Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170513 UE Szenische Ökologien (2016W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 08.10. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Freitag 11.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 12.11. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Freitag 09.12. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 10.12. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Freitag 13.01. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 14.01. 13:15 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit einiger Zeit stößt man in philosophischen, ästhetischen und medienwissenschaftlichen Diskussionen vermehrt auf die Rede von den „Ökologien“, die nicht nur auf ein gestiegenes Interesse an Phänomenen der Umweltlichkeit und der Milieubildung verweist, sondern auch eine Neubefragung des Lebensbegriffes impliziert. Im Rückgang auf Denker wie Georges Canguilhem werden dabei mit einiger Verspätung auch im deutschsprachigen Raum sogenannte „neo-vitalistische“ Positionen rezipiert und überdacht, ohne die auch so prominente gesellschaftstheoretische Begriffe wie „Biopolitik“, „Gouvernementalität“ (Foucault) oder „Kontrollgesellschaften“ (Deleuze) nicht angemessen verstanden werden können. Treffend resümiert die Hamburger Ästhetikprofessorin Michaela Ott 2015 in ihrem Buch „Dividuationen. Theorien der Teilhabe“, dass heute „epistemologische Suchbewegungen in den Begriffen von Organismus und Form zurück (treten) hinter mikroskopischen Beobachtungen und prozessualen Beschreibungsweisen, die Teilungs- und Teilhabeverhältnisse, Hybridisierungen, Populationsbildungen, Interdependenzen und Interaktionen in immer größeren ökobiologischen Zusammenhängen profilieren.“
Das Seminar wird die fragliche Diskussion zum Ausgangspunkt nehmen und darüber nachdenken, was die geschärfte Aufmerksamkeit für umweltliche und ökologische Fragen für das Feld der Darstellung und ihre Politiken bedeutet. Was lässt sich aus ihrem Blickwinkel zum einen über aktuelle künstlerische Arbeiten sagen, beispielsweise über Produktionen von Philippe Quesne („La Mélancolie des Dragons“, „Caspar Western Friedrich“) oder von Rimini Protokoll („Situation Rooms“, „Welt-Klimakonferenz“)? Und wie verändert sie zum anderen die Sicht auf vermeintlich altbekannte künstlerische Positionen auch und gerade des sogenannten „Literaturtheaters“ – zum Beispiel auf die Figuren- und Handlungsgeflechte der elisabethanischen Bühne, der Heiner Müller einmal, durchaus mit Neid, eine „unmittelbare Verbindung zum Leben“ bescheinigte? Oder auf den Naturalismus Gerhart Hauptmanns, dessen Milieustudien von Einar Schleef in verblüffender und durchaus kontraintuitiver Weise als ästhetische Wiederaufnahme ältester Chorformen entziffert wurden? Können die Ansätze einer sogenannten „Auftrittsforschung“, die unter anderem von der Literaturwissenschaftlerin Juliane Vogel formuliert worden sind, zu einer ökologischen Perspektive auf Szene und Bühnenraum im weitesten Sinn beitragen?

Im Mittelpunkt stehen Diskussion und genaue Lektüre, dabei sollen „Expertengruppen“ für weitere Impulse sorgen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit in der Lehrveranstaltung, Diskussionsbereitschaft, Expertengruppen und kurze Impulsreferate, kurze schriftliche Abschlussarbeiten

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Lust an komplexen Materialien und am eigenständigen, kritischen Mitdenken

Prüfungsstoff

nach Vereinbarung

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21