Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170539 UE Feministisches Spektakel nach Florentina Holzinger (2024W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Zweiwöchentliche Lehrveranstaltung. Beginn pünktlich um 9:45. Es ist pro Termin eine Pause von 15 Minuten vorgesehen. Sprechstunde direkt nach den jeweiligen Terminen von 13:00 - 14:30 und nach persönlicher Vereinbarung. Bei Fragen bitte Email an doeckerg88@univie.ac.at

  • Dienstag 08.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Dienstag 22.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Dienstag 05.11. 09:45 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Dienstag 19.11. 09:45 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Dienstag 03.12. 09:45 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Dienstag 17.12. 09:45 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Dienstag 14.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:
Die Wienerin Florentina Holzinger gehört aktuell zu den meistbeachteten Choreograph:innen aus dem deutschsprachigen Raum; ihre Tanzarbeiten touren weltweit und sind mehrfach preisgekrönt (Einladungen zum Berliner Theatertreffen, Nestroy-Preis, u.a.). In der Rezeption (Tanz- und Theaterkritik sowie Forschung) werden Holzingers Choreographien einerseits vielfach als feministisch beschrieben, andererseits werden sie als spektakulär eingestuft, wobei letzteres nicht selten negativ konnotiert ist, im Sinn von oberflächlich und effekthaschend.
In dieser Lehrveranstaltung wollen wir beide Elemente – das feministische und das spektakuläre – ernst nehmen und uns fragen, ob Holzingers Arbeiten eine Form von „feministischem Spektakel“ hervorbringen. Wir wollen danach fragen, ob sich ausgehend von Holzingers Schaffen eine Genealogie „feministischen Spektakels“ in Tanz, Theater und Performance des 20. und 21. Jahrhunderts skizzieren lässt. Lässt sich das Spektakel als wichtiges und bisher zu wenig berücksichtigtes Werkzeug eines feministischen Theaters verstehen?
Wir werden uns eingehend mit ausgewählten Arbeiten von Florentina Holzinger beschäftigen, unter anderem „Apollon“ (2017), „TANZ“ (2019) und „A Divine Comedy“ (2021). Wir werden diskutieren, wie Holzinger in ihren Arbeiten den weiblichen* Körper, die Vulva und den cis-männlichen Blick inszeniert. Wir werden danach fragen, wie Holzinger patriarchale bzw. phallokratische Strukturen aus der Geschichte des Tanzes und der Performance Art behandelt (unter anderem bei Balanchine, im romantischen Ballett, aber auch in der Neoavantgarde bei den Wiener Aktionisten oder Yves Klein). Wir werden genealogische Verbindungslinien zu feministischen Praktiken der Neoavantgarde wie bei Valie Export oder Carolee Schneemann diskutieren. Wir werden uns fragen, inwiefern Holzinger choreographische und theatrale Mittel einsetzt, die mit dem modernen Theater des Spektakels (Zirkus, Side-Shows, Slapstick, etc) und mit dem modernen politischen Diskurs des Spektakels (besonders Debord) in Verbindung zu bringen sind.

Ziele:
Als Teilnehmer:in werden Sie durch die ausführliche Analyse mehrerer Aufführungen von Florentina Holzinger einen aufführungsanalytischen Blick einüben können, der besonders gendertheoretische Implikationen, aber auch den theaterwissenschaftlich bedeutsamen Begriff des Spektakels berücksichtigt; Sie werden erlernen können, wie sich Aufführungsanalyse in Verbindung mit einer genealogischen Problemstellung zu einem kritischen Zugriff auf Tanz, Theater und Performance der Gegenwart erweitern lässt.
Neben diesen methodischen Lehrerfolgen werden Sie als Resultat erfolgreichen Lernens nicht nur ausführliches Wissen über Florentina Holzinger als bedeutende Gegenwartschoreographin, sondern auch Wissen über wichtige historische feministische Positionen aus Tanz, Theater und Performance erwerben, bzw. über geschlechterspezifische historische Darstellungsnormen und Körpervorstellungen.

