstoff

Literatur

Adhikari, Bipin (ed.) 2010. Nepal, design options for the new constitution. Kathmandu: Nepal Constitution Foundation.

Adhikari, Bipin. 2012. Some initial comments on the failed constitution building process. Studies in Nepali History and Society 17(1): 143-153.

Adhikari, Bipin. 2012. Nepal Constituent Assembly Impasse: Comments on a Failed Process. Kathmandu: Nepal Consulting Lawyers, Inc.

Conrad, Dieter. 1999. Zwischen den Traditionen: Probleme des Verfassungsrechts und der Rechtskultur in Indien und Pakistan; gesammelte Aufsätze aus den Jahren 1970 - 1990. Stuttgart: Steiner Verlag.

Cottrell, Jill (ed.) 2008. The interim constitution of Nepal, 2063 (2007): as amended by the first, second and third amendments. With the English and Nepali side-by-side and introductory material in both languages = Nepālako antarima saṃvidhāna, 2063. Kathmandu: United Nations Development Programme Nepal.

Dhungel, S. and et al. (eds.). 1998. Commentary on the Nepalese constitution. Kathmandu: DeLF Lawyers Inc.

Hutt, Michael. 1993. Drafting the 1990 constitution. In: Michel Hutt (ed.), Nepal in the nineties: versions of the past, visions of the future. Delhi: Oxford University Press, pp. 28-47.

Krämer, Karl-Heinz. 1996. Ethnizität und nationale Integration in Nepal: eine Untersuchung zur Politisierung der ethnischen Gruppen im modernen Nepal. Stuttgart: Franz Steiner Verlag.

Lawoti, Mahendra. 2010. Federal state building: challenges in framing the Nepali constitutio. Kathmandu: Bhrikuti Academic Publications.

Malagodi, Mara. 2010. Minority rights and constitutional borrowings in the drafting of Nepal's 1990 constitution. European Bulletin of Himalayan Research 37(Autumn-Winter): 56-81.

Malagodi, Mara. 2013. Constitutional nationalism and legal exclusion: equality, identity politics, and democracy in Nepal: Oxford University Press.

Mocko, Anne T. 2016. Demoting Vishnu: ritual, politics, and the unraveling of Nepal's Hindu monarchy. New York: Oxford University Press.

Riaz, Ali and Subho Basu (eds.). 2007. Paradise lost: state failure in Nepal. Lanham: Lexington Books.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

IMAK5A

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20