Universität Wien
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180170 VO-L Über den Geist des Zen-Buddhismus bei Dogen (2022W)

Das Bezugsverhältnis von Zen- und Tendai-Buddhismus

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
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Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

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4. Prüfungstermin: 20. Juni 2023, 13:30 - 15:00, Modus: digital
Link dieser Prüfung:
https://moodle.univie.ac.at/course/view.php?id=409046

Nach der Rücksprache mit der SPLeitung Philosophie erfolgte diese Auswahl:
Es geht in der digitalen Prüfung darum, an Hand der einigen bestimmten Prüfungsfragen basierend auf dem Stoff der LV
einen kurzen Aufsatz im Umfang von 2 Seiten zu verfassen.

Entgegen der KI-Leitung von Chat-GPT fördert diese Prüfung eigenständige Reflexionen im Begreifen der Systematik der ureigenen Philosophie des Zen von Dogen. Bloße Wiedergaben von Internet-Artikeln (wie die von Wikipedia u.a.) werden sofort erkannt u. demgemäß exakt überprüft.

Wichtige Literatur: Hashi, H. Lebendiger Zen - Lebendige Philosophie, Dogen: shobo genzo - Besinnen im wahrhaften dharma Buddhas,
Wien/Berlin 2020: LIT

  • Dienstag 11.10. 13:15 - 14:45 Hybride Lehre
    Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 18.10. 13:15 - 14:45 Hybride Lehre
    Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 25.10. 13:15 - 14:45 Hybride Lehre
    Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 08.11. 13:15 - 14:45 Hybride Lehre
    Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 15.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 22.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 29.11. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 06.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 13.12. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 10.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 17.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3B NIG 3.Stock
  • Dienstag 24.01. 13:15 - 14:45 Hörsaal 3B NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel:
Diese LV (VO-L, Präsenzlehre mit Diskussion vor Ort) zielt darauf ab, philosophische Inhalte des Buddhismus Ostasiens explizit darzulegen und in Diskussion zu stellen. Hierzu ist das Hauptwerk Dōgens: shōbō genzō sehr geeignet.

Inhalt:
Hat man den „Rationalismus“ oder den „Empirismus“ zu betrachten, ist es üblich, dass diese Kategorien unausgesprochen das historische Erbe aus der Zeit der Aufklärung Europas innehaben. Betrachtet man über diesen Denkrahmen hinaus den Rationalismus in einer weiteren Sphäre der globalen Welt, erfasst man oft im Staunen, dass manchen maßgebenden Denkrichtungen des Mahayana-Buddhismus in Ostasien seit dem 7.-8. Jhdt. bis heute ein rationales Denken und Handeln zum Grunde liegt. Kenner stimmen darin überein, dass in der Großkategorie des „Buddhismus“ die drei historisch bedingten Zentren mit ihrer Vielfalt aktuell sind: 1. Theravada in Südostasien, 2. Vajrayāna in Indien, in Zentralasien und Tibet, 3. Daijō/Mahayana in Ostasien. Wenn auch Vajrayāna als bedeutender Bestandteil zum Mahayana gehört, ist sein Lehrinhalt von dem des Mahayana Ostasiens weitgehend verschieden
Da die Darstellungen im Internet über „Buddhismus“ in Deutsch, Englisch u.a. oft von Kennern des indo-tibetischen Vajrayāna-Buddhismus verfasst werden, besteht eine Barriere für Interessenten am Buddhismus allgemein: Manche buddhistische Termini indo-tibetischer und ostasiatischer Denkrichtungen verweisen oft auf unterschiedliche Bedeutungsinhalte. Themen, die im Vajrayāna vorwiegend mystisch angeschaut werden, sind im Daijō/Mahayana in Ostasien durch rationelle Auffassung zum Aufbau eines Systems von Denken und Handeln auf die Dimension der Realwelt hingeleitet: Z.B. Versenkungspraxis bzw. Kontemplation im Buddhismus in Ostasien richtet sich an einer Ernüchterung des Bewusstseins samt dem leiblichen Dasein, wodurch eine Klarheit im Denken und Handeln als eine Transparenz mitten in der Weltimmanenz erreicht wird.
Dōgens „shōbō genzō“ zeigt sich als ein exemplarisches Beispiel dafür, wie die Denkrichtungen des Buddhismus in Ostasien, Tientei/Tendai-, Huayen/Kegon- und Zen-Buddhismus gegenseitige Einflüsse in ihrer historischen Entwicklung gehabt haben. Dōgen selbst hat sich zuerst im Tendai-Buddhismus gebildet. Er war auf schwerwiegende Fragen der Prinzipien des Tendai-Buddhismus gestoßen, wodurch er sich ausschließlich an Zen wandte. In seinem „„shōbō genzō“ sind Entwicklungsvorgänge der Ideen im Ausgang des Tendai-Buddhismus ersichtlich. Letztlich wurde die Systematik der Tendai-buddhistischen Ontologie und Ethik durch das System der Lehre Dōgens neu gestaltet, die Einheit von Leib und Geist jedes Einzelnen als unteilbares Prinzip zu erfassen, welches dazu steht, das Erkennen und Aktivieren der universellen Erkenntnis (dharma) durch tagtägliche Handlungspraxis (gyō 行) im Leben zu verwirklichen.

