Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
170176 SE MA (T) 2.2. "Zirkulationen des Politischen" (2012S)
Angewandte Ritualtheorie: Olympische Eröffnungs- und Schlusszeremonien
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 23.02.2012 09:00 bis Do 01.03.2012 23:59
- Abmeldung bis Sa 31.03.2012 23:59
Details
max. 100 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 09.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 16.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 23.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 30.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 20.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 27.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 04.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 11.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 18.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 25.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 01.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 08.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 15.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 22.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Freitag 29.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Referat und Ausformulierung als Seminararbeit im Umfang von 15 bis 20 Seiten
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Das Ziel des Seminars besteht im Kennenlernen und Erproben eines inszenierungsanalytischen Instrumentariums, ferner in der Annäherung an Ritualstudien (bis hin zu Victor Turners "Liminalität") und schließlich in einer vorurteilsfreien Auseinandersetzung mit dem höchst lohnenden theatralen Phänomen der Olympischen Eröffnungs- und Schlusszeremonien.
Prüfungsstoff
In den ersten Sitzungen des Seminars werden in gemeinsamen Versuchen die Entwicklung der Zeremonien sowie die theater- und ritualwissenschaftlichen Theorien erarbeitet. Folglich übernehmen bestimmte Studierende oder Gruppen exemplarische Zeremonien und präsentieren ihre Ergebnisse multimedial. Denn neben einer reichen Fachliteratur stehen im Netz die Official Olympic Reports (unter LA84 Foundation) sowie jede Menge Dokumentationen und Ausschnitte zur Verfügung.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
II.2.1. Theater-, Film- und Medienwissenschaft; 092: § 5(1)
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36
Während sich der Gründer der Olympischen Spiele der Neuzeit, Pierre de Coubertin, in den Anfangsdekaden nach 1896, noch mit recht bescheidenen Aufmärschen als Rahmung seines Festes der Schönheit und Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers begnügen musste, hatten die Veranstalter in Los Angeles (1932) schon einige Überraschungen parat, um sich unvergesslich zu präsentieren und eine emotionale Tiefe zu gewährleisten. In Berlin (1936) wurden die Spiele zum großen Spektakel, zum ersten Mal auch mit Fackellauf. Die politische Funktionalisierung der Spiele stand in Verbindung mit einem bemerkenswerten künstlerischen Aufgebot. Erst ab den 60er Jahren war dann wieder Spektakuläres zu sehen, ehrgeizige Veranstalterstädte hatten wohl erkannt - und die dafür die nötigen Mittel verfügbar gemacht - , wie bedeutend die Zeremonien für die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Selbstdarstellung sind. München schwelgte im Folklore-Hype (1972), Moskau machte seine hegemoniale Machtstellung klar (1980) und Los Angeles inszenierte seine führende Rolle als Entertainment-Hauptstadt (1984). In Barcelona (1992) boten La Fura dels Baus die erste große zusammenhängende Erzählung, ab Atlanta (1996) mussten sich Megashows nachfolgend übertreffen: Sydney (2000), Athen (2004), Beijing (2008).
Coubertins alten Vorstellungen von der zivilisationserneuernden Kraft der Spiele bis zu den sehr eigennützigen Marketingstrategien der jüngeren Phase ist die Tendenz eingeschrieben, die Zeremonien als Neurituale zu gestalten. Hier sind theaterwissenschaftliche Analysemethoden anzusetzen, wie denn Körper, Objekte, Orte und Handlungssequenzen in einem bestimmten Ausdruckmodus zum Zweck einer höheren Idee umkodiert werden. Der klare theatrale Befund wird dann im Umfeld von Ritualtheorien diskutiert und schließlich auf verschiedene Interpretationsansätze hin erprobt.