Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170502 UE Ökologie der Aufmerksamkeit (2018W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 16.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 15.12. 11:00 - 18:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Sonntag 16.12. 11:00 - 18:00 Seminarraum 1 2H316 UZA II Rotunde
  • Samstag 19.01. 11:00 - 18:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Sonntag 20.01. 11:00 - 18:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

“Gewöhnen kann sich auch der Zerstreute”, schrieb Benjamin im Kunstwerk-Aufsatz. Er dachte dabei an eine Aufmerksamkeit, die nicht von Intentionalität geprägt ist. Wenn wir über Schwellen und Übergänge reden, dann sind wir in Raumzeiten, die ebenfalls nicht intentional bestimmt sind oder zumindest eine Lücke kennen, in der Intentionalität versagt. Schwellen legen sich als etwas, das nicht Übergang ist, zwischen das Innen und das Außen. Und wenn man einen Satz aus einer Sprache in eine andere übersetzt, dann gibt es einen Übergang, an dem jede Intentionalität versagt und Unbestimmtheit wirksam wird: das andere Wort, die andere Art des Meinens ist nicht linear zu erreichen. Aufmerksamkeit ist kein Ergebnis einer Intention, sondern eher ist die Intention eine Folge der Aufmerksamkeit. Nicht das Ich ist aktiv, sondern etwas hat das Ich oder das Bewusstsein in einer bestimmten Weise aktiviert. Dies, was dort auftaucht als Objekt der Aufmerksamkeit, hat mit seinem Aufforderungscharakter schon gewirkt, bevor das Ich sich als Urheber der Aufmerksamkeit versteht. Von Gibsons “Ecology of visual perception”, von dem dieser Begriff der Aufforderung stammt, könnte ein Weg zu einer allgemeinen Ökologie der Aufmerksamkeit führen, in der es um szenische Zusammenhänge geht, in der viele zerstreute Aufmerksamkeiten zugleich wirken. Man kann dabei ruhig an den englischen Gebrauch des Wortes scenic denken und etwa ein holländisches Landschaftsgemälde aus dem 17. Jahrhundert vor Augen haben, das eine Welt in Kommunikation mit sich selbst zeigt (Maldiney); oder eine Stadtansicht aus dem Paris Baudelaires. Szenen sind Schwellen, weil in ihnen unbestimmt bleibt, was auftauchen wird, wenn man die Schwelle übertreten hat. Wie im Traum ist nicht klar, an welcher Stelle oder in welcher Figur das Ich seine zum Teil illusionäre Intentionalität finden wird. Deshalb prägte Freud ja auch den Begriff der gleichwebenden Aufmerksamkeit als Haltung des Analytikers. Und: Architektur und Film sind eben die Wahrnehmungszusammenhänge, in denen diese szenische Intensität der Schwellen im 20. Jahrhundert wirksam ist. Ob das noch heute so ist oder ob das Internet diese Ökologie der Aufmerksamkeit neu aufgemischt hat?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Seminararbeit (70%) und Referat (30%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21