Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170212 PS Proseminar "Konzepte und Techniken von Schau/Spiel" (2022W)

Technisierte Illusionen: Bühnenzauberkunst um 1900

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 13.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 20.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 27.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 03.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 10.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 17.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 24.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 01.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 15.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 12.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 19.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 26.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Um 1850 bildete sich in Westeuropa eine neue Unterhaltungsform heraus, als Zauberkunst von Straßen und Jahrmärkten auf feste Theaterbühnen wanderte. Dabei entwickelte sich ein neues Repertoire, das an die Bedingungen der Bühne angepasst war, d.h. der Fokus verlagerte sich auf weit sichtbare Großillusionen unter Einsatz von Bühnentechnik (zunächst zu Ungunsten Handfertigkeitstricks mit kleinen Objekten). In einem Zeitraum von etwa 70 Jahren um 1900 entstand eine Reihe paradigmatischer Illusionen, die im Prinzip bis heute in Variationen vorgeführt werden.
Im Gegensatz zur Lesart der Zauberei als Sehnsucht nach einer Wiederverzauberung der Welt begreift dieses Proseminar die Moderne mit ihren wissenschaftlichen und (medien-)technischen Innovationen nicht als ihren Gegenpol, sondern als ihre Möglichkeitsbedingung. Deshalb kontextualisieren wir die Bühnenzauberkunst um 1900 in der Kultur- und Mediengeschichte und fragen nach ihrem Verhältnis zu Wissenschaft, Spiritismus, Technisierung, Kolonialismus, Orientalismus, Geschlechterkampf sowie Mediengeschichte und -theorie.

Das detaillierte Seminarprogramm wird in der ersten Sitzung vorgestellt und über die Lernplattform Moodle zugänglich sein.

Da der Großteil der Forschungsliteratur zum Thema auf Englisch ist, werden sehr gute Englischkenntnisse sowie die Bereitschaft zur Lektüre akademischer Texte auf Englisch vorausgesetzt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Kurzreferat oder Präsentation
- anschließende Diskussionsleitung/Moderation (gern in Gruppenarbeit, sofern die Leistung einzelner Personen nachvollziehbar bleibt)
- Thesenpapier zu einem Text, Sichtungsprotokoll zum Film oder (Diskussions-)Protokoll zu einer Sitzung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vorausgesetzt wird die regelmäßige Teilnahme inkl. Lektüre und Diskussion der Seminartexte bzw. Filme. Die maximal tolerierbare Fehlzeit umfasst 3 Sitzungen im Laufe des Semesters.

Die Endnote setzt sich aus zwei mündlichen und einer schriftlichen Teilleistung zusammen:
Kurzreferat oder Präsentation (50%),
anschließende Diskussionsleitung (bei Gruppenarbeit muss die Leistung einzelner Personen nachvollziehbar sein) (20%),
schriftliches Sitzungsprotokoll, Thesenpapier zu einem Text aus dem Seminarprogramm oder Sichtungsprotokoll zu "The Prestige" (ca. 1 Seite, 30%)

Prüfungsstoff

Gegenstand der Teilprüfungsleistungen ist das im Rahmen des Seminars bearbeitete Material. Eigene Themenvorschläge der Studierenden sind erwünscht.

Literatur

Die Literatur wird auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Das Seminar basiert auf folgenden Texten bzw. Auszügen daraus:
- Goto-Jones, Christopher S.: Conjuring Asia: Magic, Orientalism, and the Making of the Modern World. Cambridge: Cambridge University Press 2016.
- Jones, Graham M.: „Modern Magic and the War on Miracles in French Colonial Culture.” Comparative Studies in Society and History 52/1 (2010): 66–99.
- Lachapelle, Sofie: Conjuring Science: A History of Scientific Entertainment and Stage Magic in Modern France. New York, NY: Palgrave Macmillan 2015.
- Natale, Simone: „Geisterglaube, Unterhaltung und Showgeschäft im 19. Jahrhundert.“ Historische Anthropologie 21/3 (2013): 324–342.
- North, Dan: „Magic and Illusion in Early Cinema.“ Studies in French Cinema 1/2 (2001): 70–79.
- Rein, Katharina: “Vanishing Technology: Transparency of Media in Stage Magic.“ In: Wynants, Nele (Hrsg.): Media Archaeology and Intermedial Performance: Deep Time of the Theatre. Cham, Switzerland: Palgrave Macmillan 2019, S. 99–114.
- Rein, Katharina (Hrsg.): Magic. A Companion. Oxford et al.: Peter Lang 2022.
- Simon During: Modern Enchantments. The Cultural Power of Secular Magic. Cam-bridge, MA: Harvard University Press 2002.

Filme:
- David Blaine: Real or Magic. R: Matthew Akers. USA: RadicalMedia 2013
- Escamotage d’une dame chez Robert-Houdin. R: Georges Méliès. Frankreich: Star Film 1896.
- Le Mélomane. R: Georges Méliès. Frankreich: Star Film 1903.
- The Prestige, R: Christopher Nolan. USA: Touchstone Pictures et al. 2006.
- [o.T.]. [David Devant performing Egg Trick] R: George W. Paul (?). UK 1896/7
u.a.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 13.02.2023 13:28