Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170127 UE Übung "Medienanalyse" (2019S)

Medien im Vergleich

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 60 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 06.04. 10:00 - 17:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Samstag 08.06. 10:00 - 17:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Sonntag 09.06. 10:00 - 17:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Freitag 21.06. 09:45 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Samstag 22.06. 10:00 - 18:00 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Kurs orientiert sich an der grundlegenden Feststellung, dass sich in der Medienanalyse Gegenstand und Methode stets reflexiv in Entwürfen des Medienvergleichs begegnen. Das heißt einerseits, dass sich das jeweilige Medium v.a. dadurch definiert, was als seine spezifischen medialen Leistungen erachtet werden, gleichzeitig aber diese medialen Leistungen immer nur im Abgleich mit anderen Medien (und deren medialen Leistungen) beobachtet werden können. Daraus folgt andererseits, dass sich jede analytische Annäherung damit auseinandersetzen muss, welche Elemente und Strukturen des medialen Gegenstands als medienspezifisch begriffen werden können bzw. welche medienübergreifenden Funktionen daran ersichtlich werden. Diesem Axiom folgend elaboriert der Kurs die Grundlagen für die Beobachtung von Medienspezifika und situiert diese im Kontext ihrer intermedialen Bezüge sowie in verschiedenen Schemata des Medienvergleichs.

Im Seminarverlauf wird hierfür zunächst der Begriff der Medienanalyse thematisiert und in Relation zu den beiden anderen Säulen der Medienwissenschaft – Theorie und Historiographie – situiert. Im Zuge dieser basalen wissenschaftstheoretischen Annäherung wird insbesondere der Dispositivbegriff erörtert, um ein Verständnis für die Abgrenzung und Durchdringung der vielfältigen Gegenstandsebenen zu schaffen und insbesondere für die Abgrenzung von medialer Botschaft, formalen Strukturen und materiellen Trägern zu sensibilisieren. Auf Basis dieser Einführung folgt der Kurs dann v.a. der Genealogie der audiovisuellen Medien und befragt verschiedene mediale Formen auf ihre Beobachtungs- und Analysemöglichkeit hin. Hierzu gehören u.a.

- die Betrachtung der Fotografie als Zeichensystem
- die Aufschlüsselung des (Spiel-)Films im Hinblick auf seine Zeit- und Raumstruktur, seine narrativ-kognitive Funktionsweise, die Dimensionen der Tongestaltung sowie die Bedeutung stilistischer und generischer Strukturen
- die Betrachtung des Fernsehens als Temporalstruktur, wobei der Fokus einerseits auf die seriellen Formen gelegt und andererseits die Ereignishaftigkeit als zentrale Kategorie des Livemediums thematisiert wird.
- Einen weiteren Kontrapunkt bietet dann der Blick auf die Form und Betrachtung von Computerspielen als aktionsbasierte Texte
- sowie die Thematisierung von netzwerkbasierten medialen Phänomenen, wie beispielsweise die generischen Effekte in der Disposition von Videoplattformen und die Zirkulationsmuster von sog. „viralen“ Phänomenen.

Den Endpunkt des Seminar bildet schließlich eine Betrachtung der jüngeren Medienkultur unter den Vorzeichen der Transmedialität sowie eine den Kursverlauf reflektierende Bestandsaufnahme unter den theoretischen Prämissen der Intermedialität.

ZIELE:
Ziel des Kurses ist es, die Beziehungen zwischen verschiedenen medialen Darstellungsformen in vergleichender und relationaler Hinsicht zu vermessen, um sich ihrer kulturellen wie historischen Spezifik annähern zu können.

Die Studierenden lernen…
a) theoretische fundierte Analysemodelle und konkrete Analysegegentände auf ihre impliziten und expliziten Voraussetzungen hin befragen,
b) die Begriffe und Kriterien der Beschreibung, Analyse und Interpretation visueller und audiovisueller Medienformen (insbesondere im Medienvergleich),
c) die Erarbeitung von analytischen Ansätzen und ihre gegenstandsorientierte Präsentation und Diskussion in der Seminargruppe

METHODEN:
Das didaktische Konzept beruht auf einem einheitlichen Sitzungsschema, das die Erarbeitung der jeweiligen Theoriegrundlage im Plenum und ihre exemplarische Anwendung in Kurzpräsentationen vorsieht. Das Methodenspektrum umfasst dabei den klassischen ‚Frontalunterricht‘, Gruppendiskussion und E-Learning. Begleitet wird das Seminar durchgängig von einer plattformbasierten Vorbereitung (Moodle), die sowohl die Literaturgrundlage als auch die Analysebeispiele und fallbezogenen Fragestellungen umfasst.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Präsentationsbeitrag im Seminar und schriftliche Ausarbeitung.
[vorläufig - kann sich bei höherer Studierendenzahl noch ändern]

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung: 80 % Anwesenheit (= an 4 von 5 Blockterminen)
Beurteilung: Präsentation 40 %, schriftliche Ausarbeitung 60 %

Prüfungsstoff

Die in der Übung und qua Lektüre vermittelten Analysemodelle, sowie ihre Anwendung in exemplarischen Fallstudien.

