Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
170121 UE Übung "Aufführungs- und Inszenierungsanalyse" (2022W)
Testimoniale Konstellationen und Zeug*innenschaft im Theater
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 05.09.2022 09:00 bis Mo 19.09.2022 23:55
- Anmeldung von Fr 23.09.2022 09:00 bis Di 04.10.2022 23:55
- Abmeldung bis Mo 31.10.2022 23:55
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 12.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 19.10. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 09.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 16.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 23.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 30.11. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 07.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 14.12. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 11.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 18.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
- Mittwoch 25.01. 11:30 - 13:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Voraussetzung für den positiven Abschluss ist die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar bzw. regelmäßige Einträge in das Seminartagebuch, welches auf Moodle angelegt wird und zur Dokumentation und Reflexion des Seminarstoffes dienen soll, die Vorbereitung der Lektüre sowie die pünktliche Abgabe der schriftlichen Teilleistungen. Es sind maximal 3 Fehlstunden erlaubt. Studierende, die in der ersten Sitzung abwesend sind, müssen nach Vorgabe der Studienordnung von der Lehrveranstaltung wieder abgemeldet werden.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Aktive Mitarbeit bzw. Seminartagebuch (20%)
Präsentation (40%)
Schriftliche Teilleistungen (40%)
BA-Arbeit möglich
Präsentation (40%)
Schriftliche Teilleistungen (40%)
BA-Arbeit möglich
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: So 09.10.2022 17:28
Zeug*innenschaft und Theater verbindet mehr als bloß der diskursiv-performative Akt des Sprechens. Beiden ist eine fiktionale Dimension immanent und beide setzten eine Ko-Präsenz und somit die Anwesenheit von Rezipient*innen voraus, um als Zeugnis beziehungsweise Theater gelten zu können. Sowohl Zeug*innenschaft als auch Theater verbinden die fiktionale Ebene mit einem realen Agieren im Hier und Jetzt beziehungsweise mit einer außertheatralen Wirklichkeit. In den Theaterwissenschaften wurde dementsprechend Theater auch als privilegierter Ort der Zeug*innenenschaft diskutiert und konzeptualisiert. Hans-Thies Lehmann etwa argumentiert, dass Theater niemals allein ein ästhetisches Objekt ist, sondern – als performativer Prozess – ein reales Ereignis des Alltags, wodurch seine Beobachter*innen zu Zeug*innen eines ästhetischen Vorgangs werden. Dabei können nach Freddi Rokem auch Schauspieler*innen als Zeug*innen im Kontext geschichtsreferentieller Theaterinszenierungen in Erscheinung treten, indem sie als Bindeglied zwischen der abwesenden Wirklichkeit und dem Hier und Jetzt der Aufführung agieren. Treten Zeug*innenschaften Überlebender von Gewalt ins Zentrum des Bühnengeschehens, stellt sich die Frage nach der sozialen Rolle der Rezipient*innen sowie der soziopolitischen Dimension von Theater. Ausgehend von diesen Überlegungen widmet sich das Seminar dem komplexen Verhältnis von Zeug*innenschaft und Theater sowie dem Theater als Laboratorium künstlerischer Verhandlung und Befragung verschiedener Gattungen der Zeug*innenschaft.Ziel:Im Seminar werden interdisziplinäre theoretische Überlegungen zu Zeug*innenschaft gemeinsam erarbeitet und diskutiert, mit dem Ziel, Zeug*innenschaft als Analyseperspektive für theaterwissenschaftliche Untersuchungen fruchtbar zu machen. Wir erschließen dabei einerseits den historischen Wandel der Zeug*innenfigur im Theater (Antike bis Gegenwart) und andererseits Konzepte von Zeug*innenschaft als Mittel der künstlerischen Befragung und Untersuchung gegenwärtiger soziopolitische Verhältnisse.Methoden:Im Seminar nähern wir uns aus philosophischer, kulturwissenschaftlicher sowie künstlerischer Perspektive den verschiedenen Gattungen von Zeug*innenschaft sowie dem Verhältnis von Theater und Zeug*innenschaft. Einleitend werden wir die theoretischen Grundlagen in textbasierten Gruppendiskussionen gemeinsam erarbeiten. In Kleingruppen erfolgt eine Vertiefung in die jeweiligen Themenkomplexe. Exemplarische Theaterbeispiele werden ebenfalls in Kleingruppen präsentiert und das erarbeitete theoretische Wissen daran erprobt. Diskussionen im offenen Plenum sollen zusätzlich den Raum für Fragen und Reflexionen ermöglichen.