Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170602 SE MA 1.1. "Inszenierungsformen und ästhetische Wahrnehmung" (2025S)

Reset & Refresh: Digitale Medientheorie der/zur Erneuerung

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Do 06.03. 15:00-16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 13.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 20.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 27.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 03.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 10.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 08.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 15.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 22.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 05.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 12.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
  • Donnerstag 26.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALTE:
Einen Reset zu machen – noch einmal an den Anfang zurückzugehen – ist eine alltägliche digitale Praxis im Medienhandeln mit Bildbearbeitungsprogrammen oder Social-Media-Feeds, aber auch mit Computern, die sich ,aufhängen‘. Praktiken der neuerlichen Überprüfung, ein systematischer zweiter Anlauf oder das Fremdstellen des Gewohnten durch ein bewusstes Zurückkehren an den Start sind durchwegs auch Techniken der wissenschaftlichen Arbeit sowie der Arbeit von Redaktionen in der Kultur- und Medienbranche. Es sind strategische Setzungen, die darauf abzielen, Methoden, Perspektiven oder Situierungen zu evaluieren, zu verändern oder zu erneuern. Künstliche Intelligenz wird mittlerweile diskursiv und marktlogisch häufig mit Attributen angepriesen, die vergleichbare Potenziale zur permanenten Evaluierung, Erneuerung und Lernfähigkeit plakativ ausstellen. Sind diese dispositiven Zuschreibungen aus medienkulturwissenschaftlicher Sicht zutreffend? Handelt es sich bei diesen Verheißungen ggf. um Reizworte, die den Blick auf Wirkungsweisen von Machtverhältnissen verstellen? Diese LV zielt darauf ab, in Bezug auf die Praktiken, Ästhetiken, Funktionsweisen und Affordanzen von KI einen "Schritt zurück zurückzugehen". Wir fragen unter anderem danach, was das "Alte" am vermeintlich "Neuen" der künstlichen Intelligenz ist. Fortschritts-euphorische Erneuerungsfantasien aber auch kulturpessimistische Klagen über den Beginn einer neuen Epoche des Verlust der ,Menschlichkeit‘ werden durch Relektüren medientheoretischer Grundlangen kritisch dekonstruiert. Gleichzeitig sollen herkömmliche Medientheorien durch Konsultierung aktueller Debatten in der digitalen Medientheorie evaluiert werden: Welche Überarbeitungen, Auffrischungen oder Neu-Formulierungen müssen in der medienkulturwissenschaftlichen Theoriebildung tatsächlich angestrebt werden, um das vermeintlich ,Neue' an Künstlicher Intelligenz hinsichtlich seiner gesellschaftlichen und politischen Implikationen zu kritisieren?
Im Laufe des Semesters arbeiten LV-Teilnehmer*innen einzeln oder in Teams an einer eigenständigen Projektrecherche. Sie wählen einen Forschungsgegenstand im Kontext KI und verfassen ein medienanalytisches Essay, das in einer gemeinsamen Online-Publikation (wahlweise auch unter Pseudonym oder als Anonym@s) veröffentlicht wird.

ZIELE:
Teilnehmer*innen werden dazu ermutigt, auf ihre jeweiligen Grundkurse „Medientheorie“ und „Medienanalyse“ zurückzublicken und nach einer Schärfung digitaler Medientheorie im Kontext KI zu fragen, die für Masterarbeiten sowie für persönliche Arbeitsinteressen nach dem Studium von besonderer Relevanz sind. Dies soll in einem Seminarprogramm ermöglicht werden, das wöchentlich ausgewählte medientheoretische Positionen zu digitalen Medien zur Disposition stellt. Je nach bisherigem individuellem Studienverlauf können diese Theorien für Master-Studierende als vertraut oder als neu wahrgenommen werden. In beiden Fällen sollen Möglichkeiten eröffnet werden: entweder zur Evaluation etablierter Kompetenzen oder zum Erwerb neuer. Im Zuge dessen wird der übergeordneten Fragestellung nachgegangen, welche Konzepte des Resets, des Refreshings, der Erneuerung und des Neubeginns epistemologisch zu verkomplizieren sind. Beim abschließenden Essay geht es um eine Textsorte, bei der Sie im Blick haben, dass diese an eine mediale Öffentlichkeit tritt und sich in einen digitalen Raum einschreibt. Sie üben sich damit in einer Schreibpraxis, die in verschiedensten Berufsfeldern relevant ist.

