170612 SE MA (G) 2.2. "Gegenwart von Geschichte" (2016S)
Connected. Zur Geschichte und Theorie der digitalen Netzwerkgesellschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 16.02.2016 09:00 bis Mi 02.03.2016 23:59
- Abmeldung bis Fr 18.03.2016 23:59
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 02.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 03.05. 11:30 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Montag 09.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 10.05. 09:45 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
- Dienstag 24.05. 11:30 - 16:30 Seminarraum 2 2H415 UZA II Rotunde
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Erbringung mündlicher und schriftliche Teilleistungen im Rahmen der Lehrveranstaltung.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Ziel der Lehrveranstaltung ist die Vermittlung von Strukturwissen, das von den Studierenden in anwendungsorientierten Erkundungsfeldern selbständig und kreativ weiter entwickelt werden kann. Die LV fokussiert eine inhaltlich umfassende Qualifizierung von Studierenden, die sich mit der Kultur, Ästhetik und Technologie digitaler Medien sowohl wissenschaftlich als auch künstlerisch-kreativ auseinander setzen wollen.
Prüfungsstoff
Theoretischer Bezugspunkt der Lehre sind neben den medien-, sozial- und technikwissenschaftlichen Theorien zur Computertechnologie und zum Internet (Software Studies, Critical Code Studies, Digital Literacy, Ubiquitous Computing, ANT, Netzwerkanalyse), die Debatten des Posthumanismus, die philosophischen Theorien zur Materialität der Dinge (Bennett) und agentiellen Realismus (Barad) die transdisziplinären Cultural Studies und Visual Studies mit ihren multiperspektivischen Forschungsstrategien.
Literatur
siehe Lernplattform
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
092: § 5(1)
Letzte Änderung: Sa 02.04.2022 00:21
Die Thematik der Konsequenzen von computerbasierter Vernetzung (vgl. Lazer et.al. 2009) eröffnet die Frage nach den medienkulturellen Veränderungen der Gesellschaft: Auf welche Weise prägen die Netzwerkmedien die individuellen sowie gesellschaftlichen kulturellen Praktiken und soziokommunikativen Entwicklungen?
Mit der umbruchartigen Ablösung der zentralen Netze durch die verteilten Netze haben sich nur oberflächlich die kollektiven Formen der politischen Repräsentation transformiert. Verteilte Netzwerkgesellschaften sind weder herrschafts- noch machtfrei, da sich mit ihnen die Art und Weise der Machtverhältnisse und der Machtausübung nicht aufgehoben, sondern bloß verschoben hat. In ihnen haben sich spezifische Steuerungs- oder Machtstrategien herausgebildet, die einen flexibilisierten Machttypus und folglich eine dezentralisierte soziale Kontrolle herausgebildet haben (vgl. Sennett 1998; Galloway 2004). Die kollektive Nutzung der Social Media für die alternative Verteilung und Produktion von Wissen (von „Eyewitness“-Berichterstattungsverfahren bis zum investigativen „Korrektiv“ gegenüber den „Mainstream“-Medien) für parapolitische Zwecke umschreiben die Online-Politics mit Schlagwörtern wie „Citizen Journalism“, „Online Anti-War Movement“, „Communication Power“ und der medienkritischen Veröffentlichungspraxis der „Watchblogs“. In diesem Zusammenhang kommt es oft auch zu kollektiven Umnutzungen von sozialen Netzwerkseiten und „weak tie networks“ wie etwa Online-Datingbörsen, die zur Umgehung der staatlichen Zensur gebraucht werden, um ein „civic forum“ für politische Kommunikations- und Mobilisierungszwecke aufzubauen. Die zivilgesellschaftliche Mediennutzung der Vernetzungstechnologien hat nicht nur alltagskulturelle, sondern auch medientheoretische Erwartungen geschürt, dass der Aufbau von Internetanschlüssen und die gesellschaftliche Durchdringung der Internetkommunikation zur Förderung demokratischer Tendenzen und zur Etablierung einer stabilen Zivilgesellschaft führen müsse (vgl. Best/Wade 2009). In diesem Zusammenhang untersuchen wir die Theoriepotenziale alternativer Netzdiskurse und zeigen Optionen für die Mitgestaltung von Netzkulturen auf. Theoretischer Bezugspunkt der Lehre sind neben den medien-, sozial- und technikwissenschaftlichen Theorien zur Computertechnologie und zum Internet (Software Studies, Critical Code Studies, Digital Literacy, Ubiquitous Computing, ANT, Netzwerkanalyse), die Debatten des Posthumanismus, die philosophischen Theorien zur Materialität der Dinge (Bennett) und agentiellen Realismus (Barad) die transdisziplinären Cultural Studies und Visual Studies mit ihren multiperspektivischen Forschungsstrategien.