Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
170504 VU Darstellungen von Destruktivität in Filmen und Fernsehserien (2015S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 16.02.2015 09:00 bis Do 05.03.2015 23:59
- Abmeldung bis Di 17.03.2015 23:59
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 11.03. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 18.03. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 25.03. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 15.04. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 22.04. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 29.04. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 06.05. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 13.05. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 20.05. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 27.05. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 03.06. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 10.06. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 17.06. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Mittwoch 24.06. 13:15 - 14:45 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Wir fiebern mit dem Mafiaboss Tony Soprano aus THE SOPRANOS (USA 1999-2007) mit, dem vom Chemielehrer zum Drogenbaron verwandelten Walter White aus BREAKING BAD (2008-2013) und sympathisieren mit dem arroganten Don Draper aus MAD MEN (USA 2007-). Die Geschichte von Malik El Djebena aus UN PROPHÈTE (F/I 2009) nehmen wir vielleicht als Erfolgsgeschichte wahr, da er im Gefängnis vom verschüchterten jungen Mann, der, allerdings zum Preis seiner Empathiefähigkeit, zum Gangsterboss aufsteigt – ähnlich wie Henry Hill in GOODFELLAS (USA 1990). Und Alexander DeLarge erscheint uns im Laufe des Films A CLOCKWORK ORANGE (UK/USA 1971) immer mehr als Opfer einer gewalttätigen und verlogenen Gesellschaft. Für diese Figurenkonstruktionen ist ein hohes Maß an Destruktivität charakteristisch, die die Figuren in der Regel unreflektiert ausüben und manchmal auch erleiden. Die damit verbundene Skrupellosigkeit lässt sie erfolgreich sein, zerstört aber andere und langfristig auch sie selbst. Der Zuschauer kann aber auch an der anderen Seite der Destruktivität, der Opferseite, partizipieren, wie es im zeitgenössischen Horrorfilm und Thriller der Fall ist, etwa in SAW (USA/Austr. 2004), HOSTEL (USA 2005), 5150 Rue des Ormes (Can. 2009) und MARTYRS (F/Can. 2008). Hier erleben die Zuschauer die Gewalt aus der Perspektive der Opfer, die häufig auch zu Tätern werden. Im Seminar wird filmanalytisch herausgearbeitet, wie die Filme und Serien den Zuschauer dazu zu veranlassen, Faszination für diese Hauptfiguren aufzubringen und Bereitschaft entwickeln, ihre Schicksale mitzuverfolgen und dabei immer wieder auch darauf gestoßen werden, welchen Soziopathen sie gerade zuschauen, oder sie sich im Fall des Horrorfilms und Thrillers fragen, warum sie sich (oft) handlungsarme Geschichten mit simplen Figurenkonstruktionen anschauen und sich symbolisch foltern lassen. Die Analyse von Inszenierungen psychischer und physischer Gewalt spielt dabei eine wesentliche Rolle. Selbstverständlich werden dabei auch die Unterschiede zwischen Kinofilm und Fernsehserie thematisiert. In einem weiteren Schritt wird untersucht, welche Thesen zur Destruktivität die untersuchten Filme und Serien jeweils beinhalten. Werden psychologische Begründungen angeführt? Bringen gesellschaftliche Strukturen destruktive Charaktere hervor? Oder ist Destruktivität Veranlagung? Abschließend wird nach jeder Analyse diskutiert, wie die jeweiligen Filme und Serien die Beziehung von Gesellschaft und Gewalt reflektieren.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
aktive Mitarbeit, Hausübungen, Abschlussarbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Veranstaltung vermittelt ein analytisches Instrumentarium zur Analyse der filmischen Darstellung psychischer und physischer Destruktivität in Filmen und Fernsehserien. Sie schärft den analytischen Blick für die filmischen Möglichkeiten der Nähe-Distanz-Regulierung zu Figuren und zum Filmgeschehen, die den Zuschauer in eine ambivalente Haltung versetzen. Darüber hinaus werden Grundlagen von Theorien zur Gewalt und Destruktivität vermittelt.
Prüfungsstoff
Analyse von Filmbeispielen, Diskussion, Lektüre
Literatur
- Erich Fromm [1971] (2011): Anatomie der menschlichen Destruktivität, Rowohlt.
- Philipp Zimbardo (2008): The Lucifer-Effect– How Good People Turn Evil, Rider.
- Jan Philipp Reemtsma (2008): Vertrauen und Gewalt, Verlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung.
- Michael Klöpper/Reinhard Lindner (Hg.) (2001): Destruktivität – Wurzeln und Gesichter, Vandenhoeck & Ruprecht.
- Stanley Milgram [1974] (2009): Das Milgram-Experiment, Rowohlt. u.a.
- Philipp Zimbardo (2008): The Lucifer-Effect– How Good People Turn Evil, Rider.
- Jan Philipp Reemtsma (2008): Vertrauen und Gewalt, Verlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung.
- Michael Klöpper/Reinhard Lindner (Hg.) (2001): Destruktivität – Wurzeln und Gesichter, Vandenhoeck & Ruprecht.
- Stanley Milgram [1974] (2009): Das Milgram-Experiment, Rowohlt. u.a.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Do 16.01.2025 00:13