180086 SE Philosophische Probleme der Quantenmechanik (2019S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 07.02.2019 09:00 bis Mi 13.02.2019 10:00
- Anmeldung von Mi 20.02.2019 09:00 bis Di 26.02.2019 10:00
- Abmeldung bis So 31.03.2019 23:59
Details
max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 19.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 26.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 02.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 09.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 30.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 07.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 14.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 21.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 28.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 04.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 18.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Dienstag 25.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Studierenden erarbeiten einen grundlegenden Überblick über die historische Entwicklung der Quantenmechanik und die philosophischen Probleme, welche sie aufwirft. Dies geschieht anhand der Untersuchung von Gedankenexperimenten, die in der frühen Phase der Quantenphysik eine entscheidende heuristische Funktion eingenommen haben. Dieser Zugang erlaubt es zugleich, die Funktion von Metaphern und Gedankenexperimenten in den Naturwissenschaften zu thematisieren.Mit der Entwicklung der Quantenmechanik geraten paradigmatische Grundannahmen der klassischen Physik in eine Krise: Die Kontintuität der untersuchten Vorgänge und ihr strikter kausaler Zusammenhang, die Anschaulichkeit der Theorie und die Individualität der Objekte, welche sie beschreibt. Die Fragen betreffen auch die Philosophie insbesondere Kants, dessen System gerade die Denkmöglickeit wie Allgemeingültigkeit der klassischen Mechanik begründen sollte. Diese metaphische Dimension wurde im Zug der Entwicklung der Quantenmechanik sehr bald in zahlreichen Metaphorisierungen und Gedankenexperimenten verhandelt. Dies erlaubt es, die philosophischen Probleme der neuen Physik weitgehend ohne den mathematischen Formalismus zu diskutieren, ohne sich auf den waghalsigen Versuch einzulassen, die Quantenmechanik "anschaulich" darzustellen. Anhand des Heisenbergschen Mikroskops (1927) wird die Unschärferelation eingeführt und das Problem der Kausalität in der Quantenmechanik angesprochen. Bohrs Überlegungen zu einem Doppelspaltexperiment (1927-1932) verweisen auf die Spannung zwischen Inkommensurabilität und Komplementarität, die beide den Einfluss der Beobachtung auf den untersuchten Vorgang beschreiben. Schrödingers Katze (1935) wirft die Frage der Makroskopizität auf, also nach dem Übergang zwischen Quantenphänomenen und klassischer Physik. Das Gedankenexperiment von Einstein, Podolsky und Rosen (1935) verschärft diese Fragen. Die Fortschritte der experimentellen Praxis erlauben in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend die Realisierung der Gedankenexperimente, so dass man von "experimenteller Metaphysik" (Shimony 1984) sprechen könnte. Eine Exkursion in die Labors des Instituts für Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation der Universität Wien vermittelt einen Zugang zu aktuellen Experimenten und erlaubt es den Studierenden, die Verbindung zu herzustellen zwischen den diskutierten Gedankenexperimenten und der derzeitigen wissenschaftlichen Praxis der PhysikerInnen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Zu jeder Einheit wird vorbereitend ein Text gelesen. Studierende bereiten dazu in kleinen Gruppen ein Impulsreferat vor, in welchem der Inhalt skizziert und Fragen formuliert werden. Je nach Schwierigkeit des Textes können sie vom Lehrveranstaltungsleiter bei der Vorbereitung unterstützt werden. Anschließend wird der Text in der Gruppe diskutiert. Es wird darauf geachtet, dass keine mathematischen Vorkenntnisse benötigt werden.In einer kurzen abschließenden Arbeit haben die Studierenden die Möglichkeit, auf Grundlage der erworbenen Kenntnisse zu formulieren, welche Fragestellungen sich aus der gegenwärtigen physikalischen Praxis für die Philosophie ergeben.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Note setzt sich zu gleichen Teilen aus dem Referat, der Seminararbeit und der Teilnahme an den Diskussionen zusammen.Mindestanforderungen: Alle Teilleistungen muessen positiv sein; Teilnahme an mindestens 80% der Einheiten.
Prüfungsstoff
wird zu Seminarbeginn bekanntgegeben
Literatur
Kant, Immanuel: Kritik der reinen VernunftJammer, Max: The Conceptual Development of Quantum Mechanics, 1966Jammer, Max: The Philosophy of Quantum Mechanics. The Interpretations of Quantum Mechanics in Historical Perspective, 1974Barad, Karen: Meeting the Universe Halfway. Quantum Physics and the Entanglement of Matter and Meaning, 2007Heisenberg, Werner: Über den anschaulichen Inhalt der quantentheoretischen Kinematik und Mechanik, 1927Bohr, Niels: Atomic Theory and the Description of Nature, 1934. Enthält die wesentlichen Artikel aus den Jahren 1927-1932Schrödinger, Erwin: Die gegenwärtige Situation in der Quantenmechanik, 1935Einstein, Podolsky & Rosen: Can quantum-mechanical description of physical reality be considered complete?, 1935Shimony, Abner: Contextual Hidden Variables Theories and Bell's Inequalities, 1984Brecht, Bertolt: Flüchtlingsgespräche, 1941
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Sa 10.09.2022 00:19