Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170541 UE Minor Cinemas: Experimentelle und emanzipatorische Filmpraktiken (2018S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Anmeldung: Die selbstständige Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend. Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich. Die Anmeldezeiten entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter https://spl-tfm.univie.ac.at/studium/

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung. Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Plagiate: Prüfungsleistungen und Prüfungszugänge, die durch das Verwenden unerlaubter Hilfsmittel oder durch absichtsvolles Plagiieren erlangt werden, werden laut Satzung der Universität Wien (§13, §74) nicht beurteilt, sondern im Sammelzeugnis untilgbar mit (X) bewertet. Dies ist auch nach bereits erfolgter Benotung rückwirkend möglich, wenn sich der Tatbestand des Plagiats erst im Nachhinein erweisen sollte. Als Plagiat gilt die absichtsvolle und undeklarierte Übernahme von fremdem geistigen Eigentum ohne Angabe der Quelle; der Begriff des Plagiats umfasst dabei wörtliche Zitate ebenso wie übersetzte Übernahmen und Paraphrasen.

Weitere Infos zum Studium finden Sie unter https://spl-tfm.univie.ac.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 26.05. 08:00 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 02.06. 08:00 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Sonntag 03.06. 08:00 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Samstag 16.06. 14:15 - 19:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Sonntag 17.06. 14:15 - 19:15 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalte:
Gilles Deleuze und Félix Guattari haben in ihren Texten das moderne politische Kino als ‚kleine Kunst‘ (un art mineur) bestimmt. Deleuze knüpft die Möglichkeiten einer politischen Filmästhetik an die Vervielfältigung von Stimmen und Sprechakten, die er als Entwürfe zukünftiger Kollektivität einschätzt. Eine unauflösbare Durchdringung von Politischem, Sozialem und Privatem zeigt sich für Deleuze an anti-kolonialen Filmbewegungen, aber auch an der formalen Fragmentierung und Freisetzung von Visionen und Intensitäten im amerikanischen „New Black Cinema“.
Gegenstand des Seminars sind Texte zur politischen Filmästhetik, die sich in ihrer hegemoniekritischen Auseinandersetzung mit Formationen von gender, class, race und ethnicity auf das Konzept eines ‚minoritären‘ bzw. ‚kleinen Kinos‘ beziehen. Neben Texten von Gilles Deleuze und Félix Guattari werden beispielsweise theoretische Zugänge von Nathan Grant, David E. James, Isaac Julien und Kobena Mercer, Kara Keeling, Jacqueline Najuma Stewart oder Allyson Nadia Field diskutiert. Die Reichweite der theoretischen Zugänge wird jeweils in eingehenden Filmanalysen erprobt.
Ausgewählte Arbeiten der afro-amerikanischen Filmemacher*innen, die unter der von Clyde Taylor geprägten Bezeichnung „L.A. Rebellion“ bekannt wurden, werden dabei Ausgangspunkte sein. Die theoretische Leitfrage nach dem Zusammenhang zwischen politischen Selbstartikulationen, kulturellen Selbstverständnissen und radikalen filmästhetischen Experimenten wird somit in Analysen von Praktiken der unabhängigen Filmproduktion überführt. Eine Verknüpfung von experimenteller und emanzipatorischer Bildproduktion wird am unabhängigen „New Black Cinema“ anschaulich und beschreibbar. Das Seminar gibt Raum für eine eingehende Beschäftigung mit den intensivierten Momenten in Filmen von Julie Dash, Melvonna Ballenger, Shirikiana Aina, Charles Burnett, Ben Caldwell, Haile Gerima und Alile Sharon Larkin.

Ziele:
Ziel der Veranstaltung ist es, den Beitrag von Filmpraktiken und filmischen Gegenkulturen zu Aushandlungsprozessen von Subjektivitäten und Selbstverständnissen (mit Blick auf Diskurse und Formationen von gender, race, class, ethnicity) zu verstehen. Fragen der Repräsentationskritik und politischen Filmästhetik werden auf eine bestimmte Gruppe von Filmen (der 1970er und 1980er Jahre) und ihre Produktionsbedingungen bezogen. Die Veranstaltung möchte dazu anleiten, Theorien mit konkreten filmanalytischen Fragestellungen zu verknüpfen und gibt einen Überblick über die ästhetischen Innovationen des "New Black Cinema". In der Veranstaltung werden wir uns eine kritische Beschreibungssprache für die experimentellen Bild-, Erzähl- und Filmformen erarbeiten.

Methoden:
Im Seminar übernimmt jeweils eine Gruppe von zwei bis drei Studierenden die Moderation einer 90-minütigen Seminarsitzung. Auf der Grundlage der Literatur bzw. des zu besprechenden Films plant die Moderationsgruppe eine Arbeitsform und konkrete Arbeitsaufträge für die gesamte Gruppe und leitet diese an. In der ersten Seminarsitzung werden verschiedene Arbeitsformen – für Kleingruppen oder die gesamte Gruppe – eingeführt. Zudem werden ausgewählte Texte zu Moderationstechniken und zu didaktischen Methoden bereitgestellt und die jeweiligen Moderationsgruppen werden bei ihrer Vorbereitung von mir unterstützt. In den Seminarsitzungen werden wir dann unterschiedliche Methoden der Aktivierung von Vorwissen, der textgeleiteten Diskussion, der Dokumentation und Präsentation von Ergebnissen (Poster, Mindmap, Glossar), der schriftlichen Reflexion des individuellen Arbeitens (Freewriting, One Minute Paper) und der Moderation ausprobieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
– vorbereitende Textlektüre
– Mitarbeit in einer Moderationsgruppe
– schriftliche Abschlussarbeit zu einer selbstständig formulierten Forschungsfrage

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

– aktive Mitarbeit in den Seminarsitzungen
– vorbereitende Textlektüre für die Seminarsitzungen
– Mitarbeit in einer Moderationsgruppe
– schriftliche Abschlussarbeit zu einer selbstständig formulierten Forschungsfrage

Die Bewertung setzt sich zusammen aus:
25 % Mitarbeit im Seminar
25 % Mitarbeit in einer Moderationsgruppe
50 % schriftliche Arbeit

Im Seminar werden wir überwiegend mit englischen Texten arbeiten.

Prüfungsstoff

Prüfungsstoff sind die Seminarlektüren, die Ergebnisse der Seminardiskussionen sowie die in der Veranstaltung besprochenen Filme.

Literatur

Für das Seminar werden Textauszüge und Materialien auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Als Zugang zum Thema empfehle ich die folgenden Bücher:
Diawara, Manthia (Hg.): Black American Cinema. New York: Routledge, 1993.
Field, Allyson Nadia; Horak, Jan-Christopher; Stewart, Jacqueline Najuma (Hg.): L.A. Rebellion: Creating a New Black Cinema. Oakland: University of California Press, 2015.
James, David E.: The Most Typical Avant-Garde: History and Geography of Minor Cinemas in Los Angeles. Berkeley: University of California Press, 2005.

Einige Kurzfilme und Interviews mit Filmemacher*innen finden Sie unter dieser Adresse:
https://www.cinema.ucla.edu/la-rebellion/watch-la-rebellion

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21