Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170130 PS Proseminar "Theatertheorie" (2021S)

vom Körper erzählen / narrations of the body

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

Ab dem Sommersemester 2020 werden im Aufbaumodul "Theorie" neben regulären Proseminaren auch Proseminare mit Schreibwerkstatt angeboten. In Proseminaren mit Schreibwerkstatt werden neben der Vermittlung fachwissenschaftlicher Lehrinhalte gezielt wissenschaftliche Arbeitsweisen vermittelt, geübt und angewendet.

Die entsprechenden Proseminare werden mit dem Zusatz "mit Schreibwerkstatt" versehen. (z.B. Übung "Medientheorie" mit Schreibwerkstatt)

Weitere Informationen entnehmen Sie dem Handout Wissenschaftliches Arbeiten: https://spl-tfm.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/p_spl_theaterwissenschaft/Informationsmaterial/Handout_Wissenschaftliches_Arbeiten_NEU.pdf

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 09.03. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 16.03. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 23.03. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 13.04. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 20.04. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 27.04. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 04.05. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 11.05. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 18.05. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 01.06. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 08.06. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 15.06. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 22.06. 16:45 - 18:15 Digital
  • Dienstag 29.06. 16:45 - 18:15 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Mit seiner Theorie der »zwei Körper des Königs«, der Unterscheidung von »body natural« und »body political«, bediente Ernst Kantorowicz 1957 ein höchst theatrales Verständnis von Weltbeschreibung. Der König zerfalle nämlich in einen sterblichen Körper vs. dessen übermenschliches Amt – und die damit jeweils einhergehenden Leidenschaften bzw. (repräsentativen) Verpflichtungen. Was der Historiker anhand einer mittelalterlichen Weltordnung betrachtete, hatte der Soziologe Erwin Goffman bereits im Vorjahr sozusagen im Kleinen für unsere alltäglichen Interaktionen – und in Abhängigkeit von Räumen und Requisiten – untersucht. Es ging ihm um »The Presentation of Self in Everyday Life« bzw. die Feststellung: Wir alle spielen Theater. Ein halbes Jahrhundert später gilt es angesichts der »new media« – die die Präsentation unseres Selbst (schon Goffman benennt »manner« und »appearance« als zentrale Kategorien) und dessen Interaktion mit der Welt täglich neu herausfordern – die Rahmenbedingungen unseres Rollenverhaltens neuerlich zu befragen.
Diese Lehrveranstaltung befasst sich mit ausgewählten Elementen historisch gewachsener Theatertheorie und sucht diese gewinnbringend zum Verständnis gegenwärtiger Phänomene einzusetzen: Bei der Analyse bzw. im Umgang mit beispielsweise us-amerikanischem Politgeschehen bis hin zu Influencer-Tum und ›Reality‹-TV liefert ein grundlegendes Verständnis von Dramaturgie und Schauspieltheorie wertvolle Dienste. Etablierte Tools der Inszenierungsanalyse fungieren als Navigationshilfen angesichts von »fake news« und »alternative facts«. Und auch die ihrerseits auf Beobachtungen basierenden Überlegungen zur Postdramatik (und ihrem ›Danach‹) stellen ein Instrumentarium zur Erschließung von Gegenwart bereit.
Das Proseminar betrachtet das Inszenierungsgeschehen rund um jene, deren Stimmen gegenwärtig besonders laut vernehmbar sind – sei es im White House oder im Sommerhaus der Stars, auf der Burgtheaterbühne oder im Social Web – und stellt diese in den Kontext von Theatergeschichte, Schauspieltheorie und Aufführungsanalyse.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die lv-interne Kommunikation – bestehend aus sowohl synchronen als auch asynchronen Elementen – erfolgt zunächst über die E-Learning-Tools von Moodle, das Online-Whiteboard Miró sowie die virtuelle Verständigungsplattform Zoom. (Weitere digitale Formate werden bedarfsorientiert herangezogen.) Vorläufig beläuft sich die praktische Anwendung theatertheoretischer Modelle auf »field trips« in den virtuellen Raum. Sofern es die jeweiligen Covid-19-Reglements gestatten, migrieren diese im Laufe des Semesters zunehmend in die physischen Räumlichkeiten des Burgtheaters (Aufführungsbesuche, inszenierungsbegleitende Workshops, Künstler*innengespräche, Werkstattbesuche und vertiefende Einblicke in das Produktionsgeschehen).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Beurteilung setzt sich anteilig aus mehreren Teilleistungen zusammen:
– regelmäßige Anwesenheit in Form von aktiver Beteiligung (»prüfungsimmanente Lehrveranstaltung«)
– individuelle sowie gemeinschaftliche Erarbeitung kleinerer Themenstellungen
– kontinuierliche Zusammenarbeit in Diskussionsgruppen
– theoriegeleitete schriftliche Abschlussarbeit im Umfang von 12–15 Seiten. (Wird die Note zur Anmeldung für das Vertiefungsmodul benötigt, ist die schriftliche Arbeit spätestens vier Wochen vor Anmeldebeginn zum WS 2021 einzureichen.)
Zum positiven Abschluss der LV sind alle Teilleistungen zu erfüllen, wobei der schriftlichen Abschlussarbeit naturgemäß die größte Gewichtung zukommt. BA-Arbeiten sind möglich und werden selbstverständlich beratend unterstützt!

Prüfungsstoff

Literatur

Wird im Laufe des Semesters ergänzt und fortlaufend auf Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18