170499 UE Wenn Medien synchron sind: Rhythmizität-Analysen (2023S)

In unserem täglichen Leben begegnen wir immer wieder Rhythmen, also Mitteln, mit denen Zeit organisiert wird. Nicht nur unser Gehirn funktioniert rhythmisch, sondern auch Musik, die wir auf dem Weg zur Arbeit hören, und auch Sprache, mit der wir miteinander kommunizieren. Rhythmen in der zwischenmenschlichen Kommunikation, insbesondere die Synchronizität der Rhythmen, oder wie „in sync“ man ist, sollen sogar bestimmen wie sehr wir einander mögen. Das sollte auch in Filmdialogen ersichtlich sein. Ein positiver Bezug zwischen zwei Charakteren sollte also auch durch die Analyse der Rhythmen ihrer Dialoge erkennbar sein.
Im Rahmen dieser Übung sollen Methoden vermittelt werden, mit denen wir Rhythmizität beschreiben und darstellen können. Studierende werden darin angeleitet, wie man Frequenzen, Amplituden, und Phasen von Rhythmen darstellt, wie man diese aus digitalen Medien extrahieren und analysieren kann, und wie Analysen der Rhythmizität eines Mediums die Analyse des Mediums selbst unterstützen können. Insbesondere wird auch vermittelt, wie man Dialog als digitales Medium in diesem Sinne analysiert.
Studierende werden darin angeleitet in der Videothek der TFM (https://videothek.univie.ac.at/) einen nicht kopiergeschützten Filmträger mit Surround Sound auszuwählen. Die darauf enthaltenen Materialien sollen dann mithilfe eines DVD/Blu-Ray-Laufwerks auf ihre eigenen Laptops überspielt werden. Um die Audiodatei zu analysieren, sollen Studierende dann per HandBrake eine für Audacity lesbare Datei erstellen. Schließlich werden die in Audacity zugeschnittene Dialogspuren in R über RStudio auf ihre Rhythmizität analysiert. Somit werden in der Übung nicht nur Methoden zur Rhythmizitätsanalyse vermittelt, sondern auch der Umgang mit einer Reihe von frei verfügbaren Software-Paketen.