Methode:
Es wird in der VO das System zum integrativen Denken und Handeln an Hand des Hauptwerkes Dōgens erläutert. Entgegen der mittelalterlichen Einkleidung der Zen-Sprechweise ist das Denken Dōgens an sich philosophisch. Eine komprimierte Aussageweise wie „ichi-gū ichi-gyō“ (一遇一行) vermittelt eine reichhaltige Ontologie in Verbindung an Ethik, dass jede Begegnung im täglichen Leben eine unermessliche Möglichkeit zum Ausüben und Verwirklichen einer wesentlichen Wahrheit bietet: Die sich daraus ergebende Dimension von Ich und Mitseienden postuliert, dass das Gute heilsam ist, wodurch das Ich samt den Mitseienden Stück für Stück den Weg des unermesslichen Strebens nach unwiderlegbarer Wahrheit (dharma) schreiten kann.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung (4 Termine)

Besondere Hinweise zur Didaktik:
Wichtige Teile des Hauptwerkes Dōgens sind in meiner jüngsten Monographie mit Anleitung übersetzt:Siehe Literturliste. Teile des Hauptwerkes des Tendai (Tientai)-Buddhismus, „maka shikan“ (maha zi guan / Mahā vipaśana), verfasst von Tientai-Großabt Zhi-Yi / Chigi werden in der LV abgehandelt.
1. Jede LV schließt mit einer Diskussion von 20 Minuten ab. Zwecks der regen Interaktion wird jede 2. Woche eine längere Diskussion angeboten.
2. Sofern es die Corona-Bestimmungen erlauben, wird eine einmalige Zen-Einführungspraxis außerhalb des Hauses stattfinden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Thematisches Mitdenken im Stoff, sich hineindenken mit dem Stoff, wodurch ein aufbauendes System des Denkens im Zusammenhang mit dem Leben in der Gegenwart erreicht wird. Prüfung: schriftliche Prüfung in digitaler Form.
Notenskala, „ 50 Vollpunkte“:
43 - 50, (1) sehr gut
35 - 42, (2) gut
25 - 34, (3) befriedigend
10 - 24, (4) genügend
unter 9, (5) nicht genügend

Prüfungsstoff

Folgendes Werk hat einen engen Zusammenhang mit demPrüfungsstoff:
H. Hashi, Lebendiger Zen - Lebendige Philosophie
Dogen: shobo genzo - Besinnen im wahrhaften "dharma" Buddhas

Literatur

Dōgen, Kigen: shōbō genzō (Besinnen im wahrhaften dharma Buddhas)
Original von Dōgen: siehe verschiedenen Ausgaben von:
Masutani, F. (Hg. mit Übersetzung im modernen Japanisch), Tokyo 2007ff. ; Okubo, D. (Hg.), Tokyo 1969f.; Mizuno, Y. u. Terada, T. , Tokzo 1980; (Übersetzung im modernen Japanisch), Nakamura S. (Hg. mit Übersetzung im modernen Japanisch /Institute of Zen Culture, Nagoya / Tokyo 1993
- Hashi, Hisaki, Übersetzung mit Anleitung, in:
Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie“,Hauptteil II (Siehe vollständige Angabe unten)
Hashi, Hisaki:
- Lebendiger Zen – Lebendige Philosophie. Dōgen: shōbō genzō
(Besinnen im wahrhaften dharma Buddhas). Wien / Berlin 2020
https://ubdata.univie.ac.at/AC16121327
Nakamura, Hajime:
daijō butten, Bd. 2, hoke-kyō (Lotus Sutra/ Saddharma Puṇḍarīka Sūtra), Tokyo 2004
Sueki, Tekehiro:
tōyō no gōri shisō (Rationalistische Denkrichtungen u, Philosophien Asiens), Tokyo 1980
Sueki, Fumihiko:
gendai bukkyō-ron (Buddhismus in der Gegenwart), Tokyo 2012
Taishō Tripitaka:
Bd. 9, Tokyo 1988; Bd. 45
Zhi-Yi / Chigi: maha zhĭ guān/ maka shikan, Sekiguchi S. (Hg.), Bd. I u. II, Tokyo 1988

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 08.06.2023 09:27