180063 VO-L Einführung in die Geschichte der Philosophie Afrikas (2014S)

Es wird auf die spezifischen Schwierigkeiten der Rekonstruktion der Geschichte der Philosophie in Afrika eingegangen (das Problem oraler Traditionsvermittlung, die schwierige Quellenlage, der Einfluss des Kolonialismus/Rassismus) und es werden verschiedene Theorien zur Entstehung der Philosophie in Afrika diskutiert und auf ihre Relevanz hin geprüft. In diesem Zusammenhang erfolgt die Darstellung erster schriftlicher Quellen aus dem alten Ägypten, aus Äthiopien und dem arabisch-islamischen Raum im subsaharischen Afrika. Ausführlich werden die Strömungen der Philosophie in Afrika nach 1945 dargestellt: einzelne Philosophen und Philosophinnen, philosophierende Staatsmänner und Führer von Befreiungsbewegungen. Dazu gehören die Négritude (u.a. Senghor, Césair) und ihr Kritiker Frantz Fanon, sowie die einflussreiche Strömung der Ethnophilosophie (u.a. Tempels, Kagamé, Mbiti) und ihre Kritiker (u.a. Hountondji, Towa) sowie das Projekt der Weisheitsphilosophie von Henry Odera Oruka. Großen politischen und gesellschaftlichen Einfluss hatte die Strömung des afrikanischen Sozialismus (u.a. Nkrumah, Nyerere). Als Ausblick auf das Schaffen afrikanischer Philosophen und Philosophinnen heute werden die Diskussion zur Frage der Identität in postkolonialen Situationen und feministische Theorien (Womanism etc.) vorgestellt.