Literatur

Plenumslektüre (ohne vertiefendes Material für die Beispielanalysen), die im (je nach Verfügbarkeit: digitalen) Semesterapparat bereitgehalten werden wird:

- Allrath, G. et al. (2005): Introduction: Towards a Narratology of TV Series. In: Allrath, G./Gymnich, M. (Hg.) Narrative Strategies in Television Series. New York, S.1-43 [Auszüge]
- Barthes, R. (1990): Rhetorik des Bildes. In: Kemp, W. (Hg.): Theorie der Fotografie. Bd. III: 1945-1980, München: Schirmer-Mosel 1999, S. 139-149.
- Borstnar, N. et al. (2002): Film als Zeichensystem: Der Ton. In: Dies. (Hrsg): Einführung in die Film- und Fernsehwissenschaft. Konstanz, S. 122-130.
- Dayan, D./Katz, E. (2002): Medienereignisse. In: Adelmann, R. et al. (Hrsg.): Grundlagentexte zur Fernsehwissenschaft. Theorie – Geschichte – Analyse. Konstanz, S. 413-453.
- Deleuze, G. (1989): Bildfeld und Einstellung. Kadrierung und Szenenaufgliederung. In: Ders.: Das Bewegungsbild. Kino 1. Frankfurt/M., S. 27-37 [Auszug].
- Galloway, Alexander R. (2007): Gamic Action, Four Moments. In: ders.: Gaming. Essays on algorithmic culture. Minneapolis: University of Minnesota Press (Electronic mediations, 18), S. 1-39 [Auszug].
- Grampp, S. (2016): Teilbereiche der Medienwissenschaft. Theorie – Geschichtsschreibung – Analyse. In: Ders.: Medienwissenschaft. Konstanz/München, S. 13-21 [Auszüge].
- Hickethier, K. (2003): Medienanalyse. In: Ders.: Einführung in die Medienwissenschaft. Stuttgart, S. 332-336, 340-341 [Auszüge].
- Jenkins, H. (2007): Transmedia Storytelling 101. Online unter: http://www.henryjenkins.org/2007/03/transmedia_storytelling_101.html [Abruf: 15.10.2011].
- Kessler, F./Schäfer, M. T. (2009): Navigating Youtube: Constituting a Hybrid Information Management System. In: Snickars, P./Vonderau, P. (Hrsg.): The YouTube Reader. Stockholm, S. 275-291.
- Long, G. A. (2007): Transmedia Storytelling. Business, Aesthetics and Production at the Jim Henson Company. Cambridge, S. 13-25 + 53-61 [Auszüge].
- Rohmer, E. (1980): Einleitung. In: Ders.: Murnaus Faustfilm. Analyse und szenisches Protokoll. München/Wien, S. 9-11.
- Schabacher, G. (2009): Experimentalraum TV-Serie. Komplexität und Zeitlichkeit der neueren US-Produktionen, in Transkriptionen 10 (2009), Sonderausgabe: Rückblick, S. 101-105. Online unter: file:///home/dominik/Downloads/Transkriptionen_Nr-10_Sonderausgabe.pdf [24.09.2016].
- Shifman, Limor (2014): Meme. Kunst, Kultur und Politik im digitalen Zeitalter. Berlin, S. 1-54 [Auszug].
- Thompson, K. (1995): Neoformalistische Filmanalyse. Ein Ansatz, viele Methoden. In: montage/AV, H. 4/1/1995, S. 55-60 [Auszug]. Online unter: http://www.monta¬ge-av.de/pdf/041_1995/04_1_Kristin_Thompson_Neoformalistische_Filmanaly¬se.pdf [17.10.2009].
- Wulff, H.-J. (2007): Schichtenbau und Prozesshaftigkeit des Diegetischen: Zwei Anmerkungen. In: montage/AV, H. 16/2/2007, S.39-51. URL: http://www.montage-av.de/pdf/162_2007/162_2007_Hans-J-Wulff_Schichtenbau-und-Prozesshaftigkeit-des-Diegetischen.pdf [25.4.2016]

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21