Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180155 LPS Aristoteles: Nikomachische Ethik (2022W)

5.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 12.10. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 19.10. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 09.11. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 16.11. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 23.11. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 30.11. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 07.12. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 11.01. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 18.01. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Mittwoch 25.01. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 31.01. 09:45 - 12:00 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Durch die gemeinsame Lektüre und Diskussion der Nikomachischen Ethik, in der Aristoteles eine Theorie des Glücks, der Tugenden und des richtigen Handelns und Denkens entwirft, soll ein Verständnis für die grundlegende Problemstellung der praktischen Philosophie erarbeitet werden. Das Ziel ist ein umfassendes Textverständnis sowie die Befähigung zur eigenständigen kritischen Auseinandersetzung mit philosophischen Texten. Die zentralen Begriffe, Ideen und Argumente der Aristotelischen Ethik sollen im Seminar kritisch analysiert, in ihren historischen Kontext eingeordnet und ihre Relevanz für ethische Fragen der Gegenwart diskutiert werden.
Insofern der Mensch auf das Leben in Gemeinschaft mit anderen Menschen von Natur angewiesen ist, spricht Aristoteles vom Menschen als einem politischen Lebewesen. Die Wissenschaft vom Guten, die untersucht, wie wir handeln sollen, gehört für ihn daher auch zur Politik. Das Ziel alles menschlichen Handelns, das Gute, ist die Glückseligkeit. Für Aristoteles gibt es jedoch nicht das eine Gute, durch das alles andere gut wird, sondern verschiedene Handlungen haben verschiedene Ziele, das letzte Ziel aller Handlungen aber, wenn es ein solches gibt, ist das Gute. Dieses höchste Gut muss als letztes Ziel vollkommen sein und nur um seiner selbst willen erstrebenswert, und darf nicht als Mittel zu einem anderen Ziel dienen. Dieses Ziel ist das Glück. Aristoteles bezeichnet es als autark, d.h. nichts anderen bedürftig, sich selbst genügend. Allerdings heißt das nicht, dass der Mensch für sich allein glücklich sein kann, sondern im Gegenteil nur in der Gemeinschaft der Familie und der Freunde und Mitbürger. Mit der Bestimmung des Besten als Glückseligkeit ist freilich noch nicht die Frage beantwortet, worin denn die Glückseligkeit besteht. Da das Ziel jeder Handlung ein bestimmtes Werk ist, fragt Aristoteles deshalb nach dem Werk des Menschen, d.h. nach der dem Menschen als Menschen eigentümlichen Leistung. Dies kann nicht bloß das Leben (Ernährung und Wachstum) sein, denn dies ist den Menschen und Pflanzen gemeinsam, aber auch nicht die sinnliche Wahrnehmung, denn diese haben auch die anderen Tiere. Es bleibt nur das vernünftige Handeln als das dem Menschen eigentümliche Werk über. Das Gute als letztes Ziel alles menschlichen Handelns, die Glückseligkeit, wird daher erreicht durch die dem Menschen eigentümliche Tätigkeit, das vernünftige Handeln, auf bestmögliche Weise.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Teilnahme an der Diskussion und schriftliche Beantwortung von Fragen zu den gelesenen Textabschnitten, kurzes Impulsreferat (10-15 min), Proseminararbeit (15-20 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1. Anwesenheit (max. 3 Fehlstunden), Teilnahme an der Diskussion und schriftliche Beantwortung von Fragen zu den gelesenen Textabschnitten: 20%
2. Kurzes Impulsreferat: 20%
3. Abschlussarbeit: 60%

Prüfungsstoff

Literatur

Primärliteratur:
Aristoteles: Nikomachische Ethik, übersetzt und herausgegeben von Ursula Wolf, Hamburg 2006.
(Für Studierende mit Altgriechisch-Kenntnissen empfiehlt sich außerdem: Aristoteles: Nikomachische Ethik: Griechisch/Deutsch, übersetzt und herausgegeben von Gernot Krapinger, Stuttgart 2020.)

Sekundärliteratur:
Höffe, Otfried (Hg.): Aristoteles-Lexikon, Stuttgart 2005.
Höffe, Otfried (Hg.): Aristotles. Nikomachische Ethik, Berlin 2006.
Frede, Dorothea: Aristoteles Kritik an der Idee des Guten in EN I 4, in: P. König & J. Linden (Hg.): Aristoteles – Antike Kontexte, gegenwärtige Perspektiven, Heidelberg 2020, 277-304.
Kraut, Richard: Aristotle’s Ethics, in: Stanford Ecyclopedia of Philosophy: https://plato.stanford.edu/entries/aristotle-ethics/
Rapp, Christoph: Aristoteles zur Einführung, Hamburg 2020.
Wolf, Ursula: Aristoteles’ Nikomachische Ethik, 3. Aufl., Darmstadt 2013.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 07.12.2022 12:29