METHODEN:
Kleingruppen- und Plenumsdiskussionen zu wissenschaftlichen Texten und medialen Materialsichtungen. Referate zu Fachliteratur; Eigenständiges Recherchieren und analytisches Arbeiten zu einem medialen Gegenstand mit KI-Bezug (Kurzpräsentation des Arbeitsfortschritts im Plenum; Verfassen einer Analyse). Der LV-Leiter gibt zeitnah Feedback. Es werden auch englischsprachige Texte gelesen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Note setzt sich aus 4 Teilleistungen zusammen. Das Nicht-Erbringen einer Teilleistung bis zum letztmöglichen Zeitpunkt führt zu einer negativen Bewertung der Teilleistung. Alle Teilleistungen können sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache erbracht werden. Über alle Teilleistungen und die Beurteilungskriterien wird in der ersten Einheit genauestens informiert. Nachstehend finden Sei einen Kurzüberblick über die Teilleistungen:

1. Abhaltung eines Referats von 25-minütiger Dauer. Gewichtung 40%
2. Regelmäßige Mitarbeit im Plenum durch Wortmeldungen. Gewichtung 10%
3. Entwicklung einer 4-seitigen schriftlichen Medienanalyse zum Thema KI. Stellen Sie Ihre Überlegungen und Ihren Arbeitsfortschritt bei den Radaktions-Talks (Einheiten im Mai) in der LV in einer 10-minütigen Präsentation vor (Gewichtung 15%).
4. Aufbauend auf Teilleistung 3: Implementieren Sie Feedback und geben Sie Ihr Essay bis spätestens 16. Juni (12.00 Uhr) ab. Überarbeitungen nach Feedback bis 19. Juni (23.55 Uhr). Veröffentlichung des Essays online unter Klarnamen, Pseudonym oder Anonyma*us. (Gewichtung 35%)
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Hinweis der Studienprogrammleitung: Wir möchten faire Bedingungen für alle Studierenden sicherstellen. Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen. Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann gestattet, wenn dies ausdrücklich eingefordert wird. Alle Informationen zu Ihren Rechten und Pflichten finden Sie in der Satzung, https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

(1) Das Nicht-Teilnehmen an der LV ist max. 2 mal möglich. Sie müssen Ihr Fernbleiben bis einschließlich der zweiten Abwesenheit nicht entschuldigen (bitte senden Sie keine E-Mails etc.) – außer, wenn Sie in der aller ersten Einheit am 6. März verhindert sind**. Eine dritte Abwesenheit ist nur mit ärztl. Attest entschuldigt. Wenn Sie häufiger als drei Mal fehlen, ist ein positiver Abschluss der LV nicht möglich. Seien Sie bitte pünktlich anwesend. Zuspätkommen zählt ebenfalls als anteilige Abwesenheit, die vom Kontingent von 2(+1) Fehlstunden abgezogen wird.
**(2) Wenn Sie in der ersten Einheit nicht anwesend sein können, geben Sie mir dies bis spätestens 6. März, 12.00 Uhr per E-Mail bekannt. Wer in der ersten Einheit unentschuldigt fehlt, wird wieder von der LV abgemeldet, sodass Wartelistenplätze nachrücken können.
(3) Für Ihren Lernerfolg ist es wichtig, dass Sie in Vorbereitung auf die Sitzung die vorgeschriebene Pflichtlektüre lesen. Markieren Sie sich wichtige Begriffe/Sätze mit Marker und notieren Sie sich Verständnisfragen, Einwände und Assoziationen per Randnotiz/Kommentar. Bringen Sie Ihr PDF ausgedruckt oder in digitaler Form immer mit ins Plenum. Dieser Beleg für Ihre Vorbereitungstätigkeit fließt in die Mitarbeitsnote mit ein. In manchen Einheiten werden auch englischsprachige Texte gelesen.

Prüfungsstoff

Literatur

Gelesen wird einerseits einschlägige medienwissenschaftliche Fachliteratur – darunter kanonische Positionen etwa zu Remedialisierung; Netzwerkanalyse u.a. Sowie, andererseits, aktuelle Papers zu KI, unter anderem aus folgenden Werken: Florian Arnold et al. (Hg.): Digitalität von A bis Z, Bielefeld: transcript 2024; Michael Klipphahn-Karge/Ann-Katrin Koster/Sara Morais dos Santos Bruss (Hg.): Queer Reflections on AI. Uncertain Intelligences, Oxon/New York: Routledge 2024; Theo Hug/Petra Missomelius/Heike Ortner (Hg.): Künstliche Intelligenz im Diskurs: Interdisziplinäre Perspektiven zur Gegenwart und Zukunft von AI-Anwendungen, Innsbruck UP 2024; Zeitschrift für Medienwissenschaft 21 (=11/2, Schwerpunkt Künstliche Intelligenz) 2019.
Die zu lesende und vorzubereitende Literatur wird Ihnen auf Moodle zur Verfügung gestellt. Hinweise zu weiterführender Literatur stehen ebenfalls auf Moodle bereit.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 24.01.2025 13:46