Universität Wien
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144015 SE Muslim*innen in Europa: Gesellschaft, Politik, Geschichte und Gegenwart (2024S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 06.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 13.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 20.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 10.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 17.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 24.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 08.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 15.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 22.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 29.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 05.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 12.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 19.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG
  • Mittwoch 26.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum i2/3 (islam) Schenkenstraße 8-10 EG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In diesem Seminar wird eine vertiefte Auseinandersetzung mit der derzeitigen Situation von MuslimInnen sowie muslimischen Gruppen bzw Gemeinschaften in Europa angestrebt. Im Besonderen soll die Heterogenität der Lebenswelten von MuslimInnen in Ländern der Europäischen Union sichtbar gemacht und unter Berücksichtigung der jeweiligen rechtlichen, politischen und sozialen Rahmenbedingungen mitsamt ihren historischen und gegenwärtigen Entwicklungen besprochen und diskutiert werden. Dementsprechend werden die religionsrechtlichen, politikwissenschaftlichen und soziologischen Grundlagen hinsichtlich ‚des Islam‘ in Europa vermittelt sowie selbst erarbeitet. Mit einem multiperspektivischen, multidimensionalen und multidisziplinären Ansatz sollen etwaige Phänomene, Herausforderungen oder Dilemmata sowie kreative und praktikable Lösungsansätze, etwa anhand länderspezifischer Beispiele, erkannt und erörtert werden. Die Grundlagenvermittlung inkludiert:
a) Geschichtliches Grundverständnis über MuslimInnen in Europa, ausgehend von den ersten Einflüssen aus Ost-, Süd- und Westeuropa über die Beziehung des Osmanischen Reichs zur Habsburgermonarchie bis zur Arbeitsmigration und Flucht von MuslimInnen nach Europa.
b) Religionsrechtliches Grundverständnis über Systeme in Europa mit Rückblick auf ihre Entstehungen und unter Beachtung aktueller konvergierender Strömungen in Europa, vor allem in den Rechtskreisen der EU (EuG/EuGH) und des Europarats mittels supranationaler Gerichtsgerichtsbarkeit (EGMR).
c) Politikwissenschaftliches Grundverständnis über Herrschaftssysteme und Gesellschaftstheorien, u.a. Multiple Diversity Governance (Joseph Marko), insbesondere über integrative, assimilatorische oder separierende/segregierende Handlungsmaximen unter Heranziehung aktueller politischer Entwicklungen und Geschehnissen in Österreich und anderen Staaten der EU bzw des Europarates.
d) Soziologisches Grundverständnis über gesellschaftliche Verhaltensweisen unter Beachtung diverser Faktoren, wie Herkunft, Religion, Minderheit, Milieu, (Aus)Bildung, Sprache, Arbeit, Partizipation, etc., insbesondere über das Verhalten religiöser Minderheiten in Europa im Zusammenhang mit rechtlichen und politischen Gegebenheiten.
e) Theologische Grundkenntnisse über das (Zusammen)Leben in nichtmuslimischen Mehrheitsgesellschaften.
In der ersten Seminareinheit gibt es eine Vorstellung des LV-Leiters und aller Teilnehmer*innen. Es wird Organisatorisches besprochen, insbesondere An- und Abwesenheit, SE-Ablauf, Mitarbeit und Aufgabenstellungen, Sprechstunden und Benotung. Ab der zweiten Seminareinheit werden die Studierenden für die Vermittlung der Grundlagen (a-e) angewiesen, die rechtzeitig auf Moodle gestellten Texte für die folgende Einheit zu lesen und eine Reflexion mit den wesentlichen Kernaussagen zu verfassen oder eine kurze Präsentation zu einem zugeteilten Thema abzuhalten. Im letzten Drittel des Seminars werden problemzentrierte Themen erarbeitet.
Laut Curriculum besteht auch die Möglichkeit, die Bachelorarbeit in diesem Seminar zu verfassen. Dafür wird zusätzlich die LV-Nr 144024 empfohlen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Note setzt sich zusammen aus den fristgerecht auf Moodle hochgeladenen a) Reflexionen oder b) Kurzreferaten sowie aus c) einer Seminararbeit. Zur näheren Erklärung:
a) Reflexionen umfassen mind. 300 Wörter, beinhalten die wesentlichen Kernaussagen der zu lesenden Texte und sind vor der jeweiligen Seminareinheit als PDF auf Moodle hochzuladen;
b) Kurzreferate mit einer Power Point Präsentation dauern zwischen fünf und zehn Minuten, beinhalten mindestens zwei zu argumentierende (Hypo-)These und sind vor der jeweiligen Seminareinheit als PDF auf Moodle hochzuladen;
c) Die Seminararbeit ist das Ergebnis einer kleinen qualitativen, problemzentrierten Forschungsarbeit. Sie soll ca. 4000 Wörter (exklusive Transkripte, Fußnoten, Literaturliste) und folgende Inhalte umfassen: eine kurze Einleitung samt Problemstellung, eine konkrete Forschungsfrage, die Beschreibung des methodischen Vorgehens, einen (zusammengefassten) empirischen Teil sowie die Beantwortung der Forschungsfrage samt Fazit. Einzelne dieser Teile, insbesondere die Erarbeitung von Problemstellungen und Forschungsfragen, können auch als Aufgabenstellungen für die nächste Einheit vorzubereiten sein. Die Seminararbeit ist am 30. Juni 2024 abzugeben. Allfällige Verlängerungen können aus driftigen Gründen gestattet werden, sofern sie rechtzeitig beim LV-Leiter angesucht werden.
Bei technischen Komplikationen oder sonstigen Fragen mögen sich die Studierenden an den LV-Leiter wenden: michael.kramer@univie.ac.at

