Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170500 UE Die Berliner Schule (2016W)

Kunst, Politik und Ökonomie

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung findet als Blockveranstaltung statt.
Fehlzeiten von maximal zwei Lehrveranstaltungseinheiten zu je 90 Minuten sind schadlos ohne Entschuldigung möglich. Bei darüber hinausgehenden Fehlzeiten kann die Lehrveranstaltung nur noch nach Vorlage eines ärztlichen Attests positiv absolviert werden.
Die Veranstaltungsinhalte (Seminarplan, Textlektüren, ...) werden voraussichtlich Ende September/Anfang Oktober über Moodle zur Verfügung gestellt.

  • Samstag 26.11. 09:45 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Sonntag 27.11. 09:45 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Freitag 02.12. 15:00 - 18:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 03.12. 09:45 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Christian Petzold, Christoph Hochhäusler, Angela Schanelec und Thomas Arslan sind nur einige der Filmemacher*innen, die seit der Mitte der 1990er Jahre mit ihren Werken als Stellvertreter*innen einer neuen deutschen Autorenfilmbewegung gelten. Diese Bewegung ist nicht nur im populären Feuilleton, sondern auch in der akademischen Sphäre unter dem Namen „Berliner Schule“ weitreichend bekannt geworden. Ihre Filme, häufig Geschichten von individualisierten Subjekten in einer postmodernen, spätkapitalistischen und globalisierten deutschen Gesellschaft, sind deutlich von einer eigenwilligen Ästhetik geprägt, die oft als Beleg für einen neuen filmischen Realismus angesehen wird und daher als programmatisch für das Kino und die Erzählungen der „Berliner Schule“ gilt. Gerade hierdurch, so einer der gängigen Diskurse zu den Filmen, grenze sich die „Berliner Schule“ dezidiert von aktuellen deutschsprachigen Mainstreamproduktionen ab. Innerhalb der franzözischen Filmkritik ist entsprechend die Rede von einer „Nouvelle Vague Allemande“, die das Kino der „Berliner Schule“ in der Tradition der franzözischen Nouvelle Vague und des Neuen Deutschen Films sieht – und damit der „Berliner Schule“ ein vergleichbar politisches und ästhetisches Potenzial zuschreibt.
Das Seminar möchte sich folglich mit der künstlerisch hoch angesehenen, politisch engagierten, ökonomisch aber meist stark subventionierten deutschen Filmbewegung der „Berliner Schule“ auseinandersetzen und im Detail das Filmschaffen einiger der ihr zugesprochenen Filmemacher*innen erkunden. Dabei sollen die im Seminartitel genannten Schlagworte von Kunst, Politik und Ökonomie als Leitaspekte für die tiefer gehenden Beschäftigungen mit den Filmen, ihren narrativen, ästhetischen und politischen Momenten dienen. An deren Ende steht zugleich die Frage, inwieweit ein filmwissenschaftliches Operieren mit stark kategorisierenden Begriffen wie Filmbewegung, Schule oder Welle, sowie den jeweils zugeschriebenen Charakteristika, letztlich produktiv sein kann oder nicht.

Methode:
Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten.
Per Moodle werden zu Vorlesungsbeginn die jeweiligen Sitzungen, Themen, Seminarkonzepte und Leistungsanforderungen vorgestellt und nachfolgende Aufgaben verteilt.
Bis zum Blocktermin findet eine Phase des Selbststudiums statt. Die Studierenden bereiten die Texte und Filme vor. Dazu müssen bis zum ersten Blocktermin jeweils zwei Lesekarten (kurze Zusammenfassung der grundlegenden Textargumentation) und zwei Sichtungskarten (Analytische Beschreibung der Filmbesonderheiten) von je 1/2 Seite eingereicht werden. Zu den Lese- und Sichtungskarten gehört außerdem die Formulierung von weiterführenden Fragen und Anmerkungen.
Während des Blocktermins werden die einzelnen Themeneinheiten kooperativ zwischen dem Dozierenden und den Studierenden erarbeitet. Dazu gehört der Einsatz von Moderationsfragen, Analysebeispielen, Gruppenmethoden etc., die u.a. auf die in den Lese- und Sichtungskarten formulierten Fragen eingehen. Auf diese Weise soll ein selbstbestimmtes, zugleich aber angeleitetes und unterstütztes Lernen gefördert werden, das der Idee des „forschenden Lernens“ folgt.
Nach Abschluss des Blocktermins muss schließlich von jedem Studierenden ein kurzer Essay angefertigt werden, der das erlernte Wissen z.B. in Form einer Filmanalyse oder Theoriebesprechung transferiert.

Ziele:
Die Studierenden können nach erfolgreichem Abschluss des Seminars
- das Werk ausgewählter Filmemacher*innen der „Berliner Schule“ benennen und beschreiben,
- ästhetisch-formale und narrative Konstruktionspraktiken und Besonderheiten ausgewählter Filme erkennen und beschreiben,
- die Filme in ihren historisch-kulturellen Kontexten verstehen,
- grundlegende Theoriepositionen zu Fragen von Filmästhetik, Politik und Ökonomie wiedergeben,
- das erlernte Wissen in ein Seminaressay überführen und anwenden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige aktive Teilnahme an den Seminardiskussionen, Vorbereitung der Seminartexte und -filme, Anfertigung von Lese- und Sichtungskarten, individueller Seminaressay.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Teilnahme. Für die Endnote sind folgende Teilleistungen und -noten relevant, die in selbstständiger Arbeit erbracht werden müssen:
- 2 Lesekarten und 2 Sichtungskarten (jeweils 5%)
- Seminaressay (80%)
Das Seminar ist bestanden, wenn die Endnote rechnerisch mindestens ein "Genügend (4)" ergibt.

Prüfungsstoff

Zum Prüfungsstoff des Seminars gehören die behandelten Filme und theoretischen Texte, sowie beim Seminaressay ggf. weiterführende, zusätzlich recherchierte Literatur und Filme.

Literatur

Zum Einstieg:

Abel, Marco (2013) The Counter-Cinema of the Berlin School. Rochester: Camden House.

Ebbrecht, Tobias; Schick, Thomas (Hrsg.) Kino in Bewegung. Perspektiven des deutschen Gegenwartsfilms. Wiesbaden: VS Verlag.

Leweke, Anke; Roy, Rajendra (Hrsg.) The Berlin School. Films from the Berliner Schule. New York: The Museum of Modern Art.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21