Universität Wien
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170520 VU Theater und/als Medizin (2014S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 10.03. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 17.03. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 24.03. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 31.03. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 07.04. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 28.04. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 05.05. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 12.05. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 19.05. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 26.05. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 02.06. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 16.06. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 23.06. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Montag 30.06. 11:30 - 13:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Krankheit und Gesundheit sind ein soziales Konstrukt, der Mensch definiert sein Verhältnis zum Körper und zum medizinischen System immer neu. Krankheitsauffassungen und Krankheitsverhalten müssen vor dem Hintergrund der jeweiligen Epoche gesehen werden. So ist der gesellschaftlich und kulturell geprägte Umgang mit Schmerz, mit Krankheiten und ihrer Therapien eingebunden in die historischen und sozialen Wirklichkeiten. Diese Befunde geben Einblick in das Wissenschaftsverständnis, in (naturwissenschaftliche) Erkenntnisse und Erfahrungen, die ihrerseits wieder die kulturelle Praxis speisen, die ästhetisch-kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit theatralen Prozessen beeinflussen. Die Kombination von Theater, Anatomie und Astrologie liegt in der sinnlichen Erfahrung des An-Schauens. Die Körper/Harnschau fügt sich in die Himmelsschau ein, der Leichnam/die Anatomie und die himmlischen Gestirne werden über die antike, byzantinische Tradition bis weit in die frühe Neuzeit zu Wahrnehmungsdispositiven der Aussagen und Interpretationen, zur theatralen Zur-Schau-Stellung und mechanischen Zerlegbarkeit des Menschen herangezogen. Galens Körpersäftetheorie bleibt über Jahrhunderte das herrschende Verständnis des Zusammenspiels der fließenden Säfte des gesamten Menschen (Körper, Seele, Kosmos) und hat das Modell der Katharsis wesentlich geprägt. Die Beobachtungen Albrecht von Hallers und die Zeichenstudien Leonardo da Vincis tragen zum Entwurf von Welt und zum Verständnis des Menschen in der Renaissance bei. Der Sehsinn, das Auge, der sezierende Blick werden zu dem bevorzugten Sinnesorgan. Die Zentralperspektive kanalisiert und strukturiert das Sehen. Die Renaissance Künstler, allen voran Leonardo da Vinci betrieben anatomische Studien. Die Architektur der anatomischen Theater ist wesentlich von der Kenntnis über das antike griech. Theater abhängig. Der Anatom William Harvey, Entdecker des Blutkreislaufes, stärkt die These von dem sich selbst erhaltenden und regulierenden Menschen, der wie ein Räder- und Uhrenwerk funktioniert (Le Mettrie und Descartes werden darauf aufbauend den Menschen als Maschine bezeichnen). Der fortschrittlich denkende Molière verspottet in seinen Theaterstücken die rückschrittlichen Praktiken der Ärzte der Pariser Fakultät. Den Entdeckungen der Wissenschaften steht die Macht der Magie, der Alchemie gegenüber, die mit ihren Geheimrezepten und ihrer blühenden Kunst für die Herstellung von Wunderdrogen und Heilmittel (Orvietan, Theriak, königliche Tropfen) die imaginären, fiktiven Mechanismen des Menschen aktiviert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Impulsreferate, Arbeitsberichte

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Gespeist aus der kirchlichen Katechese, ihren Machtansprüchen, weltlichen Gegensätzen, und den Erkenntnissen der (Natur) Wissenschaften (Anatomie, Chirurgie, Sektionen, Astronomie) steht der Mensch vor Umbrüchen und Neuerungen, die Auswirkung auf ästhetisches Wahrnehmen und theatrale Strategien zeigen. Ausgehend von der antiken, byzantinischen Tradition bis in die frühe Neuzeit sollen die Zusammenhänge von Theater, Medizin und Heilen untersucht werden.

Prüfungsstoff

cross culture, transdisziplinär; Medizingeschichte, Kulturhistoriographie

Literatur

siehe Lernplattform

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 16.01.2025 00:13