Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170601 SE MA 1.1. "Inszenierungsformen und ästhetische Wahrnehmung" (2024W)

Digitale Bildergewalt

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
GEMISCHT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 09.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 16.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 23.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 30.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 06.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 13.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 20.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 27.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 04.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 11.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Mittwoch 08.01. 11:30 - 13:00 Digital
  • Freitag 24.01. 13:15 - 20:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Nicht erst die auf sozialen Plattformen zirkulierenden Bilder und Clips von den Grausamkeiten, die bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel verübt wurden, haben die Frage einer Kritik der (Bilder-)Gewalt erneut virulent gemacht. Auch die schockierenden Bilder der Zerstörung des Gazastreifens durch die massiven Bombardierungen der israelischen Armee und des Leids der Zivilbevölkerung, werfen Fragen nach der bildlichen Evidenz von Gewalt und der affizierenden bzw. mobilisierenden Kraft der Bilder auf. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gilt als der „erste TikTok-Krieg“ (Chayka 2022) und auch auf anderen Plattformen machen die personalisierten „war feeds“ ihre Nutzer*innen zu Beteiligten eines vielfach verteilten und fragmentierten Krieges. (Hoskins / Shchelin 2023; vgl. Merrin / Hoskins 2024) Zur Disposition steht, ob diese Vervielfachung von Sichtbarkeit auch Erkennbarkeit nach sich zieht, oder den Kampf um die zugespitzte Frage des Informations- und Wahrheitsgehalts nur verschärft?
Im Seminar wollen wir uns diese neueren Praktiken und Qualitäten des Krieges und der digitalen Bildergewalt genauer ansehen und Zugänge zu ihrer Analyse erarbeiten und erproben. Visualität ist, wie Nicholas Mirzoeff (2011) argumentiert hat, nicht nur stets umkämpft/umstritten, sondern auch selbst als Krieg zu verstehen, in dem es nicht zuletzt um das Recht zu sehen geht. Es gilt also nicht nur die Bilder in Hinblick auf ihre technische und algorithmische Beschaffenheit, ihre Ästhetiken, ihre Produktion und Verbreitung sowie ihren affektiven und mobilisierenden Gehalt zu befragen, sondern auch darum, sich mit Möglichkeiten einer (machtkritischen und solidarischen) Art des Sehens zu beschäftigen (Mirzoeff 2023), die versucht, diejenigen die diesen Kriegen ausgesetzt sind, wahrzunehmen.
Die wichtigste Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft, sich mit teils extrem gewaltvollem Bildmaterial auseinanderzusetzen.
Im ersten Teil des Seminars erarbeiten wir uns in gemeinsamen Sichtungen und Lektüren aktueller Ansätze und Analysen aus den Visual Culture Studies und der Medienkulturwissenschaft einen theoretischen und methodischen Zugang zu diesen Bildern – hierbei liegt der Fokus auf den Kriegen in der Ukraine und Israel/Palästina. Hierfür erhalten Sie Lese- und Schreibaufgaben zur Vorbereitung der Diskussion in Kleingruppen und im Plenum. Auf Grundlage der erarbeiteten Texte, unternehmen Sie im zweiten Teil des Seminar in Teams von ca. 3 Personen Recherchen entlang Ihrer eigenen Fragestellungen, in denen Sie diese Positionen auf einen selbstgewählten Gegenstand übertragen. Am Ende des Semesters stellen die Teams Ihre Rechercheergebnisse in einem Abschlusskolloquium zur Diskussion. Die Recherchen können als Basis für Ihre individuellen Seminararbeiten dienen.

Literatur:

• Kyle Chayka: Watching the World’s “First TikTok War”, in: The New Yorker, 3.03.2022, https://www.newyorker.com/culture/infinite-scroll/watching-the-worlds-first-tiktok-war
• Andrew Hoskins/Pavel Shchelin: The War Feed: Digital War in Plain Sight, in: American Behavioral Scientist 2023, Vol. 67(3) 449–463, DOI: 10.1177/00027642221144848
• William Merrin/Andrew Hoskins: Sharded War: seeing, not sharing, in: Digital War (2024) 5:115–118, https://doi.org/10.1057/s42984-023-00086-5
• Nicholas Mirzoeff: The Right to Look. A Counter-History of Visuality, Durham, London 2011.
• Nicholas Mirzoeff: To See in the Dark: The Nakba and the Landswept Way of Seeing, in: Social Text (2023) 41 (3 (156)): 59–75, https://doi.org/10.1215/01642472-10613773

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Kleine Lese- und Schreibaufgaben zur Vorbereitung der Sitzungen (unbenotet)
Eigenverantwortliche Zusammenarbeit in Teams (ca. 3 Personen) (unbenotet), Kurzvorstellung des Rechercheprojekts in der Sprechstunde (unbenotet), Präsentation der Rechercheergebnisse im Abschlusskolloquium (40 %) und schriftliche Arbeit im Umfang von 10 Seiten (25.000 Zeichen, 60 %, Abgabe bis 30.03.2025)

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Hinweise der SPL TFM:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).

Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen schriftlichen Hausarbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.

Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.

Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.

Bei Vorliegen eines solchen Grundes (z.B. eine längere Erkrankung) kann die*der Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.

Dies und weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Theater-, Film- und Medienwissenschaft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Aktive Mitarbeit.
Erbringung sämtlicher unbeurteilten Aufgaben und positive Absolvierung aller beurteilten Einzelleistungen.
Anwesenheitspflicht; maximal zwei Fehltermine.
Bewertungskriterien siehe Moodle.

Prüfungsstoff

Prüfungsrelevantes Material wird in Moodle bereitgestellt.

Literatur

Literatur wird in Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 23.09.2024 16:46