Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
180033 SE Kritischer Posthumanismus - Vertiefung (2020S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 14.02.2020 09:00 bis Mo 24.02.2020 10:00
- Anmeldung von Mi 26.02.2020 09:00 bis Mo 02.03.2020 10:00
- Abmeldung bis Do 30.04.2020 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 11.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 25.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 01.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 22.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 29.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 06.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 13.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 20.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 27.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 10.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 17.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Mittwoch 24.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Student*innen haben die Wahl zwischen einer Seminararbeit, einem Referat, einer Bachelorarbeit oder einer Prüfungsform, die gemeinsam mit der Dozentin im Rahmen des Seminars entwickelt wird (etwa eine agentische Realanalyse in Poster-/Papier-/Präsentationsform).
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Erfüllung einer semesterbegleitenden unbenoteten Aufgabe ist die Bedingung dafür, zur Prüfung antreten zu können.
Prüfungsstoff
Literatur
Die zu lesende sowie die weiterführende Literatur wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben und (zumindest was erstere anbelangt) bei Moodle eingestellt. Es sei darauf hingewiesen, dass einige der im Seminar gelesenen und diskutierten Texte auf Englisch sein werden. Das Seminar selbst wird dennoch auf Deutsch geführt. Zudem wird den Student*innen empfohlen, das Buch Trans- und Posthumanismus zur Einführung (Junius 2018) von Dr. Janina Loh zu erwerben. Das gilt insbesonderde für diejenigen, die noch kein Vorwissen zum kPH haben. Denn da es sich um ein Vertiefungsseminar handelt, kann nicht bei den absoluten Grundlagen angefangen werden. Nichtsdestotrotz ist das Seminar selbstverständlich für alle interessierten Student*innen offen.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:20
Der TH will den Menschen weiterentwickeln, optimieren, modifizieren und verbessern. Die transhumanistische Methode ist die technologische Transformation des Menschen zu einem posthumanen Wesen. In diesem Sinne kann man nicht sagen, dass der TH ‚den‘ Menschen zu überwinden sucht, sondern er will durch den Menschen, wie er ihn gegenwärtig erkennt, hindurch („trans“) zu einem Posthumanen gelangen, zu einem Menschen x.0. Die menschliche Evolution wird im TH als generell unabgeschlossen verstanden. Die Technik spielt im transhumanistischen Denken die Rolle des Mediums und Mittels zum Zweck der Optimierung des Menschen zu einem Menschen x.0.
Anders als dem TH ist dem PH nicht mehr primär an ‚dem‘ Menschen gelegen, sondern er hinterfragt die tradierten, zumeist humanistischen Dichotomien wie etwa Frau/Mann, Natur/Kultur oder Subjekt/Objekt, die zur Entstehung unseres gegenwärtigen Menschen- und Weltbilds maßgeblich beigetragen haben. Der PH möchte ‚den‘ Menschen überwinden, indem er mit konventionellen Kategorien und dem mit ihnen einhergehenden Denken bricht. So gelangt der PH an einen philosophischen Standort hinter oder jenseits („post“) eines spezifischen und für die Gegenwart essenziellen Verständnisses des Menschen. Dieser PH wird in Anlehnung an Stefan Herbrechter kritischer PH (kPH) genannt.
Zwischen TH und kPH ist eine weitere Strömung zu verorten, die zuweilen als technologischer PH bezeichnet wird (tPH). Sowohl kPH als auch tPH haben nicht primär eine Veränderung ‚des‘ Menschen im Blick. Daher stellen beide Variationen des PH dar. Allerdings ist dem tPH nicht an einer Infragestellung tradierter Kategorien oder an einer Kritik des (humanistischen) Menschenbildes gelegen, sondern primär an der Erschaffung einer artifiziellen Alterität, die die menschliche Spezies ablösen und damit ‚den‘ Menschen überwinden wird. Auf dem Weg dorthin soll zwar auch der Mensch von den technologischen Errungenschaften profitieren, er werde modifiziert und so zu einer weitaus besseren Version seiner selbst. Jedoch stellen diese Entwicklungen, die von einigen Transhumanist*innen als Grund dafür angeführt werden, den tPH als dem transhumanistischen Paradigma zugehörig zu betrachten (wie etwa Stefan Lorenz Sorgner, Max More und Martine Rothblatt), eher automatische Schritte auf einem Weg dar, auf dem es nicht an erster Stelle um den Menschen, gar um einen Menschen x.0, geht, sondern vorrangig um die Kreation einer maschinellen ‚Superspezies‘. Die Modifizierung des Menschen stellt im Denken des tPH eine Art angenehmer Nebenfolge dar. Daher wird die Technik im tPH eher als Ziel und Zweck denn als Medium und Mittel (wie im TH) verstanden. Auch der tPH schließt eine Vorstellung vom Posthumanen ein. Dabei handelt es sich allerdings weder um einen Menschen x.0 wie im TH noch um ein neues nach-humanistisches Verständnis des Menschen wie im kPH, sondern eben um eine artifizielle Alterität, eine künstliche Superintelligenz.