170544 UE Staging Nature. (2022S)
Anthropozäne szenische/installative Versuchsanordnungen
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 07.02.2022 09:00 bis Mo 21.02.2022 23:55
- Anmeldung von Fr 25.02.2022 09:00 bis Do 03.03.2022 23:55
- Abmeldung bis Fr 01.04.2022 23:55
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 03.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Samstag 04.06. 11:00 - 16:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Sonntag 05.06. 11:00 - 16:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Samstag 11.06. 11:00 - 16:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
- Sonntag 12.06. 10:00 - 16:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Teilleistungen:
Thesenpapier oder Kritik: (2 Seiten): 30% (hier ggf. auch Kurzreferat)
sowie Essay (6-8 Seiten): 70%
Thesenpapier oder Kritik: (2 Seiten): 30% (hier ggf. auch Kurzreferat)
sowie Essay (6-8 Seiten): 70%
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Endnote ergibt sich aus dem Durchschnitt der gewichteten Einzelleistungen, wobei jede Einzelleistung erbracht werden muss. Werden eine oder mehrere Einzelleistungen nicht erbracht oder negativ beurteilt, kann die Gesamtnote nicht positiv sein (führt zur Abwertung).
Prüfungsstoff
Auseinandersetzung mit theoretischen Positionen (speziell aus dem Reader) sowie den in der LV gezeigten/thematisierten künstlerischen Positionen; Einbeziehung der Diskussionen in schriftliche Arbeiten
Literatur
als Empfehlung/zur Vorbereitung:
Bruno Latour, Das terrestrische Manifest, Berlin 2018
Bruno Latour, Kampf um Gaia, Berlin 2017
Frank M. Raddatz, Das Drama des Anthropozäns, Berlin 2021
Zudem wird im Vorfeld der LV ein Reader zur Verfügung gestellt - dessen Lektüre vorausgesetzt wird.
Bruno Latour, Das terrestrische Manifest, Berlin 2018
Bruno Latour, Kampf um Gaia, Berlin 2017
Frank M. Raddatz, Das Drama des Anthropozäns, Berlin 2021
Zudem wird im Vorfeld der LV ein Reader zur Verfügung gestellt - dessen Lektüre vorausgesetzt wird.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Do 28.04.2022 14:08
Staging Nature. Anthropocene positions and discoursesInhalt:
Die Folgen des globalen Klimawandels und der Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie haben längst tektonische Verschiebungen motiviert, die verstärkt in Diskursen über das Zeitalter des Anthropozäns münden, welches die holozäne Periode zunehmend ablöst, indem es „anthropozentrische Skalierungen als inadäquat gegenüber realen ökologischen Prozessen“ (Frank-M. Raddatz) erscheinen lässt. Gemeint ist eine wachsende diskursive Durchdringung der Erd- und Menschengeschichte und ein damit verbundener elementarer Rollenwechsel, indem der Mensch, so die Meeresbiologin Antje Boetius, verstärkt als „geologische Kraft und Naturgewalt“ wahrgenommen wird. Somit gilt es gesellschaftliche Haltungen sowie wissenschaftliche Strategien zu potenzieren, die auch „das nicht-menschliche Leben“ verstärkt in die Diskurse miteinbeziehen.
Eine daraus abgeleitete Frage in Bezug auf die ebenso herausgeforderten Künste lautet also, wie sich die Natur künstlerisch/performativ rahmen oder diskursiv auf die Bühne bringen lässt und wie die Natur z.B. in Form von Tieren und Pflanzen auftreten und in einem künstlerischen Co-Habitat/Biotop mit Menschen interagieren kann.
Anders gefragt: Inwieweit lässt sich das anthropozäne Klimaregime überhaupt als ästhetischer Gegenstand begreifen und mit all seinen komplexen (Diskurs-)Vernetzungen spielerisch/szenisch/installativ zeitgemäß darstellen, ohne dabei, so die Herausforderung, in alte Denk- und Repräsentationsmuster zu fallen?Ziele:
Zunächst geht es darum mittels Lektüren (u.a. Bruno Latour, Kampf um Gaia; Frank-M. Raddatz, Das Drama des Anthropozäns; Milo Rau, Genter Manifest) unser Problembewusstsein zu schärfen, bewegliche Perspektiven einzunehmen und möglichst konkrete Fragen zu generieren, die primär ästhetische Dimensionen (z.B. Dokumentarästhetiken), aber auch damit zusammenwirkende Strukturdiskurse sowie das Thema der Nachhaltigkeit in den performativen Künsten berühren.
In einem zweiten Schritt werden wir uns mit verschiedenen künstlerischen Positionen auseinandersetzen und diese auf ihre Spiel-, Darstellungs- und Erzählmodi sowie ihr ästhetisches Diskurspotential hin analysieren. So z.B. der Dokumentarfilm „Die Epoche des Menschen. Das Anthropozän“, Christopher Rüpings Inszenierung von Thomas Köcks Klima-Trilogie „Paradies“, „Weltklimakonferenz“ von Rimini Protokoll, Alexander Giesches Inszenierung „Der Mensch erscheint im Holozän“, Heiner Goebbels „Stifters Dinge“ oder Arbeiten von Philippe Quesne.
Daran anknüpfend geht es darum, eine Kartografie anthropozäner zeitgenössischer szenischer Ästhetiken zu entwickeln und diese im Spannungsfeld von Wissenschaften und Künsten zu diskutieren.Methode:
Unsere Methode ist zugleich einfach und komplex. Wir werden theoretische und künstlerische Positionen gleichberechtigt ineinander spiegeln und dabei transdisziplinäre, intermediale sowie kunstformenübergreifende Kontexte spannen, wobei der ästhetische Stoffwechsel zwischen Theater, Performance, Bildender Kunst und Film/Video besonders interessiert.