Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

150209 SE MA-ISE GG: Individualisierung in China (2014W)

15.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 15 - Ostasienwissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 06.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 13.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 20.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 27.10. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 03.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 10.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 17.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 24.11. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 01.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 15.12. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 12.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 19.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18
  • Montag 26.01. 16:45 - 18:15 Seminarraum Sinologie 2 UniCampus Hof 2 2F-O1-18

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Eine sich in den letzten zwei Jahrzehnten verstärkende Tendenz ist die Individualisierung der chinesischen Gesellschaft. Verlaufen diese Prozesse nach den in westlichen Gesellschaften analysierten Mustern? Welche spezifischen Formen von Identitäten und Repräsentationen erstarken, auf welche schon im chinesischen Kulturkreis verankerten Formen von Individualität gehen sie zurück oder grenzen sich ab?
Mögliche Forschungsfelder wären dabei die enorm gestiegene Bedeutung des Konsums und die Wahl von selbstgewählten Statussymbolen und Schichtzuordnungen, die sich diversifizierenden Ausbildungs- und Arbeitschancen und höhere Mobilität fernab der alten ursprünglichen Kollektive, die Frage von selbstbestimmter Partnerwahl aufgrund von romantischer Liebe im Gegensatz zur traditionellen Heiratsvermittlung oder in den von den Eltern organisierten Partnerschaftsbörsen. Teil des Trends nach Individualisierung ist auch die relativ neue Aufmerksamkeit auf eine ausgewählte Wohnumgebung und Einrichtungsstile, die den eigenen Stil und Authentizität ausdrücken soll und die Erfindung des „virtuellen Selbst“ in soziale Medien. Individualisierung ist auch „embodied“, nämlich in einer übersteigerten Wahrnehmung von körperlicher Bedürfnisbefriedigung als Teil des authentischen Ichs. Der Fokus auf das Individuum ist auch Teil der neoliberalen Ideologie, in der nun die effiziente Selbstregulierung Teil von gesellschaftlicher Reproduktion wird. In dieser Perspektive ist die Pathologisierung von körperlichen Defiziten als Symptome einer gesellschaftlichen Verwerfung und der Boom nach Psychotherapie und verschiedensten Parawissenschaften und Esoteriken als neue Formen der psychischen Stabilisierung zu deuten. Hinzu kommen noch andere, von den Studierenden selbst gewählte Beispiele.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mündliches Referat (25%)
Rezension eines oder mehrerer Aufsätze (max. 2.000 Wörter) (30%)
Hausarbeit (max. 12000 Wörter) (45%)

Kriterium für die Beurteilung ist fristgerechte Abgabe und wieweit die Studierenden in der Lage sind, die inhaltlichen Grundzüge des Themas einzugrenzen, eine passende Fragestellung zu formulieren, nachvollziehbar zu analysieren und anregend zu präsentieren. Bewertungsschema ist auf der Lernplattform herunterladbar.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden sollen lernen, bestehende soziologische und anthropologische Konzepte, die weitgehend anhand westlicher Gesellschaften entwickelt sind, auf moderne soziologische Phänomene im chinesischen Raum übertragen, diese auf ihre Aussagekraft prüfen und anhand eines selbstgewählten Beispiels für ihr mündliches und schriftliches Referat analysierbar machen. Routine beim wissenschaftlichen Arbeiten soll mit der Erstellung einer schriftlichen Hausarbeit in den Phasen der Formulierung einer Fragestellung, Literaturrecherche und Ausformulierung erarbeitet werden.

Prüfungsstoff

Einführung (LV-Leiterinnen),
Filmvorführung,
Gruppen-Präsentation (Studierende),
Diskussion
Die Heranführung an das Thema erfolgt schrittweise von der Bibliographie über Eingrenzung des Themas, Forschungsfrage und Gliederung bis zur fertigen Hausarbeit, die eine exemplarische Diskussion einer selbst erarbeiteten Fragestellung mit selbst recherchierten Quellen darstellen soll.
In der letzten Phase werden Studierende ihre Arbeitsschritte im Plenum vorstellen und diskutieren. Alle Seminarteilnehmer haben Zugang zu den erarbeiteten und anonymisierten Texten und Korrekturen, um so auch von den Schwierigkeiten, Fehler und Lösungsansätzen der anderen Teilnehmer zu lernen.

Literatur

Verfügbar teilweise in Moodle und im Semesterapparat in der FB Ostasienwissenschaften

Hansen, Mette Halskov., and Rune Svarverud (eds.). Ichina: The Rise of the Individual In Modern Chinese Society. Copenhagen: NIAS, 2010.
Kipnis, Andrew B. Chinese Modernity and the Individual Psyche. New York: Palgrave Macmillan, 2012.
Kleinman, Arthur et al (ed.). Deep China: The Moral Life of the Person: What Anthropology and Psychiatry Tell Us about China Today. Berkeley: University of California Press, 2011.
Ong, Aihwa and Li Zhang (eds.). Privatizing China. Socialism from afar. Ithaca and London: Cornell University Press.
Sun Longji. Das ummauerte Ich: Die Tiefenstruktur der chinesischen Mentalität. Leipzig: Gustav Kiepenheuer, 1994.
Yan Yunxiang. Private life under socialism: Love, intimacy, and family change in a Chinese village, 1949-1999. Stanford, Calif.: Stanford University Press, 2003.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

LK/PR/GG 423

Letzte Änderung: Di 14.01.2025 00:16