Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
170515 UE Found Footage x Filmmuseum (2020S)
Kuratorisch Arbeiten mit Film
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 11.02.2020 09:00 bis So 23.02.2020 23:55
- Anmeldung von Do 27.02.2020 09:00 bis Mi 04.03.2020 23:55
- Abmeldung bis Do 30.04.2020 23:55
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Nach erfolgreicher Anmeldung online erhalten Sie eine Verständigung per Mail zu Ort und Zeitraum der verpflichtenden persönlichen Anmeldung im Filmmuseum: Für die Veranstaltung ist wie gehabt ein Unkostenbeitrag von 15€ pro Person zu bezahlen - im Gegenzug erhalten Sie Ihre Eintrittskarte.
Die LV findet im Kinosaal des Filmmuseums, Augustinerstraße 1, 1010 Wien, statt.Termine: Dienstag, 14:00-17:1510. März 202017. März 2020
31. März 2020
21. April 2020
05. Mai 2020
09. Juni 2020
23. Juni 2020
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Lehrveranstaltung wird von Katharina Müller (Abteilung Forschung & Vermittlung, Österreichisches Filmmuseum) geleitet und vom Team des Filmmuseums bestritten. Sie agiert entschieden multidisziplinär, um verschiedene Arbeitsweisen sichtbar zu machen. Sie nimmt direkten Bezug auf einschlägige Programmpunkte, Events und Schwerpunkte des Hauses. Im Laufe des Semesters sind auf Basis des im Seminar gezeigten und besprochenen Stoffes schriftlich 4 kleinere Hausarbeiten zu erbringen. Die Anleitung dazu (im Sinne der Bekanntgabe zu beantwortender Fragen bzw. einer praktischen Aufgabe) erfolgt im Kurs. Die Veranstaltung findet alle 2 Wochen statt. Für die Einreichung der Hausarbeit ist jeweils 1 Woche Zeit, damit die/der jeweilige Dozent*in sich bis zur Folgeeinheit im Sinne eines Feedbacks damit befassen kann.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Der Besuch dieses Moduls bedingt den erfolgreichen Abschluss der Pflichtmoduls der STEOP. Die Veranstaltung ist prüfungsimmanent, die Endnote ergibt sich auf Basis des rechnerischen Durchschnitts bzw. der prozentualen Gewichtung der 4 zu erbringenden Hausarbeiten (Teilleistungen) a 25%.
Prüfungsstoff
Für die Hausübungen: Grundsatzfragen zu kuratorischer Tätigkeit im Zusammenhang mit Film und Bewegtbild - Philosophie, Ethik und Arbeitsweisen im Bereich Film Curatorship - und zur Praxis von Museum, Sammlung, Film- und Kinotechnik (analog|digital), filmhistorische Recherche, Programmierung).
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mi 25.03.2020 11:28
Der programmatischen Frage nach der Bedeutung von Curatorship in einer Gegenwart, die potentiell jede*n zur/zum Kurator*in macht, der Frage also nach dem Umgang mit dem, was an Bildlichem in Überfülle da ist, möchte das Filmmuseum im Sommersemester 2020 entlang des Wesens des Vorzufindenden bzw. Vorgefundenen selbst nachgehen. Found Footage - gefundenes, in anderem Kontext produziertes und letztlich transformiertes Material - im Sinne eines "Second Hand Kinos" ist dabei Angelpunkt einer weitreichenden soziokulturellen und kulturpolitischen Reflexion: "Aus zweiter Hand", schreibt Christa Blümlinger 2009, "sind heute angesichts der digitalen Reproduktionstechniken die meisten Bilder". Found Footage als Themenkomplex hat seither im Wust von Memes, GIFs und sämtlichen Formen einer globalen, mitunter gar aus der Hand geratenen, automatisierten Remix Culture ebenso wenig an Brisanz eingebüßt wie die ihm zugrunde liegende Praxis von Recycling und audiovisueller Transformation in Zeiten vermeintlich alternativer Wahrheitsproduktion. Die gegenwärtige Kunst- und Kulturproduktion so sehr wie der Status des "Ökosystem Film" im Spannungsfeld des Sammelns, Bewahrens, Vermittelns und Ausstellens laden zu einem Update der historischen Bezugnahme auf den Found Footage Film und zu einer umfassenden kuratorischen Kontextualisierung ein.
Found Footage Film, in diesem Ansinnen, verweist auf eine Tradition, die spätestens in den 1930er Jahren beginnt, sie markiert ein Phänomen der Filmgeschichte, das sich mehrheitlich im Kontext der Avantgarde(n) und jenem der unabhängigen Film- und Kunstproduktion verorten lässt und einen Boom in den 1980er und 90er Jahren verzeichnet. Kursorisch - und bei aller Formenvielfalt - repräsentiert das Phänomen einen Gestus der Neubewertung von Geschichte(n), die subversive Aneignung oder Ablehnung von filmischen Narrativen und Erzähltechniken kommerzieller Provenienz, insbesondere der Hollywoodgenres, die Neugestaltung von Prozessen medialer Wahrnehmung, die Freilegung unsichtbarer oder unterdrückter ideologischer Konstrukte und Mythen, die Befragung des Verhältnisses von Material und Bild, die Erschließung der Relation von Autobiografischem mit sozialer Geschichte und kollektivem Gedächtnis, die Affirmation von oder Kritik an Sex- und Genderpolitiken, die Bewegung in urheberrechtlichen Grauzonen, das Diebische, Deviante, Räuberische, Piratenhafte.
Während sich das verwendete Material aus sämtlichen erdenklichen Quellen speist (vom Lehrfilm über die Wochenschau zum Hollywoodstreifen, von Archivbildern über Abfälle- und Reste der Filmindustrie bis hin zum Amateur*innenfilm und den Home Movies) blieb die kinematische Ausstellungspraxis des Found Footage Films häufig auf westliche, insbesondere angloamerikanische Beiträge beschränkt: Wir wollen daher bei einer breiteren Interpretation von Found Footage ansetzen. Eine große Retrospektive des Filmmuseums setzt dem Kanon einen Freiraum entgegen, der das Vorkommen von Found Footage in sämtlichen Genres und Formen (vom Essayfilm über den Dokumentarfilm bis hin zu Live-Performances) auslotet und einen Schwerpunkt auf nicht-westliche und intersektionale Perspektiven legt. Die Lehrveranstaltung steht im Zeichen einer Synergie mit dem Programm, konfrontiert mit aktuellen Positionen aus dem Kunstfilmsektor und führt - über verschiedene Positionen des Hauses - in die Praxis des Kuratierens ein.Ziele
Die Lehrveranstaltung gibt entlang des Komplexes Found Footage eine umfassende Einführung in verschiedene Aspekte kuratorischer Tätigkeit im Zusammenhang mit Film und Bewegtbild. Im Zentrum stehen Grundsatzfragen zu Philosophie, Ethik und Arbeitsweisen im Bereich Film Curatorship und damit die Praxis von Museum, Sammlung, Film- und Kinotechnik (analog|digital), filmhistorische Recherche, Programmierung sowie das Schreiben über Film. Ziel ist die Sensibilisierung für jenes weitläufige Feld, das man als „Ökosystem Film“ bezeichnen könnte.