160073 PS "amor de lonh": Das Liebeslied im europäischen Mittelalter (2020W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 11.09.2020 09:00 bis Mo 21.09.2020 21:00
- Anmeldung von Do 24.09.2020 09:00 bis Mo 28.09.2020 21:00
- Abmeldung bis Fr 30.10.2020 23:59
Details
max. 21 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 07.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
- Mittwoch 14.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
- Mittwoch 21.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
- Mittwoch 28.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2 Musikwissenschaft UniCampus Hof 9, 3G-EG-01
- Mittwoch 04.11. 18:30 - 20:00 Digital
- Mittwoch 11.11. 18:30 - 20:00 Digital
- Mittwoch 18.11. 18:30 - 20:00 Digital
- Mittwoch 25.11. 18:30 - 20:00 Digital
- Mittwoch 02.12. 18:30 - 20:00 Digital
- Mittwoch 09.12. 18:30 - 20:00 Digital
- Mittwoch 16.12. 18:30 - 20:00 Digital
- Mittwoch 13.01. 18:30 - 20:00 Digital
- Mittwoch 20.01. 18:30 - 20:00 Digital
- Mittwoch 27.01. 18:30 - 20:00 Digital
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Es war Jaufre Rudel, der im 12. Jahrhundert den Ausdruck ‚amor de lonh‘ entwickelte, der lose als ‚Liebe aus der Ferne‘ oder ‚Fernliebe‘ wiedergegeben werden kann. Die Distanz, die in den lyrischen Kompositionen des 12. und 13. Jahrhunderts so kraftvoll und manchmal so schmerzhaft beschrieben wird, wurde auf verschiedene Weise interpretiert. Am unmittelbarsten bezog es sich auf die geografische Entfernung zwischen Kreuzfahrern und ihren Heimatländern. Es spiegelte sicherlich die soziale Distanz in Bezug auf den relativen Rang innerhalb einer aristokratischen Gesellschaft wider, als lyrische Komponsiten in höfischen Kontexten die Schirmherrschaft der Reichen und Mächtigen suchten. Schließlich gab es die Distanz zwischen den Geschlechtern, die sowohl durch religiöse Vorschriften als auch durch die sozialen Konventionen einer mehr oder weniger feudalen Gesellschaft mit ihren Sorgen um den Militärdienst und das Erbe von Land und Reichtum hervorgerufen wurde. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, der Geschichte des einstimmigen Liedes in der Volkssprache von seinen Anfängen am Ende des 11. Jahrhunderts in Okzitanien über das 12. Jahrhundert bis zur Kodifizierung in expansiven Handschriften im 13. Jahrhundert als Teil des allgemeinen Trends zur Verschriftlichung von Musikrepertoires nachzugehen. Wir werden eine repräsentative Auswahl von Trobadors aus dem Süden, Trouvères aus dem Norden und Minnesänger aus dem Osten sowie bestimmte eher periphere Phänomene untersuchen. Natürlich waren Liebeslieder nicht die einzige poetische Gattung, die zu dieser Zeit florierte, wie die erhaltenen religiösen Lieder, satirischen Lieder und Debattenlieder belegen. Die Liebeslieder bringen jedoch eine wichtige Reihe von Themen in einen schärferen Fokus, wie die Konstruktion von Identität, die Organisation der Gesellschaft und die Rolle der natürlichen Welt. Letztendlich stand die Liebe im Mittelpunkt der Ontologie vom Singen und Gesungenen in der Volkssprache - auch aus der Ferne.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Art der Leistungskontrolle (in der Regel Referat + Seminararbeit) wird am Beginn der LV diskutiert.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Regelmässige und aktive Teilnahme.
Prüfungsstoff
siehe oben bei Leistungskontrolle.
Literatur
zur Einführung:
Lug, Robert. Minnesang und Spielmannskunst. In: Die Musik des Mittelalters, hrsg. von Hartmut Möller und Rudolph Stephan (Neues Handbuch der Musikwissenschaft, hrsg. von Carl Dahlhaus, Bd. 2). Laaber 1991, r1996, r2007 (Geschichte der Musik, hrsg. von Carl Dahlhaus, Bd. 2), S. 294–333Handliche Editionen und Übersetzungen der Gedichte:
Klein, Dorothea. Minnesang : Mittelhochdeutsche Liebeslieder ; Eine Auswahl ; Mittelhochdeutsch - Neuhochdeutsch. Stuttgart: Reclam, 2010. Print. Reclams Universal-Bibliothek 18781.
Rieger, Dietmar. Mittelalterliche Lyrik Frankreichs : 1 : Lieder Der Trobadors : Provenzalisch / Deutsch. Stuttgart: Reclam, 1980. Print. Universal-Bibliothek 7620.
Rieger, Dietmar. Mittelalterliche Lyrik Frankreichs : 2 : Lieder Der Trouvères : Französisch / Deutsch. Stuttgart: Reclam, 1983. Print. Universal-Bibliothek 7943.Es wird ein Kompendium der Lieder für die LV am Anfang des Semesters vorbereitet, das jeweils mindestens ein Lied pro Stunde beinhaltet.
Lug, Robert. Minnesang und Spielmannskunst. In: Die Musik des Mittelalters, hrsg. von Hartmut Möller und Rudolph Stephan (Neues Handbuch der Musikwissenschaft, hrsg. von Carl Dahlhaus, Bd. 2). Laaber 1991, r1996, r2007 (Geschichte der Musik, hrsg. von Carl Dahlhaus, Bd. 2), S. 294–333Handliche Editionen und Übersetzungen der Gedichte:
Klein, Dorothea. Minnesang : Mittelhochdeutsche Liebeslieder ; Eine Auswahl ; Mittelhochdeutsch - Neuhochdeutsch. Stuttgart: Reclam, 2010. Print. Reclams Universal-Bibliothek 18781.
Rieger, Dietmar. Mittelalterliche Lyrik Frankreichs : 1 : Lieder Der Trobadors : Provenzalisch / Deutsch. Stuttgart: Reclam, 1980. Print. Universal-Bibliothek 7620.
Rieger, Dietmar. Mittelalterliche Lyrik Frankreichs : 2 : Lieder Der Trouvères : Französisch / Deutsch. Stuttgart: Reclam, 1983. Print. Universal-Bibliothek 7943.Es wird ein Kompendium der Lieder für die LV am Anfang des Semesters vorbereitet, das jeweils mindestens ein Lied pro Stunde beinhaltet.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA: PRO, HIS-V1, INT, FRE
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:17