Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
170532 VU (Anti-)Kolonialismus und Mediengeschichte (2014S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Blocktermine im Jura Soyfer-Saal jeweils von 10-16 Uhr am Sa 05.04., Sa 24.05, So 25.05. und Sa 28.06.2014
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 20.02.2014 09:00 bis Mi 05.03.2014 23:59
- Abmeldung bis Mo 17.03.2014 23:59
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
regelmäßige Anwesenheit und Beteiligung, Gruppenreferate, kurze schriftliche Ausarbeitung in Gruppen oder auf Wunsch einzeln
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Hintergrundwissen zur Geschichte kultureller Globalisierung: Breitere, reflexive und kritische Perspektive auf Querverbindungen und Verflechtungen zwischen Kolonialismus, Urbanisierung, Wissenschaftsgeschichte und europäischer Kultur der Moderne. Einführung in kultur- und wissenschaftskritische Aspekte postkolonialer Literaturen.
Prüfungsstoff
Einer kulturhistorischen Einführungsvorlesung und drei weiteren Einheiten zur Vertiefung anhand von Fallbeispielen und Materialien diverser Medienformate, Vorstellung und Diskussion studentischer Referate und Präsentationen. Dabei wird auf die Vernetzung mit Studieninhalten des jeweiligen Instituts geachtet. Einführungsscript, Handout mit Themen und Tipps für Recherche und Präsentationen sowie weitere Materialien werden nach Veranstaltungsbeginn online zur Verfügung gestellt.
Literatur
wird in der ersten Einheit (Einführung) zusammen mit Themen und Handout bekanntgegeben
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36
Boulevardjournalismus und Kinofilm dienten als Wegweiser und als Vermittler fremder Welten: durch den ‚Dschungel der Großstadt‘ ebenso wie durch das afrikanische ‚Herz der Finsternis‘. In der Geschichte der Stadtforschung finden sich zahlreiche Parallelen von ‚innerer‘ und ‚äußerer Mission‘. Vor allem die Geschichte der Ethnographie, der Erforschung und Beschreibung des kulturell Fremden, ist eng verflochten mit dem kolonialen Hintergrund. Im ausgehenden 19. Jh. verbindet sie sich in massenwirksamer Weise mit Photojournalismus, Reportage und der neu entstandenen Boulevardpresse. Exotismus, Abenteuer und Kolonialromantik in Literatur und Kunst, Photographie, Unterhaltungskultur, Publizistik und Film erlebten im 19. Jh. einen Boom. Sie sind Ausdrucksformen der Wechselwirkung kolonialer Eroberung mit der Entwicklung einer europäischen Konsum- und Wissenskultur. Der kulturelle Konsum von ‚Exotica’ und deren wissenschaftliche Durchdringung wurden zum wesentlichen Element mondäner Lebensentwürfe in den Metropolen des industriellen Zeitalters, die Kolonien im Gegenzug zum Experimentierfeld modernistischer Projekte und Utopien. Aber auch für die zahlreichen modernisierungskritischen Reformbewegungen um 1900 bildeten Tropen, Südsee oder Orient eine vielschichtige Projektionsfläche. Die gegenseitige Durchdringung kolonialer, wissenschaftlicher und kultureller Diskurse erhellt sich anhand zahlreicher Fallbeispiele aus populärer Literatur, Film und Medien.In der LV werden Querverbindungen, Schnittstellen und ‚globale Verflechtungsgeschichten‘ in den Mittelpunkt gerückt, die sonst eher getrennt betrachtet werden. Dazu dienen Fallbeispiele aus der Mediengeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts: Boulevardjournalismus, Reportage, historische Biographien, Photographie und (Kino-)Film.