170124 VO Vorlesung aus Theater-, Film- und Mediengeschichte Ringvorlesung (2010W)
(K)ein Ende der Kunst? Kritische Theorie, Ästhetik, Gesellschaft
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gilt für II.4.
Details
max. 150 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
- Dienstag 26.10.2010
- Freitag 28.01.2011
- Donnerstag 10.03.2011
- Montag 28.03.2011
- Samstag 14.05.2011
- Montag 23.05.2011
- Donnerstag 16.06.2011
- Montag 20.06.2011
- Dienstag 21.06.2011
- Donnerstag 30.06.2011
- Dienstag 05.07.2011
- Montag 11.07.2011
- Montag 11.07.2011
- Montag 11.07.2011
- Donnerstag 04.08.2011
- Dienstag 16.08.2011
- Donnerstag 01.09.2011
- Mittwoch 05.10.2011
- Mittwoch 09.11.2011
- Dienstag 17.01.2012
- Donnerstag 15.03.2012
- Montag 14.05.2012
Lehrende
- Christian Schulte
- Anette Baldauf
- Daniela Berner
- Tobias Ebbrecht
- Barbara Eder
- Christine Ehardt
- Christoph Hesse
- Brigitte Marschall
- Valentin Mertes
- Michael Paninski
- Ljiljana Radonic
- Gerhard Scheit
- Clemens Stepina
- Karin Stögner
- Sara Vorwalder
- Florian Wagner
- Veronika Zangl
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 15.10. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 22.10. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 29.10. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 05.11. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 12.11. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 19.11. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 26.11. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 03.12. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 10.12. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 17.12. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 14.01. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 21.01. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
- Freitag 28.01. 13:00 - 15:00 Hörsaal 50 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Ringvorlesung und das Konversatorium können entweder durch Abgabe eines 10 Seiten umfassenden Essays oder durch Absolvierung einer mündlichen Prüfung abgeschlossen werden.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Im Rahmen dieser Ringvorlesung soll ein interdisziplinärer Austausch zu kunst- und gesellschaftstheoretischen Ansätzen der Kritischen Theorie ermöglicht werden. Begleitend zur Vorlesung wird es zu jedem Vortrag ein Konversatorium geben, dass jeweils am Mittwoch von 15:00-17:00 Uhr im Schreyvogelsaal stattfindet.
Prüfungsstoff
Literatur
Siehe E-Learning Plattform
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36
Die Kritische Theorie fragt bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach den materiellen, gesellschaftlichen Bedingungen der Produktion, der Distribution und der Rezeption von Kunst. Walter Benjamin folgend sind AutorInnen als ProduzentInnen gesellschaftlicher Erfahrung zu begreifen. Sie sollen der Eigentätigkeit ihrer RezipientInnen zuarbeiten, so dass aus LeserInnen "Mitwirkende" werden. In seiner Geschichtsphilosophie fragt Benjamin nach den (ideologischen) Interessen, die in Überlieferungsprozessen prinzipiell wirksam sind: "Welche Mühlen treibt der Strom?" Und an anderer Stelle heißt es: "Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein."
In seinem Aufsatz "Über den affirmativen Charakter der Kultur" kritisiert Herbert Marcuse die gesellschaftliche Funktion schöner Kunst, sieht in ihr jedoch zugleich auch den Verweis auf die Möglichkeit einer besseren Welt aufgehoben. Mit dem heraufziehenden Faschismus sieht Marcuse jedoch das Ende der affirmativen Kultur gekommen.
Theodor W. Adorno resümiert in seiner "Ästhetischen Theorie", dass auch 150 Jahre nach Hegels Prognose, ein Ende der Kunst (noch) nicht eingetreten sei. "Weil es in der Welt noch keinen Fortschritt gibt, gibt es einen in der Kunst (...) Freilich bleibt Kunst verstrickt in das, was bei Hegel Weltgeist heißt, und darum mitschuldig, aber dieser Schuld könnte sie entgehen nur, indem sie sich abschaffte, und damit leistete sie erst recht der sprachlosen Herrschaft Vorschub und wiche der Barbarei", so Adorno.
Den SituationistInnen geht es um die Einheit von Verwirklichung und Abschaffung der Kunst, da allein die Negation der Kultur im Stande sei ihren Sinn zu bewahren. Guy Debord kritisiert in "Die Gesellschaft des Spektakels" sowohl Surrealismus als auch Dadaismus. Ersterer hätte die Kunst verwirklicht, ohne sie abzuschaffen während letzterer die Kunst abgeschafft hätte ohne sie zu verwirklichen.Die Ringvorlesung ist eine Kooperation von Lehrenden und Studierenden der Basisgruppe Theater-, Film- und Medienwissenschaft.Vortragende und Themen:
15.10.2010: Clemens Stepina: Einführung in die allgemeine Ästhetik und Ästhetik der Frankfurter Schule
22.10. Karin Stögner: "Die Frau und das Vergangene". Walter Benjamins Geschichtsphilosophie aus gendertheoretischer Perspektive
29.10. Ljiljana Radonic: Die Bedeutung der Psychoanalyse für die Kritische
Theorie - Antisemitismus als narzisstische Kränkung und pathische Projektion
5.11. Gerhard Scheit: Adorno und Brecht
12.11. Florian Wagner und Daniela Berner: (K)ein Ende der affirmativen Kultur? Kunst und Gesellschaft bei Herbert Marcuse
19.11. Tobias Ebbrecht: Der fremdgestellte Blick im Kino: Zur Poetik und Politik von Wiederholung und Verfremdung
26.11. Christoph Hesse: Das drastische Medium. Kritische Theorie des Kinos
3.12. Barbara Eder: Träumer/innen im Wachen. Die Kollektivträume der Comics und die Kritische Theorie
10.12. Christine Ehardt: Verehrte Unsichtbare! Walter Benjamin und die Kunst des Hörens
17.12. Anette Baldauf: Exkursion. Shopping Mall, mit Walter Benjamin, u.a.
14.1. Sara Vorwalder und Veronika Zangl: Erlösung, Rettung und Katharsis - uneingelöste
ästhetische Konzepte in Bezug auf die Shoah
21. 1. Michael Paninski und Valentin Mertes: "Alles wirklich Brauchbare besteht in Aushilfen." - Eine Vorlesung zu Oskar Negt/Alexander Kluge: 'Geschichte und Eigensinn'
28.1. Brigitte Marschall: "Die Nordwestpassage der Revolution": Die Überwindung der Kunst und die situationistische Kartographierung der Stadtlandschaft