Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
170060 UE Gender Trouble Revisited (2012S)
Judith Butlers Erbe in aktuellen Theater- und Performancearbeiten zwischen Drag, Queer und schlechtem Schauspiel
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Vorbesprechung am Di 6. März 17-19 Uhr; Block jeweils Di von 17-21 Uhr am 20. März, 27. März, 17. April, 22. Mai und 5. Juni im Jura Soyfer-Saal
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 23.02.2012 09:00 bis Do 01.03.2012 23:59
- Abmeldung bis Sa 31.03.2012 23:59
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Konjunkturen von "Queerness" und parodostischen Verfahren im Feld der zeitgenössischen darstellenden Künste führen bisweilen zum Eindruck einer "Wiederkehr" bestimmter (nicht unbedingt avancierter) Schauspieltechniken und Spielweisen in der aktuellen Performance Art. Sie scheinen bisweilen auch für Innovationsspritzen im ansonsten durchaus argwöhnischen betrachteten Feld des "politischen" Theaters zu stehen. Aus diesem Feld werden aktuelle Produktionen/Praxen ausgewählt, um die Reichweiten, Stärken und eventuellen Verkennungen und Exploitationen aktueller Positionen und Zuschreibungen im Gefolge von Judith Butlers Konzept des Performativen und ihre Effekte auf Performance, Haltung, Präsenz und spezifische Spieltechniken zu konkretisieren.AblaufAnhand von gut 20 Jahren "Gender Trouble" sollen in einem ersten Schritt Judith Butlers Überlegungen und Thesen zu Performance und Performativität in "Das Unbehagen der Geschlechter" (1991) einer (Re-)Lektüre unterzogen werden, um anschließend den Einfluss dieser Überlegungen auf zeitgenössische Theater- und Performancepraxis anhand ausgewählter Beispiele zu untersuchen - ebenso wie Effekte und Wechselwirkungen mit den von ihnen ausgelösten "produktiven Missverständnissen", aktivistischen und ästhetischen Aneigungen, Entwendungen und Umfunktionierungen. Parallel wird die nachfolgende Entwicklung und Kritik dieses "ersten Einsatzes" im Theoriefeld reflektiert.Anhand von Videos, Exkursionen und Gesprächen mit Künstler_innen sollen u.a. die Figur des "Johnny" der Wiener Performancekünstlerin und Choreographin Barbara Kraus in den Blick genommen werden, sowie "Drag" Elemente in der Produktion "12 Songs" der Philosophin und Performerin Katherina Zakravsky und der Tänzers und Performers Radek Hewelt 2010 am Tanzquartier Wien und der Performance Serie "Twenty Looks or Paris is Burning at the Judson Church" des US-amerikanischen Tänzers und Choreographen Trajall Harrell und seine Kooperation im Rahmen der Serie (M)IMOSA" mit Cecilia Bengolea (AR), François Chaignaud (FR) und Marlene Freitas (PT) (2009 bis 2011). Weitere Arbeiten werden gemeinsam mit den Teilnehmer_innen für Referate/Exkursionen/Hausarbeiten ausgewählt - vgl Programm des Donaufestivals et. al.Im Wechselverhältnis von Aneignung und kritischer Lektüre von Butlers Basistext (Schlusskapitel) und in einer vergleichenden Betrachtung der künstlerischen Arbeiten und Produktionen werden Begriffe/Praxen wie Drag und Queer auf ihr performatives, darstellerisches und spieltechnisches Potential hin überprüft. Jenseits ihrer Bedeutung im Kontext schwul-lesbischer Subkultur und Transgender Communities werden sie im Seminar von den Setzungen der Artists her als ästhetische Praxen untersucht, um für aktuelle theater- und medienwissenschaftliche Fragestellungen Differenzierungen zu erarbeiten: jene zwischen Performance und Performativität (mithin auch dem künstlerischen und dem sozialen Feld) einerseits und den ästhetischen Differenzen und Verwechslungen von "Performance Art" und Schauspiel andererseits.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Referat, Hausarbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Das Seminar verfolgt parallel zwei Ziele - Lektüre und Reflexion eines ebenso einflussreichen wie "ins Offene" geschriebenen politisch-theoretischen Texts von 1990 und die Erarbeitung konkreter Fragestellungen und Methoden zur Analyse absolut aktueller Arbeiten: mithin vielleicht ein Betreten von Neuland zur Schulung des Blicks auf zeitgenössische Arbeiten.
