Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180099 LPS Glück- das letzte Ziel des Daseins. Eudämonistische Konzepte der Antike. (2024S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Hinweis der SPL Philosophie:

Das Abgeben von ganz oder teilweise von einem KI-tool (z.B. ChatGPT) verfassten Texten als Leistungsnachweis (z.B. Seminararbeit) ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich als mögliche Arbeitsweise genehmigt wurde. Auch hierbei müssen direkt oder indirekt zitierte Textstellen wie immer klar mit Quellenangabe ausgewiesen werden.

Die Lehrveranstaltungsleitung kann zur Überprüfung der Autorenschaft einer abgegebenen schriftlichen Arbeit ein notenrelevantes Gespräch (Plausibilitätsprüfung) vorsehen, das erfolgreich zu absolvieren ist.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 11.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 18.03. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 08.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 15.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 22.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 29.04. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 06.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 13.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 27.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 03.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 10.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 17.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
  • Montag 24.06. 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Die Frage nach dem Glück ist zweifellos eine der ältesten Menschheitsfragen. Dem Thema der antiken Glücksethik ist das kürzlich erschienene Buch der LV-Leiterin gewidmet, das zugleich die Grundlage für dieses LPS darstellt (s. Literatur). Alle antiken Ethikentwürfe sind teleologisch formuliert und per se auf die Erreichung des Glücks (griech. eudaimonía) ausgerichtet. Die Methoden zur Erlangung dieses Ziels sind jedoch vielfältig und spiegeln sich in den Entwürfen verschiedenartiger Lebensformen wider, Theorie und Praxis gehen dabei oftmals Hand in Hand. Ein besonderes Charakteristikum antiker Philosophie, und hier vor allem des Bereiches der philosophischen Ethik, zeigt sich in der Übereinstimmung des theoretischen Diskurses und einer diesem entsprechenden Lebensweise. Durch die Behandlung originaler Textstellen kann dieser charakteristische Umstand deutlich gemacht und außerdem die Annäherung an die einzelnen Denkerpersönlichkeiten vertieft werden. Das LPS setzt sich zum Ziel, den antiken Glücksbegriff unter Heranziehung originaler Textquellen in historisch/philosophischer Betrachtungsweise zu erarbeiten. Je nach Stand der Überlieferung sollen Zitate, Fragmente sowie auch längere Textabschnitte interpretiert und markante griechische Termini genauer untersucht werden. Der Fokus der LV liegt auf den eudämonistischen Positionen der klassischen Antike, vornehmlich auf der von Aristoteles im 1. Buch seiner Nikomachischen Ethik erarbeiteten Konzeption; es soll aber zugleich auch der Bogen vom ersten Vorkommen des Begriffs bei frühen griechischen Dichtern und den Vorsokratikern bis zur ‚Lebenskunst‘ der hellenistischen Philosophen gespannt werden. Besonderes Augenmerk wird auf die wechselseitige Bezugnahme des jeweiligen sozial/anthropologischen Menschenbildes und der aus diesem resultierenden praktischen Umsetzung der entwickelten Konzepte gelegt. Am Ende der LV soll es zudem Gelegenheit geben, einzelne moderne Konzepte, die auf antike Positionen zurückgreifen, zu diskutieren, wie etwa die Wiederbelebung der antiken Tugendethik oder das Thema der praktischen Lebenskunst.

Ziele und Methoden:
Differenzierte Auseinandersetzung mit ethischen Grundannahmen antiker Philosophen.
Lektüre von Originaltexten im Sinne des close reading unter Heranziehung und Verarbeitung von Kommentaren und entsprechender Sekundärliteratur.
Umfassende Texterschließung basierend auf konkreter und treffsicherer Analyse einzelner (griechischer) Termini und Leitbegriffe.
Argumentative Aufbereitung und Erörterung ethischer Themen/Probleme und Entwicklung von echten philosophischen Fragen.
Erwerb von Kompetenzen der kritischen Reflexion und Urteilsfähigkeit anhand der Lektüre von Originaltexten und deren korrekter philosophiegeschichtlicher Verortung.
Strukturieren und Moderieren schriftlich verfertigter Arbeiten
Als künftige Ethiklehrpersonen sollten Sie zudem in der Lage sein, Ihr jeweiliges Selbstverständnis angesichts pluraler Weltanschauungen, diverser moralischer Problemfelder und z. T. kontrovers diskutierter ethischer Ansätze zu reflektieren, kritisch einzuordnen und entsprechend auszudrücken. Grundkenntnisse der philosophischen Ethik erweisen sich dafür als unverzichtbar.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Als Grundlage dient das Buch der LV-Leiterin „Antike Glücksethik“ (s. Literatur), anhand dessen den Studierenden ein profunder Überblick über die zu behandelnden eudämonistischen Entwürfe geboten wird.
Individuelles und gemeinsames Lesen und Besprechen ausgewählter Textabschnitte mit anschließender Kommentierung und Diskussion. Präsentation schriftlich vorbereiteter Kurzimpulse (1-2 S.) der Studierenden (Expert*innengruppen, vorzugsweise in dialogischer Darstellung) zu vorgegebenen inhaltlichen Schwerpunkten und entsprechenden Originaltexten. Es wird erwartet, dass alle aktiven Teilnehmer*innen ein Handout zu den von ihnen jeweils ausgearbeiteten Kurzimpulsen präsentieren, das als Grundlage für die im Anschluss durchzuführende Diskussion im Plenum dienen soll. Schreiben zweier wissenschaftlicher Kurzessays mit Kommentar im Umfang von 3 bis 5 Seiten in gängiger Schriftart und mit 1½zeiligem Abstand, wobei in einen der beiden Essays der vorbereitete Kurzimpuls eingearbeitet werden kann, im zweiten jedoch ein anderes, davon unabhängiges Thema zu behandeln ist.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Anwesenheiten (max. zwei Absenzen). Unentschuldigte Abwesenheit bei der ersten Sitzung führt zur Abmeldung und Weitervergabe des Platzes nach Rangordnung der Warteliste.

