Universität Wien

180011 PS Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (2021S)

Ausgewählte Textpassagen

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 11.03. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 18.03. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 25.03. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 15.04. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 22.04. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 29.04. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 06.05. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 20.05. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 27.05. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 10.06. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 17.06. 18:30 - 20:00 Digital
  • Donnerstag 24.06. 18:30 - 20:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dieses Lektüreproseminar soll primär die Möglichkeit bieten, sich in einer Gruppe aktiv mit dem Text von Wittgensteins Philosophischen Untersuchungen auseinanderzusetzen. D.h., dass die Interpretation nicht von vornherein mit Hilfe von Sekundärliteratur zu vollziehen ist, sondern Wittgensteins philosophische „Landschaftsskizzen“ zunächst als solche zum Vorschein gebracht werden sollen. Die eigentümliche Form der Darstellung, die sich mehr durch mäandernde Gedankenführung denn als systematisches Fortschreiten präsentiert, kann hilfreich sein, um aus verschiedenen Blickwinkeln das ausgedehnte Wittgensteinsche „Gedankengebiet, kreuz und quer, nach allen Richtungen hin zu durchreisen“. Erst im Anschluss an diese „Grundlagenlektüre“ kann auch auf moderne sprachphilosophische Konzepte, die sich auf Wittgensteins Spätphilosophie beziehen, eingegangen werden. Hier können Autoren wie Stanley Cavell, Richard Rorty, Robert Brandom, John McDowell u.a. einbezogen werden. Darüber hinaus kann auch noch die Rezeptionsgeschichte berücksichtigt werden.

Thematisch werden folgende Schwerpunkte gesetzt:

 Das Augustinus-Zitat als Ausgangspunkt für Diskussionen zur fraglichen Bestimmung des Wesens der Sprache.
 Das Problem einer primitiven Sprache.
 Kennzeichnung von Sprachspielen.
 Bedeutung als Gebrauch.
 Familienähnlichkeiten.
 Lebensform.
 Schachspiel-Beispiele.
 Regeln und Regelfolgen. Das Regress-Argument.
 Idealsprache versus Alltagssprache.
 Schachtel-Käfer-Beispiel.
 Privatsprachenargument.
 Das Problem der inneren Vorgänge.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Das Hauptaugenmerk wird (oder würde) auf die gemeinsame Interpretation und Diskussion gelegt, sofern sich dies bei den Vorgaben der digitalen Lehre zufriedenstellend umsetzen lässt. Für eine eingehendere Beschäftigung mit dem Text sind jedoch kleinere schriftliche Arbeiten vorgesehen. Diese sollen in jeweils vorher bestimmten Zeiträumen erstellt werden und erhalten dann jeweilig entsprechendes Feedback. Im Gesamtverlauf des Semesters sind hierfür drei bis vier Lektüreinterpretationen (im Umfang von jeweils drei bis vier Seiten) zu ausgewählten Passagen geplant. Alle erstellten Arbeiten sind während des Semesters zu erbringen, so dass der Kurs auch mit Semesterende abgeschlossen werden kann.
Die Interpretationen zu den ausgewählten Textpassagen werden gesichtet, beurteilt und erhalten ein allgemeines Feedback. In Bezug auf wichtige Fragestellungen wird dies durch Eingehen auf individuelle Beiträge ergänzt. Die Gesamtnote ergibt sich aus den Benotungen der Teilleistungen, die durch mündliche Beiträge (bei Videokonferenzen) und durch die schriftlichen Arbeiten erbracht werden sollen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Beteiligung und Einbringung von Diskussionsbeiträgen. Fristgerechte Abgabe der schriftlich auszuarbeitenden Lektüreinterpretationen.
Alle Arbeiten unterliegen einer Plagiatsprüfung. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie automatisch zu, dass Ihre schriftlichen Teilleistungen mittels Turnitin geprüft werden.

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanente LV - Berücksichtigung von Primärtext und Sekundärliteratur zur Ausarbeitung von Diskussionsbeiträgen und kleineren schriftlichen Arbeiten.

Literatur

Auinger, Thomas, Gedanken im Kopf? Wittgenstein über die Art und den Ort des Denkens, in: Christian Denker (Hrsg.), Lebensform Wittgenstein. Bilder und Begriffe, Wien 2009.
Candlish, Stewart, Wittgensteins Privatsprachenargumentation, in: Eike von Savigny (Hrsg.), Ludwig Wittgenstein. Philosophische Untersuchungen (Klassiker Auslegen, Bd. 13), Berlin 1998, S. 143-165.
Cavell, Stanley, Wittgensteins Vision der Sprache, in: Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Frankfurt/Main 2002, S. 188-215.
Cavell, Stanley, Der Streit um das Gewöhnliche: Szenen der Unterweisung bei Wittgenstein und Kripke, in: Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Frankfurt/Main 2002, S. 219-263.
Heinrich, Richard, Wittgensteins Grenze. Essay, Wien 1993.
Kienzler, Wolfgang, Ludwig Wittgensteins >Philosophische Untersuchungen<, Darmstadt 2007.
Puhl, Klaus, Regelfolgen, in: Eike von Savigny (Hrsg.), Ludwig Wittgenstein. Philosophische Untersuchungen (Klassiker Auslegen, Bd. 13), Berlin 1998, S. 119-142.
Savigny, Eike von, Der Mensch als Mitmensch. Wittgensteins >Philosophische Untersuchungen<, München 1996.
Savigny, Eike von, Sprachspiele und Lebensformen: Woher kommt die Bedeutung?, in: Eike von Savigny (Hrsg.), Ludwig Wittgenstein. Philosophische Untersuchungen (Klassiker Auslegen, Bd. 13), Berlin 1998, S. 7-39.
Savigny, Eike von, Wittgensteins „Philosophische Untersuchungen“. Ein Kommentar für Leser (3. Aufl. in einem Band), Frankfurt a.M. 2019.
Wennerberg, Hjalmar, Der Begriff der Familienähnlichkeit in Wittgensteins Spätphilosophie, in: Eike von Savigny (Hrsg.), Ludwig Wittgenstein. Philosophische Untersuchungen (Klassiker Auslegen, Bd. 13), Berlin 1998, S. 41-69.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18