Universität Wien

180073 VO-L Aktuelle ethikrelevante Themen der Gender Philosophy (2019S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie

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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 13.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 20.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 27.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 03.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 10.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 08.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 15.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 22.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 29.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 05.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 12.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Mittwoch 19.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal II NIG Erdgeschoß

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Unterschiedlichen Konzeptionen wie zB. der Definition des Programms „Gender Mainstreaming“ des Europarates 1998 einerseits und jener täglich in den Medien kursierenden Wortmeldungen diverser Anti-Genderist_innen liegen spezifische Menschenbilder zugrunde, die zu untersuchen eine wichtige Aufgabe für Gender-Philosophy darstellt. Warum provoziert der Begriff Gender in aktuellen Debatten dermaßen und welche Menschenbilder prallen in den kontroversiell geführten Diskussionen aufeinander? Welche Rolle spielt die Kategorie Gender in Konzeptionen privater Beziehungen von Familie und Liebe und jenen der Öffentlichkeit hinsichtlich der Gestaltung des politischen Gemeinwesens national und international? Welchen Beitrag kann Philosophie in die aktuellen genderspezifischen Fragestellungen einbringen? Wie werden Begriffe wie Moral und Ethik in den Gender-Studies und Queer-Studies verwendet? Worin besteht die Aufgabe philosophischer Ethik und der Moralphilosophie im Kontext der Gender-Forschung? Was ist und wozu heute noch feministische Philosophie? Könnte ein Aufgreifen kantischer und hegelscher Motive (Person, Autonomie, Handlung, Freiheit, Diversität, Freundschaft, Liebe,…) für ethische Fragen im Kontext der Gender-/Queer-Studies (Heteronormativität, Gender-Identity, Beziehungsformen, Diskriminierungserfahrungen auf Grund sexueller Orientierung und Trans- und Intergeschlechtlichkeit) heute sinnvoll sein? Zentrale Kernthesen von Immanuel Kant und G.W.F. Hegel werden untersucht unter diesem Gesichtspunkt. Begriffe wie Autonomie, Subjekt Handlung, Freiheit, Diversität, Freundschaft, Liebe, wie Kant und Hegel sie entwickeln, werden aufgegriffen und unter dem Licht kritischer Reflexionen zB. von Judith Butler untersucht. Judith Butlers ethikbezogene Arbeiten und Judith Shklar (Über Ungerechtigkeit) werden diskutiert, sowie die Frage nach moralphilosophischen Grundlagen für politischen Widerstand. Feministische Ethik befasst sich mit Geschlechterhierarchisierungen und der Diskriminierung von Frauen auf Grund der Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht und mit intersektionalen Verflechtungen von Rassismus, Heterosexismus Klassismus, etc. Queere Ethik-Konzeptionen fokussieren Diskriminierung von Menschen, die nicht der Heteronorm entsprechen. Konkrete Fragestellungen hinsichtlich einer diskriminierenden Geschlechterpolitik in Gesellschaft und Arbeitskontexten werden in der LV aufgegriffen und diskutiert.

Methode: Vortrag mit viel Diskussionsmöglichkeit. VO-L: ausgewählte Literatur zur eigenständigen Erarbeitung.
Diese Lehrveranstaltung richtet sich an Bachelor-Studierende und bietet eine grundlegende Hinführung zu philosophischen Frage- und Problemstellungen im Kontext der praktischen und speziell der Gender-Philosophy.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

schriftliche Prüfung, 90 Minuten, erster Termin 26.06.2019, 13.15-14.45 Uhr (insgesamt 4 Termine)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Um eine positive Beurteilung zu erzielen, ist die Beantwortung von vier Fragen erforderlich: zwei Fragen zum Vorlesungsstoff, zwei zur Pflichtlektüre (die in der LV angegeben wird)

Prüfungsstoff

Einführende Literatur sowie prüfungsrelevante Texte werden ab Semesterbeginn in der Bibliothek des Instituts Philosophie (NIG, 3. Stock) sowie laufend während des Semesters auf Moodle zur Verfügung gestellt

Literatur

Auf Literatur wird im Laufe der VL hingewiesen.
- Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.), Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden: VS 2008.
- Judith Butler, Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1991.
- Judith Butler, Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2009.
- Judith Butler, Kritik der ethischen Gewalt. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2013.
- Feministische studien (2013), 31. Jg. Heft 1.
- Sandra Harding, Wissenschafts- und Technikforschung: Multikulturelle und postkoloniale Geschlechteraspekte. In: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.), Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden: VS 2008, S. 305-314.
- Sabine Hark, Paula-Irene Villa (Hg.), Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktuelle politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld: transcript 2015.
- Alison Jaggar M./Iris M. Young (Hrsg.) A Companion to Feminist Philosophy. Oxford: Blackwell 1998.
- Alison Jaggar, Are My Hands Clean?“ Responsibility for Global Gender Disparities. In: Diana Tietjens Mayers (ed.), Poverty, Agency and Human Rights. Oxford University Press 2014.
- Angela Kallhoff (Hrsg.): Martha C. Nussbaum. Ethics and political philosophy. Münster: LIT 2001.
- Juliane Lang, Ulrich Peters (Hg.), Antifeminismus in Bewegung. Aktuelle Debatten um Geschlecht und sexuelle Vielfalt. Hamburg: Marta Press 2018.
- Elisabeth List und Herlinde Studer (Hg.), Denkverhältnisse. Feminismus und Kritik. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1989.
- Herta Nagl-Docekal, Feministische Philosophie. Ergebnisse, Probleme, Perspektiven. Frankfurt/M. 2000.
- Herta Nagl-Docekal, Doing Philosophy as a Feminist. Ergebnisse und Perspektiven der internationalen Debatte. In: B. Christensen u.a. (Hg.), wissen macht geschlecht. Zürich 2002, S. 71-84.
- MacKinnon, Catharine A, Geschlechtergleichheit: Über Differenz und Herrschaft. In: Herta Nagl-Docekal, Herlinde Pauer-Studer (Hrsg.), Politische Theorie. Differenz und Lebensqualität. Frankfurt/M.: Suhrkamp, S. 140-173.
- Onora O’Neill, Einverständnis und Verletzbarkeit. Eine Neubewertung von Kants Begriff der Achtung für Personen. In: Herta Nagl-Docekal, Herlinde Pauer-Studer (Hrsg.), Jenseits der Geschlechtermoral. Beiträge zur Feministischen Ethik. Frankfurt/M.: Fischer, S. 339-368.
- Martha C. Nussbaum gemeinsam mit Jonathan Glover, Women, Culture, and Development: A Study of Human Capabilities. Clarendon Press, Oxford 1995.
- Barbara Rendtorff/Birgit Riegraf/ClaudiaMahs (Hrsg.), 40 Jahre Feministische Debatten. Resümee und Ausblick. Weinheim und Basel: Beltz Juventa 2014.
- Judith Shklar, Über Ungerechtigkeit. Erkundungen zu einem moralischen Gefühl. Frankfurt/M.: Fischer 1997.
- Judith Shklar, Der Liberalismus der Furcht. Berlin: Mathes-Seitz 2013.
- Manfred Spieker, Gender-Mainstreaming in Deutschland. Konsequenzen für Staat, Gesellschaft und Kirchen. Paderborn: Schoeningh 2015.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Sa 10.09.2022 00:19