Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180203 SE Grenzprobleme der Phänomenologie (2020W)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Online-Veransstaltung / BBB via Moodle

  • Dienstag 13.10. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 20.10. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 27.10. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 03.11. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 10.11. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 17.11. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 24.11. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 01.12. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 15.12. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 12.01. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 19.01. 12:00 - 14:00 Digital
  • Dienstag 26.01. 12:00 - 14:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

a) Überblick
Die Lehrveranstaltung (LV) bietet M-Studierenden die Möglichkeit, sich in aktuelle Debatten um die Transformation und methodische Neubegründung der Phänomenologie einzuarbeiten. Die Notwendigkeit einer solchen Transformation wird dabei in thematischer Hinsicht aufgearbeitet. In Auseinandersetzung mit einer Reihe aktuell diskutierter Grenzerfahrungen, die die klassische phänomenologische Analysemethode mit Schwierigkeiten konfrontiert (wie bspw. Leiblichkeit, Fremderfahrung, religiöse Erfahrung oder auch Gewalt), soll nicht nur gezeigt werden, welche methodischen Grundlagen klassischer Phänomenologie einer Revision bedürfen, sondern inwiefern Ansätze dazu bereits im Werk Husserls zu finden sind.
Im Rückgang auf Husserls Ausdifferenzierung der „genetischen Phänomenologie“ und mit Bezug auf die Entwicklung einer „generativen Phänomenologie“ bei seinen Nachfolgern, wird diskutiert, welche Themen Husserl zu einer Radikalisierung seines Ansatzes motivierten, wie dieses selbstkritische Moment bei seinen Nachfolgern (Merleau-Ponty, Levinas) produktiv aufgegriffen wurde und wie es gegenwärtig kritisch weitergeführt wird (Richir, Waldenfels, Steinbock, Mensch, Ahmed). Als Textgrundlage werden ausgewählte Phänomenanalysen v.a. aus Husserls späteren Manuskripten ebenso herangezogen wie Studien seiner Nachfolger.
Die Intention des Seminars besteht darin, zentrale phänomenologische Konzepte im Zeichen sachhaltige Phänomenanalysen zu erproben und d.h. auch, die Phänomenologie praktisch anzuwenden.

b.) Vor diesem allgemeinen Hintergrund verfolgt die LV folgende übergreifende Intentionen:

1. die Studierenden in einen eigenständigen, anwendungsorientierten Umgang mit dem phänomenologischen Denken einzuleiten, um selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten in diesem Bereich vorzubereiten;
2. aktuelle Diskussionen um die phänomenologische Methode und deren Neubegründung kritisch zu durchleuchten;
4. einen Überblick über zentrale Themen aktueller phänomenologischer Forschung zu geben;
5. die Rolle und Bedeutung der Phänomenologie im breiteren philosophischen Kontext zu evaluieren

c) Semesterplan:
Auf eine allgemeine Einleitung in das Thema durch den LV-Leiter folgen drei Sitzungen, in denen Basistexte behandelt werden; diese sind von den TeilnehmerInnen des Seminars in schriftlicher Form vorzubereiten. Die weitere Planung des Semesters sieht Referate zu ausgewählten Texten vor; die gemeinsame Lektüre, Interpretation und eingehende Diskussion ausgewählter Passagen (teils auch in Kleingruppen und im Blick auf spezifizierte, übergreifende Fragestellungen) sind integraler Bestandteil des SE.

Thematische Einteilung:

13.10.2020: Einleitung in das SE; Organisatorische Details; Vorstellung der Themen
20.10.2020: Husserl I: Leiblichkeit & Passivität (APS, Ideen II) 27.10.2020: Husserl II: Fremderfahrung, Generativität & Welt (CM, IS III, Grenzprobleme)
03.11.2020: Systematische Überblicke (Tengelyi , Waldenfels; Mensch)
10.11.2020: Merleau-Ponty [1966, 1984]
17.11.2020: Levinas [1983a, 1983b, 1997]
24.11.2020: Fremderfahrungen [Waldenfels ]
01.12.2020: Religiöse Phänomene I [Ricoeur; Marion ]
08.12.2020: Religiöse Phänomene II [Steinbock ; Chrétien; Mensch]
15.12.2020: Die politische Welt und ihre Abgründe [Held; Mensch; Ahmed]
12.01.2021: Gewalt und Verletzlichkeit [Mensch; Rogozinski; Bergoffen]
19.01.2021: Eco-phenomenology (Llewelyn; Toadvine ; Gschwandtner)
26.01.2021: Abschlussbesprechung & Vorblick auf die SE-Arbeiten

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Beurteilung erfolgt im Zeichen der erbrachten schriftlichen Teilleistungen und der mündlichen Mitarbeit:

- regelmäßige Anwesenheit (max. 2 Fehlstunden) in den BBB-Online-Meetings;
- aktive Mitarbeit im Forum;
- eigenständige Lektüre und Aufbereitung der Basistexte (Lektürerflexionen);
- mündliche Präsentation von Texten;
- Verfassen einer schriftlichen Seminararbeit unter Einbeziehung eigenständiger Forschungs- und Recherchearbeit;
- Nachbesprechung der Arbeiten

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Beurteilung erfolgt in folgender Weise:

- Vorbereitung der Basistexte (20)
- aktive Mitarbeit (20)
- Präsentation von Texten (20)
- Verfassen einer SE-Arbeit zu einem behandelten Themenschwerpunkt (30)
- Nachbesprechung der Seminararbeit (10)

Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie automatisch zu, dass Ihre schriftlichen Teilleistungen mittels Turnitin geprüft werden.

Prüfungsstoff

Die LV ist prüfungsimmanent. Die Kenntnis des behandelten Stoffes wir daher über die Erbringung der o.g. Teilleistungen evaluiert.

Literatur

Alle Texte werden zu Semesterbeginn über Moodle verfügbar sein!

1. Primärtexte

a. Husserl, E.
—, Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie. Zweites Buch: Phänomenologische Untersuchungen zur Konstitution (Husserliana Bd. III/2) Den Haag: Nijhoff 1982. [Ausgewählte Kapitel]
—, Analysen zur passiven Synthesis. Aus Vorlesungs- und Forschungsmanuskripten 1918–1926 (Husserliana Bd. XI), Den Haag:Nijhoff 1966 [Ausgewählte Kapitel]

—, Zur Phänomenologie der Intersubjektivität. Texte aus dem Nachlass. Dritter Teil: 1929-1935 (Husserliana, Bd. XV), Den Haag: Nijhoff 1973 [Ausgewählte Kapitel]
–, Grenzprobleme der Phänomenologie. Analysen des Unbewusstseins und der Instinkte. Metaphysik. Späte Ethik (Texte aus dem Nachlass 1908 – 1937) (Husserliana Bd. XLII), Dordrecht e.a. 2014 [Ausgewählte Kapitel]

b. Merleau-Ponty, M.

-, Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin: de Gruyter 1966 [Auszüge]
–. „Der Philosoph und sein Schatten“, in: ders., Das Auge und der Geist, Hamburg: Meiner 1984, 45-68

c. Levinas, E.

-, Die Spur des Anderen. Untersuchungen zur Phänomenologie und Sozialphilosophie, Freiburg/München: Alber 1983 (einzelne Kap.)
–. Totalität und Unendlichkeit, Freiburg/München: Alber [Kap. III. a & B]

2.) Themenrelevante neuere Literatur

Texte von K. Held,. J.-L. Marion, J. Mensch, A. J. Steinbock, S. Ahmed, u.a.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18