Prüfungsstoff
In einer Re-Lektüre von Butlers "Das Unbehagen der Geschlechter" sollen Differenzierungen zwischen Performance/Performance Art und Performativität erarbeitet werden, um in einem nächsten Schritt Queer/Drag und andere Transgender Praxen im aktuellen performancetheoretischen Diskurs anhand ausgewählter Beispiele in den Blick zu nehmen. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Betrachtung und Analyse der Spieltechniken liegen, um Differenzierungen zwischen "parodistischen" Verfahren im Feld zeitgenössischer Performance und "schlechtem Schauspiel" - im Sinne eines Rückfalls in illustratives, outriertes Figurenspiel - zu erarbeiten. Anders formuliert - anhand von Figuren von "Queerness" sollen auch die ästhetischen Differenzen zwischen Performance und Schauspiel auf der Ebene ihrer Spieltechniken untersucht werden, um zeitgenössische Betrachtungsweisen für das jeweilige ästhetische und semantische Potential neuer und neuester künstlerischer Arbeiten zu entwerfen.
Zeitplan:Zeitplan TFM-LV Standfest / Gender Trouble Revisited6.März
Kurze Einführung - Lektüre Vorwort und Schlusskapitel von Gender Trouble - Referate verteilen/Beispiele suchen:20. März Referate – Theorie:Zu Butler, Performanz und Queer
Butler, Judith:Das Unbehagen der Geschlechter, Vorwort (S. 7 - 15) und Kapitel „Leibliche Einschreibungen, performative Subversionen“ und „Von der Parodie zur Politik“
(S. 190 - 218).„Auf kritische Weise queer“, in: Körper von Gewicht, FfM, 1997, S. 305 - 334.„Performative Akte und Geschlechterkonstitution, Phänomenologie und feministische Theorie“, in Wirth, Uwe (Hg.): Performanz, FfM, 2002, S. 301 - 320.„Imitation und Aufsässigkeit der Geschlechtsidentität“,
in: Kraß, Andreas (Hg.), Queer Denken, Queer Studies, FfM, 2003, S. 144 - 170.
(Darin vgl. auch Einführungskapitel, S. 7 - 28)Zu Performanz, Performance und Queer:
Wirth, Uwe (Hg.), Performanz, FfM, 2002, Kapitel 1, Zur Einführung, S. 9 - 60.Kraß, Andreas (Hg.), Queer Denken, Queer Studies, FfM, 2003, Zur Einführung, S. 7 - 28.Erika Fischer-Lichte, Doris Kolesch, Matthias Warstatt (Hg.), Metzler Lexikon Theatertheorie, Stuttgart 2005 (zu Parodie, Performativität, Performance)Weitere Recherchegruppen:
Zu Parodie
Zu Drag (Termin 22. Mai)27. März Praxis:
Barbara Kraus/Johnny (KünstlerInnengespräch) und Film „Fuck all that Shit“
dazuReferat Judith Butler, Haß spricht, FfM, 2006, Einleitung S. 9 - 71.17. April Praxis:Trajall Harrell u.a., „(M)IMOSA „Projekt und „20 Looks or When Paris is Burning at the Judson ChurchDazu:
Referat(e) zu Vogueing/“Paris is Burning“ (1991, Jenny Livingston) und Judson Dance Theatre (NYC)Dazu - Theorie:
Judith Butler, Antigones Verlangen: „Verwandtschaft zwischen Leben und Tod“, FfM, 200122. Mai PraxisReferate zu ActsReferat/Recherchegruppe zu Drag5. Juni
Referate Beispiele/ActsAuswertung, Zusammenfassung, Ausblick
Zeitplan:Zeitplan TFM-LV Standfest / Gender Trouble Revisited6.März
Kurze Einführung - Lektüre Vorwort und Schlusskapitel von Gender Trouble - Referate verteilen/Beispiele suchen:20. März Referate – Theorie:Zu Butler, Performanz und Queer
Butler, Judith:Das Unbehagen der Geschlechter, Vorwort (S. 7 - 15) und Kapitel „Leibliche Einschreibungen, performative Subversionen“ und „Von der Parodie zur Politik“
(S. 190 - 218).„Auf kritische Weise queer“, in: Körper von Gewicht, FfM, 1997, S. 305 - 334.„Performative Akte und Geschlechterkonstitution, Phänomenologie und feministische Theorie“, in Wirth, Uwe (Hg.): Performanz, FfM, 2002, S. 301 - 320.„Imitation und Aufsässigkeit der Geschlechtsidentität“,
in: Kraß, Andreas (Hg.), Queer Denken, Queer Studies, FfM, 2003, S. 144 - 170.
