Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
160010 SE Von Ossian zum Muezzin: 'Volk', Nation und Alterität in der europäischen Musikkultur des 19. Jh. (2021S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 05.02.2021 09:00 bis Di 16.02.2021 21:00
- Anmeldung von Fr 19.02.2021 09:00 bis Di 23.02.2021 21:00
- Abmeldung bis Mi 31.03.2021 23:59
Details
max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 10.03. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 17.03. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 24.03. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 14.04. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 21.04. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 28.04. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 05.05. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 12.05. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 19.05. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 26.05. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 02.06. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 09.06. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 16.06. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 23.06. 16:45 - 18:15 Digital
- Mittwoch 30.06. 16:45 - 18:15 Digital
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Aktive Teilnahme, Textlektüre, Referate, Diskussionen
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Positive Benotung von Referat und Seminararbeit
Prüfungsstoff
Im Themenkreis von Referat und Seminararbeit
Literatur
Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA: BAC
MA: M01, M02, M03, M04, M05, M07, M13, M14, M15
MA: M01, M02, M03, M04, M05, M07, M13, M14, M15
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:17
Musik spielt in diesen Prozessen eine wichtige Rolle, denn sie kann diese kulturellen Identitäten reflektieren bzw. zur ihrer Konstruktion beitragen – man denke z.B. an die Bedeutung, welche die Pflege des Volkslieds noch bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein für die kulturelle Bewusstwerdung der Nationen hatte. Im Zentrum des Seminars stehen Konzepte, Kontexte und Repräsentationspraktiken der westlichen ‚Volksmusik‘ und der ‚exotischen‘ außerwestlichen Musik vom späten 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Ossian, der mythische Autor der – gefälschten – schottischen Volkssage (1762/63) und der Muezzin, dessen Gesang Félicien David in seiner symphonischen Ode „Le désert“ (1844) darstellt, sind im Titel dieses Seminars als Stellvertreter jener beiden Formen musikalischer Alterität zu verstehen, die im 19. Jahrhundert dazu beitrugen, die Identität einer ‚Kunstmusik‘ zu stärken.
Neben der Diskussion grundlegender Theorien aus der Nationalismus-Forschung und der postkolonialen Kritik werden im Seminar folgende Themenkomplexe behandelt:
) Die Erfindung des Volkslieds im späten 18. Jahrhundert zwischen England und Deutschland
) Die ästhetische und musiktheoretische Diskussion über das Volkslied und deren Pflege im 19. Jahrhundert
) Volkslied und Nationenbildung
) Die ‚wissenschaftliche‘ Erforschung des Volkslieds im 19. und frühen 20. Jahrhundert
) Komponieren mit Volksmelodien / komponierte Volkstümlichkeit (z.B. in Gattungen wie Symphonie, symphonischer Dichtung, Fantasie, Lied etc.)
) Nationale Folklore und die Erfindung musikalischer Traditionen (z.B. die Konstruktion der schottisch-irischen Musiktradition, ‚Zigeunermusik‘)
) Musikalische Begegnungen zwischen ‚the West and the rest‘ (S. Hall) im 19. Jahrhundert (Expeditionen und Weltausstellungen)
) Musikalische Orientalismen im Musiktheater des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
) ‚Primitive‘ Musik: Die frühe ethnologische Musikforschung und ihre ideologischen Voraussetzungen
) Musikalische ‚Primitivismen‘ in der westlichen Musiktradition
) Andere Musikinstrumente – andere Musiksysteme – (z.B. Musikinstrument und nationale Identität, Skalen und Exotismus)
Für ihre Referate und Arbeiten können die Studierenden selbst spezifische Fragestellungen aus diesen Themenkreisen formulieren, gerne auch mit Bezug auf ihre Herkunftsländer. Eine Liste mit Themenvorschlägen wird aber in der ersten Sitzung vom Seminarleiter vorgelegt.
In den ersten Sitzungen des Seminars werden grundlegende Texte zum Gegenstand oder zur Methodik diskutiert sowie die Themen und Literatur für die Referate und Seminararbeiten ausgewählt. Die Kurzreferate sollen dann in thematisch verwandte ‚Podiumsdiskussionen‘ gebündelt werden. Das Seminar findet digital in Zoom statt.