Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170511 UE Internationale Filmpolitik zwischen 1950 und 1970 (2015S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Blocktermine im Schreyvogelsaal, Hofburg, 1. Stock am DO 16.04. und 30.04. jeweils von 12.30-15.30; MI 06.05. und 20.05. jeweils von 13.15-16.30; DO 21.05. und 28.05. jeweils von 12.30-15.30; DO 11.06. 09.00-13.00


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

So sehr Filme auch als ästhetisch, emotional und psychosozial autonome Kunstwerke betrachtet werden können, stehen sie immer im Dialog mit ihrem historischen Entstehungskontext. Dazu zählen nicht nur die politische oder gesellschaftliche Situation des jeweiligen Landes, sondern auch international agierende filmpolitische Institutionen, die über Finanzierung und Förderung gezielt Regisseure und Autoren in ihren komplexen Anliegen unterstützen. Parallel zur Entstehung und Konsolidierung des internationalen Autorenfilms und seiner künstlerisch-visuellen Strategien in den 1950er und 1960er Jahren politisierte sich die filmkulturell interessierte Öffentlichkeit über die Ländergrenzen hinweg. International tätige Institutionen, die sich entweder neu konstituierten oder neu orientierten, versuchten auf das Filmschaffen Einfluss zu nehmen, um darüber gesellschaftlichen Wandel auf nationaler oder internationaler Ebene entweder zu ermöglichen oder zu verhindern. In dem hier vorgeschlagenen Seminar sollen internationale Akteure der Filmpolitik zwischen 1950 und 1960 genauer betrachtet werden, deren Engagement häufig den Prämissen des Kalten Krieges untergeordnet war. Zu diesen internationalen Institutionen zählten unter anderem: die UNESCO, die katholische Kirche, die Trikontinentale, die Motion Pictures Association (USA) oder die FIAF (Internationale Federation of Film Archives). Auch den internationalen Filmfestivals kam eine wichtige Rolle innerhalb der internationalen Filmpolitik des Kalten Krieges zu.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Vier schriftliche Zusammenfassungen der im Moodle vorhandenen Vorbereitungstexte für die jeweiligen Sitzungen (1 Seite) und schriftliche Hausarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Anhand von Quellen (Veröffentlichungen der jeweiligen filmpolitischen Institutionen) aus dem betrachteten Zeitraum und (soweit vorhandenen) Forschungsarbeiten soll über Vorträge der Lehrenden, Debatten, Referate und Filmmaterial ein Verständnis der Filmpolitik der 1950er und 1960er Jahre gewonnen werden.

Literatur

Auswahl:
1) Winter, Myrtle: Film making on a low budget. The UNESCO - UNRWA Pilot Project, Paris: UNESCO 1960.
2) The use of mobile cinema and radio vans in fundamental education, Paris: UNESCO 1949.
3) Allison, Mary u.a. (Hgs.): A manual of evaluators of film and filmstrips, Paris: UNESCO 1956.
4) Catalogue of French ethnographical films, Paris: UNESCO 1955.
5) Holmes, Winifred: Orient, London: UNESCO 1955.
6) Sadoul , George: The cinema in the Arab countries, Beirut: UNESCO 1966.
7) Film production in international cooperation, Paris: UNESCO 1961.
8) World film directory, Paris: UNESCO 1962.
9) Lentin, Albert Paul: La lutte tricontinentale, Paris 1966.
10) Hennebelle, Guy: Les cinemas nationaux contre Hollywood, Paris 1975.
11) Kreimeier, Klaus: Kino und Filmindustrie in der BRD, Kronberg 1973
12) Balio, Tino: The American Film industry, Madison 1985.
13) Johnson, William Bruce: Miracles and sacrilege: Roberto Rossellini, the Church and Hollywood censorship in Hollywood, Toronto 2008.
14) Beguin, Marcel: Le cinema et l´église: 100 ans d´histoire(s) en France, Versailles 1995.
15) Alechinsky, Pierre: Autour des cinémathèques du monde, Paris 2008.
16) Kötzing, Andreas: Kultur- und Filmpolitik im Kalten Krieg: Die Festivals von Leipzig und Oberhausen in gesamtdeutscher Perspektive; 1954-1972, Göttingen 2013.
17) Boerge, Vargn: Weltmacht Film, Wien: UNESCO 1960.
18) Christoph Kalter: Die Entdeckung der Dritten Welt. Dekolonisierung und neue radikale Linke in Frankreich, Frankfurt/M. u.a. 2011.
19) Roger Faligot: Tricontinentale. Quand Che Guevara, Ben Barka, Cabral, Castro et Hô Chi Minh préparaient la revolution mondiale (1964-1968), Paris 2013.


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36