Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170552 VU Ideen der Befreiung (2014W)

Globale Perspektiven der Kulturkritik

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Blocktermine im Jura Soyfer-Saal jeweils von 10:00-16:00 Uhr am Sa 25.10.2014; Sa 17.01., So 18.01. und So 25.01.2015

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In den europäischen Metropolen entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert ein breites Spektrum kulturkritischer Schriften, die sich - meist aus eurozentrischem Blick - mit der Kehrseite technokratischer Modernisierung (Disziplinierung, geistigen Zwängen, Autoritätsdenken etc.) auseinandersetzten. Für Reformbewegungen u.a. modernisierungskritische Strömungen um 1900 bildeten Tropen, Südsee oder Orient eine vielschichtige Projektionsfläche. Die gegenseitige Durchdringung kolonialer, wissenschaftlicher und kultureller Diskurse erhellt sich anhand diverser Fallbeispiele als eine globale Verflechtungsgeschichte.
Zugleich gibt es weltweite Ideen- und Wirkungsgeschichten des Dissens und der Befreiung, anti- und postkolonialer Bewegungen, dialogische Imaginationen (Bachtin) und geistige Querverbindungen, die in diesem Seminar in den Mittelpunkt gerückt werden.
Die Besonderheit dieser globalen Zugänge besteht in einer kritischen und verfremdenden (Re-)Lektüre aus dem Blickwinkel anderer Erfahrungswelten, einem "kontrapunktischen Blick" (Said), der Denkbewegungen, gegenseitige Rezeption - "affective communities" (Leela Ghandi), "globalectics" (Ngugi) - jenseits wissenschaftlicher Fachdisziplinen eröffnet.
Diese Strömungen einer dezentralen Kulturkritik verfolgen das Projekt einer "geistigen Dekolonisierung". Ihr kleinster gemeinsamer Nenner besteht in der "Entwertung einer herrschaftsorientierten Stimmung" (Said nach Raymond Williams).
In der LV werden anhand historischer sowie aktueller Fallbeispiele auch Anschlüsse zu Diskursen von Globalisierungskritik und transkulturellen Zugängen hergestellt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

regelmäßige Anwesenheit und Beteiligung, mündliche Präsentation in kleineren Gruppen, kurze schriftliche Ausarbeitung (auf Wunsch in der Gruppe oder einzeln)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Hintergrundwissen für eine reflexive Sicht auf Geschichte und Gegenwart kultureller Globalisierung unter besonderer Beachtung von Querverbindungen und Verflechtungen zwischen Kolonialismus, Urbanisierung, Wissenschaftsgeschichte und europäischer Kultur der Moderne. Einführung in kultur- und wissenschaftskritische Aspekte anti- und postkolonialer Literaturen. Vernetzung mit Studieninhalten des Instituts durch Recherche und Bearbeitung von Fallbeispielen aus Film und Medien, Literatur- und Kulturgeschichte

Prüfungsstoff

Kulturhistorische Einführungsvorlesung (erste Einheit) und drei weitere Einheiten zur Vertiefung anhand von Fallbeispielen (wobei nach Möglichkeit eigene informelle Bildungs- und biographische Erfahrungen, Vorkenntnisse und Interessen berücksichtigt werden), gemeinsame Lektüre, Filmausschnitte u.a. Medien., Vorstellung und Besprechung studentischer Referate und Präsentationen.
(Einführungs-Script, Handout mit Themen und Tipps für Recherche und Präsentationen sowie weitere Materialien werden nach Veranstaltungsbeginn online zur Verfügung gestellt.)

Literatur

Eine Literaturliste wird in der ersten Einheit zusammen mit Themen und Handout ausgegeben bzw. in Moodle gestellt

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36