Methoden:
- Produktive Zusammenführung von Aufführungsanalyse und Genealogie
- Fundierung der Aufführungsanalyse anhand von tanz- und theaterwissenschaftlicher Literatur zu Florentina Holzinger sowie feministischer Theorie zu Körper und Blick und anhand von Literatur zu Theater und Politik des Spektakels in der Moderne
- Genealogie als Haltung und Verfahren nach Michel Foucault, Judith Butler, Paul B. Preciado und anderen in Hinblick auf sex und gender
- Gemeinsame Besprechung von Schlüsselszenen aus Florentina Holzingers Aufführungen sowie genealogischer Referenzen, und gemeinsame dazugehörige Textbesprechung

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Sie können für den Leistungsnachweis aus zwei Optionen wählen:

Option A): Sie reichen insgesamt drei kurze Texte (jeweils max. 500 Wörter) ein, in denen Sie je eine von Florentina Holzingers Aufführungen aus der Übung besprechen. Sie entscheiden, welche der Aufführungen aus der Übung Sie besprechen; Sie müssen dies nicht vorab bekanntgeben. Abgabetermin für den ersten Text ist der 30.11., die Frist für den zweiten Text ist der 31.12.2024, der dritten Text ist zum 31.1.2025 abzugeben. Details zu den inhaltlichen Anforderungen für die drei Texte werden in der ersten Doppelsitzung besprochen und auf Moodle angegeben.

Option B) Sie halten mit einer Kommilitonin oder einem Kommilitonen ein Kurzreferat (max. 20 Minuten) mit Thesenpapier (1 Seite) und schreiben zusätzlich einen kurzen Text (max. 500 Wörter) zu einer der Aufführungen aus der Übung. Abgabetermin für das Thesenpapier ist drei Tage vor dem Referatstermin, Abgabetermin für den Text ist der 31.1.2025. Es wird nur eine bedingte Anzahl an Kurzreferaten geben, nicht jede:r Studierende wird ein Referat halten. Die Referate werden in der ersten Doppelsitzung am 8.10. vergeben. Für Kurzreferat vorab kurze Absprache in der Sprechstunde. Details zu den inhaltlichen Anforderungen für Referat und Kurztext werden in der ersten Doppelsitzung besprochen und auf Moodle angegeben.

Ihre Gesamtnote setzt sich folgendermaßen zusammen:

Option A): jeder der drei Texte trägt ein Drittel (33%) zur Gesamtnote bei

Option B): das Kurzreferat mit Thesenpapier trägt zwei Drittel (66%), der Kurztext ein Drittel (33%) zur Gesamtnote bei

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Hinweise der SPL TFM:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen schriftlichen Hausarbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.

Bei Vorliegen eines solchen Grundes (z.B. eine längere Erkrankung) kann die*der Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.

Dies und weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Theater-, Film- und Medienwissenschaft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Anwesenheit in der ersten Doppelsitzung (8.10.) ist Bedingung zur Teilnahme an der Lehrveranstaltung

Nachdem es sich um zweiwöchentlich abgehaltene Lehrveranstaltung handelt, dürfen Sie maximal einen Termin (eine Doppelsitzung) versäumen. Sollten Sie aus gesundheitlichen oder anderen dringenden Gründen mehr als einen Termin versäumen, schreiben Sie bitte eine Email an doeckerg88@univie.ac.at

Erwartet wird selbstständige Vorbereitung für jeden Termin: die Vorbereitung umfasst individuelle Sichtung des Aufführungsmaterials (Videoaufzeichnungen) und Lektüre der Pflichtliteratur vor den Sitzungen (teils englische Texte). Zur Unterstützung der individuellen Sichtung bzw. Lektüre werden auf Moodle vor jedem Termin Leitfragen zur Orientierung zur Verfügung gestellt

Für die erfolgreiche Absolvierung des Kurses muss die Gesamtnote aus den Teilleistungen mindestens "ausreichend" (4) betragen

Für sämtliche schriftliche Leistungen bitte den Zitiervorgaben aus dem Handbuch "Wissenschaftliches Arbeit in der Theater-, Film- und Medienwissenschaft" folgen

Prüfungsstoff

Siehe "Art der Leistungskontrolle"

Literatur

Bitte beachten Sie, dass es bereits für den ersten Termin Pflichtlektüre geben wird. Genaue Informationen dazu werden vorab auf Moodle bereitgestellt

Eine Auswahlbibliographie wird ebenfalls vor dem ersten Termin auf Moodle zur Verfügung gestellt

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 12.09.2024 12:26