Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
180102 VO-L Technik und Psyche (2012W)
Labels
Details
Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
- Freitag 25.01.2013
- Freitag 01.03.2013
- Dienstag 30.04.2013
- Freitag 03.05.2013 11:00 - 12:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Freitag 21.06.2013 11:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Mittwoch 04.09.2013
- Freitag 08.11.2013
- Freitag 17.01.2014
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 12.10. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 19.10. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 09.11. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 16.11. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 23.11. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 30.11. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 07.12. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 14.12. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 11.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 11.01. 12:00 - 14:00 Hörsaal 2i NIG 2.Stock C0228
- Freitag 18.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 25.01. 09:00 - 10:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Freitag 25.01. 10:00 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Klausur, auf Wunsch auch mündliche Prüfungen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Basiswissen bezüglich der grundsätzlichen Fragestellungen der Technikphilosophie. Anregung zur weiteren Beschäftigung mit zeitgenössischen Debatten bezüglich der Verflechtung von Technik und Psyche.
Prüfungsstoff
Vortrag und gemeinsame Analyse ausgewählter Textpassagen (ca. 60 Minuten), anschließend Ermunterung zu Rückfragen und Diskussionen (ca. 30 Minuten).
Literatur
Vorläufige Literaturliste:
ANDERS, Günther: Die Antiquiertheit des Menschen I und II, München 1956/1980.
ARISTOTELES: Rhetorik, München 1980.
CASSIRER, Ernst: "Form und Technik", in: Symbol, Technik, Sprache, Hamburg 1995.
DE KERCKHOVE, Derrick: Schriftgeburten. Vom Alphabet zum Computer, München 1995.
FOUCAULT, Michel: Schriften IV, Frankfurt am Main 2005.
HEIDEGGER, Martin: "Die Frage nach der Technik", in: Vortrage und Aufsätze, Stuttgart 2004.
HÖRL, Erich (Hg.): Die technologische Bedingung, Berlin 2011.
LEM, Stanislaw: Die Technologiefalle, Frankfurt am Main/Leipzig 2000.
MÜLLER, Oliver: Zwischen Mensch und Maschine, Berlin 2010.
MUMFORD, Lewis: Der Mythos der Maschine, Frankfurt am Main 1978.
SCHRAGE, Dominik: Psychotechnik und Radiophonie, München 2001.
STIEGLER, Bernard: Logik der Sorge, Frankfurt am Main 2008.
ders., Von der Biopolitik zur Psychomacht, Frankfurt am Main 2009.
UEDING, Gert: Moderne Rhetorik, München 2000.
VIRILIO, Paul: Die Verwaltung der Angst, Wien 2011.
ANDERS, Günther: Die Antiquiertheit des Menschen I und II, München 1956/1980.
ARISTOTELES: Rhetorik, München 1980.
CASSIRER, Ernst: "Form und Technik", in: Symbol, Technik, Sprache, Hamburg 1995.
DE KERCKHOVE, Derrick: Schriftgeburten. Vom Alphabet zum Computer, München 1995.
FOUCAULT, Michel: Schriften IV, Frankfurt am Main 2005.
HEIDEGGER, Martin: "Die Frage nach der Technik", in: Vortrage und Aufsätze, Stuttgart 2004.
HÖRL, Erich (Hg.): Die technologische Bedingung, Berlin 2011.
LEM, Stanislaw: Die Technologiefalle, Frankfurt am Main/Leipzig 2000.
MÜLLER, Oliver: Zwischen Mensch und Maschine, Berlin 2010.
MUMFORD, Lewis: Der Mythos der Maschine, Frankfurt am Main 1978.
SCHRAGE, Dominik: Psychotechnik und Radiophonie, München 2001.
STIEGLER, Bernard: Logik der Sorge, Frankfurt am Main 2008.
ders., Von der Biopolitik zur Psychomacht, Frankfurt am Main 2009.
UEDING, Gert: Moderne Rhetorik, München 2000.
VIRILIO, Paul: Die Verwaltung der Angst, Wien 2011.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA M 7.2, PP § 57.1.12
Letzte Änderung: Sa 10.09.2022 00:19
(1.) In welcher Weise formt eine beliebige Technik ihre Anwender, ohne dass diese Formung intendiert gewesen wäre? Dieser Frage wird exemplarisch anhand der Lektüre von Derrick de Kerckhoves "Schriftgeburten" nachgegangen, worin die unintendierten Auswirkungen der Kulturtechnik des Schreibens untersucht werden.
(2.) Mit welchen Techniken formen Menschen ihre eigene Psyche bzw. die Psyche anderer? Für diese Frage bietet die antike Rhetorik und Poetik das wohl früheste Quellenmaterial, das bis zur Gegenwart die Diskurse (z.B. des Designs) strukturiert.
(3.) Mit welchen Techniken schützen sich Menschen vor den unerwünschten Einwirkungen anderer Techniken? Diese Frage leitet zum Feld psychischer Immunisierungen über, das beispielgebend in der stoizistischen Ethik abgesteckt worden ist und ebenfalls bis heute immer wieder aufgegriffen wird (wie etwa in der Lebenskunstdebatte).Diese Fragestellungen beruhen auf der Einsicht, dass es kein technikfreies Verhalten und somit auch keinen Ausweg aus der Technik geben kann; auch die philosophische Reflexion ist Technik. Die Kritik an ihr kann daher nicht von außen erfolgen, sondern muss technikimmanent verlaufen. Hier eröffnen sich freilich vielfache notwendige Differenzierungen, denen die LV nachgehen bzw. die sie weiterentwickeln wird.
In Auseinandersetzung u.a. mit den neueren Arbeiten von Bernard Stiegler wird etwa der Frage nachgegangen, worin sich "gute", also emanzipatorische, autonomisierende, kritische Psychotechniken von "schlechten", also unterdrückenden, gleichschaltenden, affirmativen Psychotechniken in concreto unterscheiden. Bei Stiegler, Virilio u.a. finden die nun seit mehreren Philosophengenerationen immer wieder ausformulierten Ängste bezüglich einer sich verselbständigenden Technik, deren Wirkungen möglicherweise nicht mehr in der Verfügungsgewalt des Menschen stehen, eine für die Gegenwart denkwürdige Neufassung. Wie sehr deren apokalyptischen Schlussfolgerungen überzeugen können, soll im Rahmen der LV überprüft und diskutiert werden.Horizont dieser Auseinandersetzung ist letztlich ein Bild der Philosophie selbst als einer Tätigkeit, die auf kritische Weise sowohl ihr eigenes als auch fremdes (z.B. rhetorisches, ästhetisches, diätetisches, psychologisches) Wissen dafür einsetzt, Psychen zu formen, die gegenüber unerwünschten Einwirkungen immuner, zugleich aber für erwünschte (Selbst-)Affektionen empfänglicher wären.