Für einen positiven Abschluss dieser prüfungsimmanenten LV müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
Mitarbeit in den Einheiten (Engagement bei der Besprechung und Diskussion der Präsentationen, konstruktive fachlich richtige Beiträge und „echte“ Fragen): max. 20 Pkte.
Präsentation eines schriftlich vorbereiteten Kurzimpulses (1-2 S.) + Handout: max. 30 Pkte. Zwei wissenschaftliche Kurzessays mit Kommentar (mind. 3 bis max. 5 Seiten): max. 50 Pkte. Informationen zu Abgabefristen folgen auf Moodle.

Beurteilungsmaßstab für alle Teilleistungen:
Formale Kriterien: Kohärenz und Klarheit der Darstellung; begriffliche Schärfe und Angemessenheit des sprachlichen Ausdrucks; Beachtung wissenschaftlicher Kriterien (korrekte Zitierung der verwendeten Quellen).
Inhaltliche Kriterien: eigenständige Herangehensweise, Schlüssigkeit in der Struktur/des Aufbaus der Arbeit; Fähigkeit, verschiedene Inhalte selbstständig zusammenzufassen und (neue) relevante Zusammenhänge herzustellen.
Außerdem stimmen Sie mit der Anmeldung zu dieser LV zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungssoftware Turnitin alle von Ihnen in Moodle eingereichten schriftlichen Leistungen prüft.

Notenschlüssel: Note 1: 100-87 Pkte., Note 2: 86-75 Pkte., Note 3: 74-63 Pkte. Note 4: 62-50 Pkte. Note 5: 49-0 Pkte.
Für den erfolgreichen Abschluss der LV sind zumindest 50 von 100 möglichen Punkten erforderlich, wobei die Erbringung aller Teilleistungen obligatorisch ist.

Prüfungsstoff

Die im LPS zur Verfügung gestellten Texte samt Forschungs-/Sekundärliteratur.

Literatur

Als vorbereitende Lektüre wird das Buch der LV-Leiterin empfohlen: Masek, Michaela: Antike Glücksethik. facultas. Wien 2023. Einen ergänzenden Überblick bietet: Masek, Michaela: Geschichte der antiken Philosophie. facultas. Wien 2012.

Im Zentrum der Betrachtungen steht Aristoteles‘ Nikomachische Ethik. Griech./Dt. Üs. u. hg. von Gernot Krapinger. Stuttgart 2020 (UB 19670). Begleitend dazu: Hahmann, Andree: Aristoteles‘ Nikomachische Ethik. Ein systematischer Kommentar. Stuttgart 2022 (UB 14301).
Aristoteles, Nikomachische Ethik. Üs. u. hg. von Ursula Wolf. Reinbek b. Hamburg 2006. Hossenfelder, Malte: Antike Glückslehren. Quellen zur hellenistischen Ethik in dt. Üs. Stuttgart 2013. Sextus Empiricus, Grundriss der pyrrhonischen Skepsis. Eingel. u. üs. von Malte Hossenfelder. Frankfurt a. Main 2021. Weitere Texte s. Literaturverzeichnis: M.M.: Antike Glücksethik, S. 233f. Eine Auswahl von Originaltexten wird zudem auf Moodle bereitgestellt.
Auswahl aus Sekundärliteratur:
Bieri, Peter: Wie wollen wir leben? Salzburg 2011.
Detel, Wolfgang: Aristoteles. Eine Einführung. Stuttgart 2021.
Flashar, Hellmuth: Aristoteles. Lehrer des Abendlandes. München 2013, v.a. 67-106.
Hadot, Pierre: Philosophie als Lebensform. Antike und moderne Exerzitien der Weisheit. Frankfurt a. Main 2011.
Höffe, Otfried: Ethik. Eine Einführung. München 2018.
Höffe, Otfried (Hg.). Aristoteles. Die Nikomachische Ethik. Berlin 2019.
Horn, Christoph: Antike Lebenskunst. Glück und Moral von Sokrates bis zu den Neuplatonikern. München 2014.
Hübner, Dietmar: Einführung in die philosophische Ethik. Göttingen 2021, v.a. 99-150.
Schmid, Wilhelm: Glück. Alles, was sie darüber wissen müssen und warum es nicht das Wichtigste im Leben ist. Frankfurt a. Main 2018. Schriefl, Anna: Stoische Philosophie. Eine Einführung. Stuttgart 2019, v.a. 119-156 (157-173).
Thomä, Dieter/Henning, Christoph/Mitscherlich-Schönherr, Olivia (Hgg.): Glück. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart 2011. Wolf, Ursula: Handlung, Glück, Moral. Berlin 2020, 111-230.
Zehnpfennig, Barbara: Platon zur Einführung. Hamburg 2017.
Ergänzende Literatur wird in Moodle bekanntgegeben und in der ersten Einheit besprochen.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 22.02.2024 16:06