Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170133 PS Proseminar "Filmtheorie" (2024W)

Kino vor Gericht. Verfahren der Filmtheorie zwischen Courtroom Drama und Beweismittel-Film

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Do 30.01. 09:45-11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 10.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 17.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 24.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 31.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 07.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 14.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 21.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 28.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 05.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 09.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 16.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 23.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALT:
Filme wie "Anatomie eines Falls" (2023) und "Saint Omer" (2022), Serienphänomene von "Suits" bis zur True-Crime-Welle belegen die anhaltende Affinität des Bewegtbilds zum Schauplatz Gericht. Im Gerichtssaal wird gesellschaftliche Organisation von Wissen und Macht konkret sicht- und hörbar: als raumzeitliche Anordnung und performative Rollenverteilung des Sprechens, Zeigens, Urteilens. Kein Wunder, dass auch die Filmtheorie häufig an diesen Ort zurückkehrt, wenn es darum geht, die Verfahren des Mediums abzuklären.
Das betrifft zum einen die Frage nach der Evidenzkraft audiovisueller Aufzeichnung: Film wird gelegentlich (etwa beim Nürnberger Prozess gegen die Entscheidungseliten Nazideutschlands 1945/46) wirklich als juristische Beweismittel eingesetzt, auch sonst aber häufig analog zu juristischen Prozeduren des Beweisens gedacht (etwa in aktuellen Formaten kritischer Bildforensik). Zum anderen steht der Gerichtsaalfilm selbst im Scheinwerferlicht verschiedener filmtheoretischer Zugriffe: Johanna von Orleans auf der Anklagebank (in "La Passion de Jeanne d’Arc", 1928) ist für Béla Balázs und Gilles Deleuze Kronzeugin für die Großaufnahme als zentrale Instanz der Filmästhetik; mit einem Kollektivtext über John Fords Gerichtsaaldrama "Young Mr. Lincoln" (1939) erläutert die einflussreiche Filmzeitschrift "Cahiers du Cinéma" 1970 ihre Wendung zur strukturalistischen Ideologiekritik. Courtroom-Hits wie "Erin Brockovich" (2000) und "Legally Blonde" (2001) wurden Gegenstand ambivalenter Befunde zu popkulturellem Postfeminismus, während Abderrahmane Sissakos "Bamako" (2006, die Fabel eines Prozesses gegen den Internationalen Währungsfonds) sich als produktiver Aushandlungsort für postkoloniale Film- und Medientheorie erwiesen hat. Einige dieser Stationen einer Filmtheorie vor Gericht werden wir aufsuchen, historisch kontextualisieren und zueinander und zu Filmen in Beziehung setzen. Dazu dient auch eine "Filmlabor"-Einheit, für die Studierende einen im Semester startenden Film in Kleingruppen mit verschiedenen Aufgaben vorbereiten.

ZIELE:
Sie lernen ein breites Spektrum filmtheoretischer Positionen kennen und anwenden. Der durchgehende Fokus auf Verfahren der Gerichtsbarkeit und den Gerichtssaalfilm mit seinen wiederkehrenden Motiven soll Vergleiche zwischen verschiedenen Konzepten und Fragerichtungen der Filmtheorie erleichtern.

METHODEN:
– PRÄSENZ: Die Lehrveranstaltung findet in Präsenz an der Universität Wien statt. Es gibt Plenumsaktivitäten, Gruppen- und Einzelaufgaben vor Ort, optional auch vorbereitete Präsentationen. Vorbereitend sind Textlektüren und Sichtungsaufgaben (z.B. für das "Filmlabor" in der Mitte des Semesters) zu erfüllen.
– SCHREIBAUFGABEN: Hausübung (2 Seiten), Exposé der Abschluss- oder Bachelorarbeit (2 Seiten), Abschlussarbeit (ca. 12 Seiten, Abgabe bis 31.3.2025; Frist für Anrechnung der Note fürs Vertiefungsmodul im Folgesemester: 30.1.2025) oder Bachelorarbeit (ca. 40.000 Zeichen, Abgabe bis 15.4.2025; Frist für Anrechnung der BA-Arbeit für die Anmeldephase des Folgesemesters oder für das Vertiefungsmodul: 30.1.2025).
Die Abgaben während des Semesters (Hausübung und Exposé der Abschluss- oder Bachelor-Arbeit) werden durch schreibdidaktisch geschulte Schreibassistent*innen des Centers for Teaching and Learning (CTL) der Universität Wien begleitet. Studierende erhalten neben der Bewertung dieser Abgaben ein schreibdidaktisches Feedback, das der Verbesserung der Schreibfähigkeit dient.
Diese beiden Schreibaufgaben sowie die Teilnahme an einer Einzelberatung zum Thema (wiss.) Schreiben mit einem*r der Schreibassistent*innen sind Teil der Mindestanforderungen der Lehrveranstaltung. Die Teilnahme am Schreibassistenz-Programm des CTL (s.o.) ist eine verpflichtende Teilleistung des Seminars.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Endnote setzt sich aus folgenden Teilleistungen in folgender Gewichtung zusammen:
– Regelmäßige Teilnahme am Proseminar, samt kleiner vorbereitender Lektüreaufgaben; optional Präsentation (25%)
– Hausübung, einschließlich Überarbeitung und Wahrnehmen einer Einzelberatung mit einem*r Schreibassistent*in (30%)
– Abschlussarbeit oder Bachelor-Arbeit, samt Abgabe eines Exposés (in Erst- und überarbeiteter Fassung) (45%)

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Hinweise der SPL TFM:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen schriftlichen Hausarbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.

Bei Vorliegen eines solchen Grundes (z.B. eine längere Erkrankung) kann die*der Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.

Dies und weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Theater-, Film- und Medienwissenschaft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzung der Teilnahme ist die Absolvierung der STEOP. Vorausgesetzt wird Interesse an Film-, Medien- und Kulturtheorie und an Filmgeschichte.
Voraussetzung einer positiven Beurteilung der gesamten Lehrveranstaltung ist, dass alle drei oben genannten Teilleistungen mit positiver Benotung erbracht werden. Es sind zwei unentschuldigte Präsenzeinheiten Fehlzeit gestattet. Anwesenheit in der ersten LV-Sitzung ist verpflichtend.

Prüfungsstoff

Die zu verfassenden Texte setzten sich – bei der Hausübung entlang einer recht genau definierten Aufgabenstellung, bei Abschluss- und Bachelor-Arbeit freier – mit Konzepten der Filmtheorie auseinander, die im Kurs erlernt werden.

Literatur

Texte werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 30.09.2024 13:46