160043 VO Regionale und populäre Musik in Brasilien 2 (2014W)

Die populären Musiktraditionen in Brasilien – Samba und Bossa Nova nicht ausgenommen – haben allesamt lokale bzw. regionale Ursprünge. So gehen die Ursprünge des Samba zurück auf den samba de roda im Recôncavo, einer ländli- chen Gegend in der Umgebung von Salvador da Bahia, die Bossa Nova entsteht in den Bars und Cafés von Ipanema und Copacabana in Rio de Janeiro. Neben den großen musikalischen Zentren Salvador da Bahia und Rio de Janeiro, die bis in die Gegenwart den nationalen Musikmarkt dominieren, machen sich in den letzten Jahren zunehmend auch andere regionale Musikstile auf dem nationalen Musikmarkt bemerkbar, wie etwa der Maracatú aus Recife, der Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco, oder Bumba–meu–boi aus São Luís, der Hauptstadt von Maranhão im Norden Brasiliens. Die regionalen Traditionen – Maracatú, Bumba–meu–boi oder Boi–Bumbá, Côco und Embolada, Ciranda, Chôro oder Carimbó, etc. – sie geben der Musik nicht nur eine unverkennbare lokale Fär- bung, sondern liefern darüber hinaus Kontexte und musikalische Strukturen, die ein großes kreatives Potential haben. Die regionalen Musiktraditionen in Brasil- ien stellen einen reichhaltigen Fundus an Stilen, Genres, Rhythmen, Melodien und Klangfarben dar, aus denen die Komponisten der Gegenwart schöpfen kön- nen. Erfolg ist garantiert, denn es gibt ein großes Publikum, das gerne bereit ist, sich begeistern zu lassen. Dies ist der 2. Teil einer Vorlesung, deren 1. Teil im WS 2013 stattgefunden hat. Der Besuch des 1. Teils ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme.