Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

170622 SE MA (G) 2.3. "Bruchstellen der Moderne" (2014S)

Going global: Operette am Vorabend des Ersten Weltkriegs

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

"Wir tanzen auf einem Pulverfass und gerade das macht uns Spaß", sangen DIE OBEREN ZEHNTAUSEND in Gustave Kerkers gleichnamiger "amerikanischer Tanzoperette", die 1909 am Berliner Metropoltheater herauskam. Damals spielte man in London Leo Falls THE GIRL IN THE TRAIN und in New York THE CHOCOLATE SOLDIER von Oscar Straus. Die Operette war ein globales Geschäft und besonders ihre Wiener Ausprägung erlebte eine weder vorher noch nachher nie erreichte Konjunktur.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 13.03. 15:00 - 18:15 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Freitag 14.03. 09:45 - 13:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Donnerstag 10.04. 15:00 - 18:15 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Freitag 11.04. 09:45 - 13:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Donnerstag 22.05. 15:00 - 18:15 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)
  • Freitag 23.05. 09:45 - 13:00 (Schreyvogelsaal (THW) Hofburg, 1.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Operette repräsentierte den aktuellen Stil der Unterhaltungsmusik ihrer Zeit und war das Produkt einer internationalen Moderne, die keine Grenzen mehr zu kennen schien, bis ihr der Erste Weltkrieg ein abruptes Ende setzte. Dies Bruchstelle macht sich bereist in den Werken davor bemerkbar. Seismographisch ist in ihnen die Epoche verzeichnet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Referat und Hausarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Warum gerade die Operette zum globales Phänomen entwickelt, welche Dramaturgien und Ästhetiken sich dabei durchsetzte, wie der transkulturelle Ausstauch vonstatten ging, welche Verbreitungsmechanismen und Medien dabei eine Rolle spielten, welche Rezeptionsmuster wirksam wurden, das sind Fragen, deren beantwortung Ziel des Seminars ist. Das Thema des Seminars wendet sich ausdrücklich auch an Nicht-Musiktheater-affine Studierende, geht es doch vor allem um eine Theatergattung, die zu jener Zeit die Bühne weltweit dominierte.

Prüfungsstoff

Text-, Musik- und Auuführungsanalyse; Rezeptionsforschung; Publikumssoziologie; Kulturelle Crossovers; Transkulturelle Kommunikation, Historische Auuführungsforschung

Literatur

Zur Operette allgemein:
Otto Keller, Die Operette in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Musik. Libretto. Darstellung. Mit 54 Tafeln, Leipzig/ Wien/ New York 1926
Karl Westermeyer, Die Operette im Wandel des Zeitgeistes von Offenbach bis zur Gegenwart, München 1931
PEM, Und der Himmel hängt voller Geigen. Glanz und Zauber der Operette, Berlin 1955
Bernard Grun, Kulturgeschichte der Operette, München 1961
Maurus Pacher, Sehn Sie, das war Berlin, Frankfurt a.M./Berlin 1987
Volker Klotz, Operette. Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst, München-Zürich 1991 (Neuauflage: Kassel 2004)
Moritz Csáky, Ideologie der Operette und Wiener Moderne. Ein kulturhistorischer Essay zur österreichischen Identität, Wien/ Köln/ Weimar 1996
Anton Würz, Reclams Operettenführer, Stuttgart 2011
Marie-Theres Arnbom, Kevin Clarke, Thomas Trabitsch (Hg.), Die Welt der Operette. Glamour, Stars und Showbusiness, Wien 2011

Zu einzelnen Komponisten:
Otto Schneidereit, Paul Lincke und die Entstehung der Berliner Operette, Berlin 1977
Franz Mailer, Weltbürger der Musik. Eine Oscar Straus-Biographie, Wien 1985
Stefan Frey, Was sagt ihr zu diesem Erfolg?;. Franz Lehár und die Unterhaltungsmusik des 20. Jahrhunderts, Leipzig / Frankfurt a. M. 1999
- Unter Tränen lachen. Emmerich Kálmán. Eine Operettenbiographie, Berlin: Henschel, 2003
- Leo Fall. Spöttischer Rebelll der Operette, Wien 2010
Norbert Linke, Franz Lehár, Reinbek 2001

Zur Kulturgeschichte:
Karl Kraus, Die Fackel, hrsg. von KK, (Faksimile-Nachdruck, München 1968-76), Wien 1899-1936 (im Internet unter: http://corpus1.aac.ac.at/fackel/)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

II.2.1. und II.2.2. Theorie- und Forschungsseminar Theaterwissenschaft; 092: § 5(1)

Letzte Änderung: Do 16.01.2025 00:13