(Darin vgl. auch Einführungskapitel, S. 7 - 28)Zu Performanz, Performance und Queer:
Wirth, Uwe (Hg.), Performanz, FfM, 2002, Kapitel 1, Zur Einführung, S. 9 - 60.Kraß, Andreas (Hg.), Queer Denken, Queer Studies, FfM, 2003, Zur Einführung, S. 7 - 28.Erika Fischer-Lichte, Doris Kolesch, Matthias Warstatt (Hg.), Metzler Lexikon Theatertheorie, Stuttgart 2005 (zu Parodie, Performativität, Performance)Weitere Recherchegruppen:
Zu Parodie
Zu Drag (Termin 22. Mai)27. März Praxis:
Barbara Kraus/Johnny (KünstlerInnengespräch) und Film „Fuck all that Shit“
dazuReferat Judith Butler, Haß spricht, FfM, 2006, Einleitung S. 9 - 71.17. April Praxis:Trajall Harrell u.a., „(M)IMOSA „Projekt und „20 Looks or When Paris is Burning at the Judson ChurchDazu:
Referat(e) zu Vogueing/“Paris is Burning“ (1991, Jenny Livingston) und Judson Dance Theatre (NYC)Dazu - Theorie:
Judith Butler, Antigones Verlangen: „Verwandtschaft zwischen Leben und Tod“, FfM, 200122. Mai PraxisReferate zu ActsReferat/Recherchegruppe zu Drag5. Juni
Referate Beispiele/ActsAuswertung, Zusammenfassung, Ausblick
Literatur
Judith Butler, Das Unbehagen der Gechlechter, FfM, 1991
Hannelore Bublitz, Judith Butler zur Einführung, Hamburg 2010Butler, Judith:
Das Unbehagen der Geschlechter, Vorwort (S. 7 - 15) und Kapitel „Leibliche Einschreibungen, performative Subversionen“ und „Von der Parodie zur Politik“
(S. 190 - 218).dies.
„Auf kritische Weise queer“, in: Körper von Gewicht, FfM, 1997, S. 305 - 334.dies.
Antigones Verlangen: „Verwandtschaft zwischen Leben und Tod“, FfM, 2001dies.
„Performative Akte und Geschlechterkonstitution, Phänomenologie und feministische Theorie“, in Wirth, Uwe (Hg.): Performanz, FfM, 2002, S. 301 - 320.dies.
„Imitation und Aufsässigkeit der Geschlechtsidentität“,
in: Kraß, Andreas (Hg.), Queer Denken, Queer Studies, FfM, 2003, S. 144 - 170.
(Darin vgl. auch Einführungskapitel, S. 7 - 28)dies.
Haß spricht, FfM, 2006, Einleitung S. 9 - 71.Zu Performanz, Performance und Queer:
Wirth, Uwe (Hg.), Performanz, FfM, 2002, Kapitel 1, Zur Einführung, S. 9 - 60.Kraß, Andreas (Hg.), Queer Denken, Queer Studies, FfM, 2003, Zur Einführung, S. 7 - 28.Erika Fischer-Lichte, Doris Kolesch, Matthias Warstatt (Hg.), Metzler Lexikon Theatertheorie, Stuttgart 2005 (zu Parodie, Performativität, Performance)
Hannelore Bublitz, Judith Butler zur Einführung, Hamburg 2010Butler, Judith:
Das Unbehagen der Geschlechter, Vorwort (S. 7 - 15) und Kapitel „Leibliche Einschreibungen, performative Subversionen“ und „Von der Parodie zur Politik“
(S. 190 - 218).dies.
„Auf kritische Weise queer“, in: Körper von Gewicht, FfM, 1997, S. 305 - 334.dies.
Antigones Verlangen: „Verwandtschaft zwischen Leben und Tod“, FfM, 2001dies.
„Performative Akte und Geschlechterkonstitution, Phänomenologie und feministische Theorie“, in Wirth, Uwe (Hg.): Performanz, FfM, 2002, S. 301 - 320.dies.
„Imitation und Aufsässigkeit der Geschlechtsidentität“,
in: Kraß, Andreas (Hg.), Queer Denken, Queer Studies, FfM, 2003, S. 144 - 170.
(Darin vgl. auch Einführungskapitel, S. 7 - 28)dies.
Haß spricht, FfM, 2006, Einleitung S. 9 - 71.Zu Performanz, Performance und Queer:
Wirth, Uwe (Hg.), Performanz, FfM, 2002, Kapitel 1, Zur Einführung, S. 9 - 60.Kraß, Andreas (Hg.), Queer Denken, Queer Studies, FfM, 2003, Zur Einführung, S. 7 - 28.Erika Fischer-Lichte, Doris Kolesch, Matthias Warstatt (Hg.), Metzler Lexikon Theatertheorie, Stuttgart 2005 (zu Parodie, Performativität, Performance)
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36