Universität Wien
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170515 UE Game-Genre-Studies (2016W)

Genre als ideengeschichtliche Kategorie am Beispiel von Computer- und Videospielen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 14.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Samstag 12.11. 11:30 - 18:15 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Sonntag 13.11. 09:45 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Samstag 10.12. 11:30 - 18:15 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Sonntag 11.12. 09:45 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Populäre Genre-Zuweisungen für digitale Spiele strukturieren die Diskurse, die über Spiele geführt werden. Seien es die Systematisierungen von Fachmagazinen, Websites oder Vertriebsplattformen, die Adressierungen seitens der Politik oder auch einzelne wissenschaftliche Zugänge zum digitalen Spiel (z.B. Pias 2010, Günzel 2013): Game-Genres finden überall Erwähnung. Angesichts der Tatsache, dass die Verständigung über digitale Spiele entlang der Genres stattfindet, die ihnen zugeschrieben werden, soll im Rahmen der Lehrveranstaltung der Frage nachgegangen werden, inwiefern Genres als medientheoretische und medienhistorische Kategorien produktiv gemacht werden können. Dazu ist zunächst die Aufarbeitung von Genretheorien aus der Literaturwissenschaft (Genette 1990), der Filmwissenschaft (Altman 1999) oder den Game Studies (Arsenault 2009, Apperley 2006) nötig. In einem zweiten Schritt soll es dann darum gehen, einzelne Genres anhand zentraler Texte auf die Möglichkeitsbedingungen der Spiele zurückzuführen, die als ihre paradigmatischen Vertreter gelten: So können Ego-Shooter entlang ihrer wissensgeschichtlichen Verbindung zu experimentalpsychologischen Reaktionstests (Pias 2010) oder in der Tradition ihrer zentralperspektivischen Visualisierungskonventionen (Günzel 2012) betrachtet werden, Strategiespiele als Einübung eines spezifischen Entscheidungshandelns (Nohr et al. 2008, 2012) aufgefasst werden oder Rollenspiele als paradigmatisch erzählerische Form des Mediums Computerspiel untersucht werden.

In der Lehrveranstaltung sollen auf diese Weise die gebräuchlichsten Spiele-Genres untersucht werden, so dass nicht nur ein Verständnis für Genres als kulturelle Kategorien geschaffen wird, sondern zugleich ein Überblick über das Medium Computerspiel, seine zentralen Theorien und seine wissensgeschichtlichen Vorbedingungen möglich wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle erfolgt anhand eines Referats bzw. einer Präsentation von Gruppenarbeitsergebnissen sowie eines abschließenden, individuellen Essays.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzungen sind Erfahrungen bei der Lektüre wissenschaftlicher (englischsprachiger) Texte, Interesse an Fragen Spieleforschung, Beteiligung an der Diskussion im Rahmen des Seminars sowie die Fähigkeit zu selbstständigem und unabhängigem Arbeiten in kleinen Gruppen mit anschließender Präsentation der Ergebnisse.
Die Note setzt sich zusammen aus der Beurteilung von Referaten bzw. Präsentation von Expertengruppen sowie der Bewertung des abschließenden Essays.

Prüfungsstoff

Literatur

Altman, Rick (1999): Film/Genre. London, British Film Institute
Apperley, Thomas H. (2006): Genre and game studies. Toward a critical approach to video game genres. In: Simulation & Gaming, Vol. 37, No. 1, S. 6-23.
Arsenault, Dominic (2009): Video Game Genre, Evolution and Innovation. In: Eludamos. Journal for Computer Game Culture, Vol. 3, No. 2, S. 149-176.
Böhme, Stefan; Nohr, Rolf F; Wiemer, Serjoscha (2012): Sortieren, Sammeln, Suchen, Spielen. Die Datenbank als mediale Praxis. Münster, LIT-Verlag.
Genette, Gérard (1990 (i.O. 1979)): Einführung in den Architext. Stuttgart, Legueil
Günzel, Stephan (2013): Egoshooter. Das Raumbild des Computerspiels. Frankfurt/New York, Campus Verlag.
Nohr, Rolf F.; Wiemer, Serjoscha (Hrsg.) (2008): Strategie Spielen. Medialität, Geschichte und Politik des Strategiespiels. Münster, LIT-Verlag.
Pias, Claus (2010 (i.O. 2002)): Computer Spiel Welten. Zürich, Diaphanes.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21