Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
180104 VO-L Feministische Moralphilosophie im Kontext der Gender-/Queer-Studies (2015S)
Eine Einführung
Labels
Details
max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
- Montag 29.06.2015 16:45 - 18:15 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
- Mittwoch 07.10.2015 18:30 - 20:00 Hörsaal 2G, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/2.Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 12.11.2015
- Sonntag 10.01.2016
- Montag 25.01.2016 18:30 - 20:00 Hörsaal 3C, NIG Universitätsstraße 7/Stg. II/3. Stock, 1010 Wien
- Dienstag 15.03.2016 18:30 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 19.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 26.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 16.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 23.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 30.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 07.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 21.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 28.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 11.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 18.06. 13:15 - 16:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
- Donnerstag 25.06. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3D, NIG Universitätsstraße 7/Stg. III/3. Stock, 1010 Wien
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
schriftliche Prüfung, vier Termine
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Lehrveranstaltung soll die Studierenden einführen in moralphilosophische Argumentationen und sie befähigen, komplexe moralphilosophische Problemstellungen im Zusammenhang mit Geschlechterforschung heraus zu arbeiten, um Krisenphänomene unserer Zeit kritisch zu reflektieren.
Prüfungsstoff
Die Lehrveranstaltung richtet sich an Bachelor-Studierende und bietet eine grundlegende Hinführung zu moralphilosophischen Frage- und Problemstellungen im Kontext der Gender-Studies.
Didaktik: Vortrag mit viel Diskussionsmöglichkeit
Didaktik: Vortrag mit viel Diskussionsmöglichkeit
Literatur
prüfungsrelevante Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA M 13, PP 57.3.4, PP 57.3.6
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36
Nina Degele weist darauf hin, dass den Gender-/Queer-Studies ein Ethikkonzept fehle (Degele, GenderQueerStudies. Paderborn 2008, S. 42). Diese Diagnose wird in der Lehrveranstaltung aufgegriffen, um schrittweise klassische feministische Ethik-Konzeptionen wie zB. Gilligan und den daran anschließenden Diskurs, Sarah Lucia Hoaglands Konzept einer lesbischen Ethik bis hin zu Theorien queerer Ethik von Gudrun Perko und Judith Butlers Ethik-Theorie zu beleuchten. Der philosophische Zugang wird der sein, zu fragen: Was meinen wir mit dem Begriff Moral bzw. Ethik , wenn wir in den Gender-/Queer-Studies diese Begriffe verwenden? Worin besteht die Aufgabe philosophischer Ethik, was ist das Anliegen einer Moralphilosophie im Kontext der Gender-Forschung? Lange Zeit beherrschte die Kontroverse Fürsorglichkeitsethik versus Gerechtigkeitsethik die Debatte im Zusammenhang mit feministischer Ethik. Kritik an Universalismus-Theorien forderte von einer plausiblen Ethik-Theorie im Kontext der Geschlechterforschung Kontextsensibilität, Beziehungsorientiertheit und Berücksichtigung der Gefühlskomponente; universalistischen Ethik-Theorien wurde ein Defizit in allen drei Hinsichten diagnostiziert. Diese Debatten liefen auch vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen den Konzeptionen von Differenzfeminismus und Gleichheitsfeminismus und dies gilt es philosophisch zu beleuchten vor der Folie der Geschlechterforschung. Ebenso wird Judith Butlers Arbeit Kritik der ethischen Gewalt einer eingehenden Lektüre unterzogen. Feministische Ethik befasst sich mit dem Problem der Geschlechterhierarchie und der Diskriminierung von Frauen auf Grund ihrer Zugehörigkeit zum weiblichen Geschlecht, aber auch mit intersektionalen Verflechtungen von Rassismus, Heterosexismus, Klassismus, etc. In queeren Ethik-Konzeptionen kommt die Diskriminierung von Menschen, die nicht der Heteronorm entsprechen, zur Sprache: Ausgangspunkt ist hier die Lebenswirklichkeit von Menschen, die hinsichtlich der Geschlechtlichkeit auf Grund heteronormativer Raster mit Ausgrenzung, Gewalt und Verfolgung konfrontiert sind.
Der erste Teil der Lehrveranstaltung wird darin bestehen, die Argumente der oben angeführten Theorien herauszuschälen. In einem zweiten Teil der Lehrveranstaltung werden diese Argumente geprüft anhand eines klassischen moralphilosophischen Konzepts und zwar wird der Frage nachgegangen: Könnte eine Relektüre Kants bzw. ein Aufgreifen kantischer Motive (Begriffe wie Person, Autonomie, Handlung, Freiheit, Diversität, Freundschaft, Liebe zentrale Motive aus der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Tugendlehre Kants) für moralphilosophische Fragen im Kontext der Gender-/Queer-Studies (Heteronormativität, Gender-Identity, Beziehungsformen, Diskriminierungserfahrungen auf Grund sexueller Orientierung, und auf Grund von Trans- und Intersexualität) heute sinnvoll sein? Konkrete Probleme wie Geschlechterdiskriminierung auf dem Arbeitsplatz, Reproduktionstechnologie, Abtreibung, Pornographie, Prostitution werden zur Sprache kommen.
Kant hat unermüdlich auf Krisenphänomene seiner Zeit hingewiesen. Wie weit sind seine Differenzierungen auch für eine zeitgenössische Moralkonzeption im Rahmen der Geschlechterforschung hilfreich?