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

• Anwesenheitspflicht, Studierende dürfen zweimal unentschuldigt fehlen. Es wird interaktiv (sokratisch) unterrichtet.
• Studierende kennen die grundlegenden historischen, rechtlichen, gesellschaftspolitischen und soziologischen Rahmenbedingungen, unter welchen MuslimInnen bzw die muslimischen Gemeinschaften in Europa entstanden sind, welche Entwicklungen sie durchmachten und wie sie heute leben.
• Studierende kennen die Grundlagen der gegenwärtigen Debatten und deren Hintergründe, mit denen MuslimInnen in Europa derzeit konfrontiert sind.
• Studierende sind in der Lage, im Rahmen ihrer erarbeiteten Reflexionen und Kurzreferate die Probleme eigenständig zu identifizieren und zu analysieren, sich in den Debatten zu positionieren und eigenständige Lösungen vorzustellen.

Beurteilungsmaßstab:
Studierende können in diesem Seminar insgesamt 100 Punkte erreichen.
• Für die Hausarbeiten, das sind schriftliche Reflexionen wissenschaftlicher Texte sowie vorzubereitende Kurzreferate, gibt es jeweils 5 Punkte. Es werden entsprechend den vorherrschenden Bedingungen (Anzahl der Studierenden, Arbeitsfortschritt im SE, etc.) zwischen sechs und zehn Hausarbeiten aufgegeben, sodass zwischen 30 und 50 Punkte zu erreichen sind.
• Für die Seminararbeit können, je nach Anzahl von Hausarbeitsaufträgen, zwischen 50 und 70 Punkte erreicht werden.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 55 Punkte erforderlich.
1 (sehr gut) 100-90 Punkte
2 (gut) 89-80 Punkte
3 (befriedigend) 79-70 Punkte
4 (genügend) 69-60 Punkte
5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

In diesem Seminar gibt es keine schriftliche oder mündliche Prüfung. Die Note setzt sich aus den oben genannten Arten der Leistungsfeststellung zusammen.

Literatur

Aziz, A. (1975) A History of Islamic Sicily. Front Cover. Edinburgh University Press.
Bader, V. (2007) Secularism or Democracy? Associational Governance of Religious Diversity. Amsterdam University Press.
Berkmann, B. J. (2012) Vom Pluralismus zum Laizismus? Die zweifach negative Religionsfreiheit in der jüngsten Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. In: öarr, 1/2012, 98-134.
Bielefeldt, H. (2015) Muslime im säkularen Rechtsstaat: Integrationschancen durch Religionsfreiheit. Transcript-Verlag.
Bloemraad, I., Korteweg, A., & Yurdakul, G. (2010) Staatsbürgerschaft und Einwanderung: Assimilation, Multikulturalismus und der Nationalstaat. In: Staatsbürgerschaft, Migration und Minderheiten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 13-46.
Dopsch, H. (2003) Das islamische Spanien und die Kreuzfahrerstaaten und - Kontaktzonen zwischen Islam und Christentum im Mittelalter. Internettexte zu den Ringvorlesungen des IZMS (WS 2002/03), 1-17.
Elshahed, E. (2019) Europa und seine Muslime – Koexistenz im Schatten von Verschwörungstheorien. Böhlau Verlag.
Häberle, L. & Hattler, J. (2012) Islam, Säkularismus und Religionsrecht: Aspekte und Gefährdungen der Religionsfreiheit. Springer-Verlag.
Hinghofer-Szalkay, S., & Kalb, H. (2018) Islam, Recht und Diversität. Verlag Österreich.
Koenig, M. (2007) Europeanising the Governance of Religious Diversity: An Institutionalist Account of Muslim Struggles for Public Recognition. In: Journal of Ethnic and Migration Studies, 33:6, 911-932.
Kornrumpf, H. J. (1980) Die osmanische Herrschaft auf der Arabischen Halbinsel im 19. Jahrhundert. In: Saeculum 31/4, 399-409.
Kornrumpf, H. J. (1984) Scheriat und christlicher Staat: Die Muslime in Bosnien und in den europäischen Nachfolgestaaten des Osmanischen Reiches. In: Saeculum 35/1, 17-30.
Laurence, J. (2021) Islam in Europe. In: Coping with Defeat: Sunni Islam, Roman Catholicism, and the Modern State, Princeton University Press, 284-327.
Marko, J. & Constantin, S. (2019) Human and Minority Rights Protection by Multiple Diversity Governance: History, Law, Ideology and Politics in European Perspective. Routledge.
Neugebauer, V. (2016) Europa im Islam – Islam in Europa: Islamische Konzepte zur Vereinbarkeit von religiöser und bürgerlicher Zugehörigkeit. Peter Lang.
Robbers, G. (2014) Die Konvergenzthese der religionsrechtlichen Systeme in Europa. In: Praktische Theologie, Vol. 49, Heft 2, 106-111.
Sejdini, Z. (2018) Islam in Europa. Begegnungen, Konflikte und Lösungen. Waxmann Verlag.
Tetzlaff, R. (2011) Muslime in Europa zwischen Anpassung und Abwehr – Anmerkungen zum Thema Islam und der säkulare Verfassungsstaat. In: Abou-Taam, M., Esser, J. & Foroutan, N. (Eds) Zwischen Konfrontation und Dialog: Der Islam als politische Größe. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 131-146.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

PM 04.2

Letzte Änderung: Mi 31.07.2024 11:25