Universität Wien
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180047 SE Diskurstheorien: Foucault, Butler, Laclau/Mouffe (2012S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

HS 2i Dienstag von 18-21 Uhr

6.3./27.3./17.4./8.5./22.5./5.6./19.6./26.6./

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zuge des Linguistic Turn hat auch der Begriff des Diskurses als zentraler Terminus für verschiedene Sprachtheorien gedient, auch wenn er heute zum Allerweltswort geworden ist. Im Seminar soll eine bestimmte Richtung von Diskurstheorie herausgearbeitet werden, und zwar anhand von Michel Foucault, Ernesto Laclau/Chantal Mouffe und Judith Butler, die für bestimmte Sprachinterpretationen und damit implizierte Neukonzeptionen von Subjekt und Macht stehen. Dabei werden drei Themenfelder im Hintergrund stehen: 1. Der Diskursbegriff, wie er von Foucault und anderen entwickelt wurde, versuchte die Orientierung der Sprachphilosophie am einzelnen Wort kritisch zu hinterfragen und hat das Problem der Sinn- und Subjektkonstitution auf größere Einheiten der Rede gehoben. Zudem sollte damit das Schwergewicht verlagert werden von Betrachtungen zum Sprachsystem zur Praxis der Rede. 2. Diskurse als institutionalisierte Redeordnungen stehen für eine Pluralität von Ordnungen des Sagbaren und Unsagbaren, für eine Verzahnung von Rationalität und Faktizität, die weder in einer allgemeinen Vernunft aufgehoben noch sich auf Empirie reduzieren lassen. Ausgegangen wird hier von einer Pluralität von selektiven und exklusiven Diskursen, die immer schon mit bestimmten Machtverhältnissen verbunden sind. 3. Diskurse können weder ökonomistisch als ein Epiphänomen aus dem Gesellschaftlichen abgeleitet noch im Sinne einer Ideengeschichte vom Gesellschaftlichen abgekoppelt werden. Vor diesem Hintergrund wird versucht zu den einzelnen Diskursbegriffen hinzuführen. Es werden dabei Fragen zu diskutieren sein wie die, von woher eine Sprachphilosophie ihren Ausgang nehmen soll: vom Wort, Satz, Diskurs? In Bezug auf den Diskursbegriff stellt sich die Frage, wie dieser mit Macht und Subjektivität verbunden ist. Ist Subjektivität nur eine Position im Diskurs oder ein bloßer Effekt? Kann man Subjekt- und Weltkonstitution Diskursen übertragen? Was sind Grenzen des Diskurses?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Teilnahme und Mitarbeit (auch schriftliche Diskussionsbeiträge) werden vorausgesetzt; Zeugniserwerb durch a) Referat (auch schriftlich auszuarbeiten) oder b) Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Einführungen durch den Lehrveranstaltungsleiter, Lektüre und Diskussion von Texten, die in Referaten vorgestellt werden.

Literatur

Primärliteratur:
Butler, Judith: Haß spricht. Zur Politik des Performativen, Berlin, 1998.
Foucault, Michel: Archäologie des Wissens, Frankfurt/M., 1973.
Foucault, Michel: Ordnung des Diskurses, Frankfurt/M., 1991.
Foucault, Michel: Was ist ein Autor?, in ders., Schriften 1, Frankfurt/M., 2001, S. 1003-1041.
Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1, Frankfurt/M., 1976.
Laclau, Ernesto/Chantal Mouffe: Hegemonie und radikale Demokratie, Wien, 1991.
Laclau, Ernesto: Emanzipation und Differenz, Wien, 2002.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BA M 11, BA M 9, BA M13, PP § 57.3.6, PP § 57.3.7

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36