Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170133 PS Proseminar "Filmtheorie" mit Schreibwerkstatt (2023S)

Die Welt in Spannung halten. Was die Filmtheorie vom Thriller weiß

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Ab dem Sommersemester 2020 werden im Aufbaumodul "Theorie" neben regulären Proseminaren auch Proseminare mit Schreibwerkstatt angeboten. In Proseminaren mit Schreibwerkstatt werden neben der Vermittlung fachwissenschaftlicher Lehrinhalte gezielt wissenschaftliche Arbeitsweisen vermittelt, geübt und angewendet.

Die entsprechenden Proseminare werden mit dem Zusatz "mit Schreibwerkstatt" versehen. (z.B. Übung "Medientheorie" mit Schreibwerkstatt)

Weitere Informationen entnehmen Sie dem Handout Wissenschaftliches Arbeiten: https://spl-tfm.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/p_spl_theaterwissenschaft/Informationsmaterial/Handout_Wissenschaftliches_Arbeiten_NEU.pdf

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 09.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 16.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 23.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 30.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 20.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 27.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 04.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 25.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 01.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 15.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 22.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 29.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALT:
Der Thriller ist ein ungebrochen populäres Genre des Unterhaltungskinos (eines mit verschwommenen Umrissen und durchlässigen Rändern, wie sich das für ein Genre gehört). Nicht nur Genretheorien, sondern auch viele andere Weisen der Beschäftigung mit Film und Kino haben sich aber über das Spannungskino Gedanken gemacht. Das Proseminar nimmt deshalb den Thriller zum Ausgangspunkt, um gemeinsam eine Reihe unterschiedlicher Ansätze in Geschichte und Gegenwart der Filmtheorie anzureißen und zu vergleichen. So spielt Spannungsaufbau etwa von früh an in Überlegungen zur filmischer Form eine prominente Rolle: Vor allem in eskalierenden Bedrohungsszenen erschließt David Wark Griffith um 1910 der Parallel- und Beschleunigungsmontage neue Dimensionen. Ob die Bombe unterm Tisch Schock oder quälenden Nervenkitzel auslöst, so geht die bekannte Alfred-Hitchcock-Schnurre von Mitte der 1960er Jahre, das ist eine Sache von Schnittentscheidungen. Andere Spuren einer filmästhetischen Theoriebildung führen etwa zu den gespenstisch körperlosen Stimmen allmächtiger Feinde (Michel Chion) oder den krpytisch begehrenswerten "McGuffins" in Verfolgungsplots (Christiane Voss). Andere Theoretiker:innen haben sich am Thriller weniger für formale und motivische Operationen interessiert, sondern beispielsweise für das Kino als einen Ort der gemeinsamen affektiven Erfahrung und Disziplinierung (Linda Williams), für Filmproduktion als Mischung aus Logistik, Marketing und überraschenden Einschreibungen (Dennis Göttel), und immer wieder auch für eine Repräsentationskritik gewaltförmiger Geschlechter-, Klassen- und Rassifizierungsverhältnisse. Der Spannungsfilm reproduziert diese Relationen oft, macht sie manchmal auch pointiert lesbar. Und umgekehrt wird die Welt selbst von den Tropen, Erzählerwartungen, Verfahren des Thrillers mit strukturiert und lesbar gemacht, wenn etwa der Begriff des "Gaslighting" vom Titel eines erfolgreichen Hollywoodthrillers von 1944 zum Label für Politiken der Desorientierung in der Trump-Ära wird.

ZIELE:
Sie lernen ein breites Spektrum filmtheoretischer Positionen kennen und anwenden. Der Fokus auf Thriller als gemeinsamen Gegenstand der Texte soll einerseits Vergleiche zwischen verschiedenen Konzepten und Fragerichtungen der Filmtheorie erleichtern. Andererseits soll der Bezug auf Filme die in Diskussion stehenden Konzepte selbst anschaulich halten.

METHODEN:
– PRÄSENZ: Die Lehrveranstaltung findet in Präsenz an der Universität Wien statt.
– SCHREIBAUFGABEN: Hausübung (2 Seiten), Exposé der Abschluss- oder Bachelorarbeit (2 Seiten), Abschlussarbeit (ca. 12 Seiten, Abgabe bis 31.8.2023) oder Bachelorarbeit (ca. 40.000 Zeichen, Abgabe bis 15.9.2023).
Die Abgaben während des Semesters (Hausübung und Exposé der Abschluss- oder Bachelor-Arbeit) werden durch schreibdidaktisch geschulte Schreibassistent*innen des Centers for Teaching and Learning (CTL) der Universität Wien begleitet. Studierende erhalten neben der Bewertung dieser Abgaben ein schreibdidaktisches Feedback, das der Verbesserung der Schreibfähigkeit dient.
Diese beiden Schreibaufgaben sowie die Teilnahme an einer Einzelberatung zum Thema (wiss.) Schreiben mit einem*r der Schreibassistent*innen sind Teil der Mindestanforderungen der Lehrveranstaltung. Die Teilnahme am Schreibassistenz-Programm des CTL (s.o.) ist eine verpflichtende Teilleistung des Seminars.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Endnote setzt sich aus folgenden Teilleistungen in folgender Gewichtung zusammen:
– Regelmäßige Teilnahme am Proseminar, samt kleiner vorbereitender Lektüreaufgaben; optional Präsentation (25%)
– Hausübung, einschließlich Überarbeitung und Wahrnehmen einer Einzelberatung mit einem*r Schreibassistent*in (30%)
– Abschlussarbeit oder Bachelor-Arbeit, samt Abgabe eines Exposés (in Erst- und überarbeiteter Fassung) (45%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung der Teilnahme ist die Absolvierung der STEOP. Vorausgesetzt wird Interesse an Film-, Medien- und Kulturtheorie und an Filmgeschichte; Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit spannenden, manchmal auch gewalttätigen Filmszenen. (Wobei Thriller in der Regel nicht Horror bedeutet und erst recht nicht Gewaltexzesse.)
Voraussetzung einer positiven Beurteilung der gesamten Lehrveranstaltung ist, dass alle drei oben genannten Teilleistungen mit positiver Benotung erbracht werden. Es sind zwei unentschuldigte Präsenzeinheiten Fehlzeit gestattet.

Prüfungsstoff

Die zu verfassenden Texte setzten sich – bei der Hausübung entlang einer im Proseminar genau definierten Aufgabenstellung, bei Abschluss- und Bachelor-Arbeit freier – mit den Konzepten auseinander, die im Proseminar erlernt werden.

Literatur

Texte werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 08.03.2023 14:28