Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180209 SE Kritische Hermeneutik (2023S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

10.05.2023 und 21.06.2023 entfallen. Konferenzteilnahme.

  • Mittwoch 08.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 15.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 22.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 29.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 19.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 26.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 03.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 10.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 17.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 24.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 31.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 07.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 14.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 21.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 28.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Jahr 1967 kritisierte Jürgen Habermas im Kontext einer Diskussion über die Methodologie der Sozialwissenschaften die Hermeneutik von Hans-Georg Gadamer und entwickelte die anfängliche Konzeption einer "kritisch aufgeklärten Hermeneutik". Habermas‘ Kritik löste eine Konfrontation aus, die Antworten und Erwiderungen von beiden Hauptfiguren beinhaltete, sowie Beiträge von Karl-Otto Apel, Albrecht Wellmer und Paul Ricoeur (u. a.). Die bahnbrechenden Arbeiten von Habermas zu den idealistischen Merkmalen der Hermeneutik führten später zu einem neuen kritischen Strang des hermeneutischen Denkens. Paul Ricoeur verallgemeinert diese Kernidee, indem er die hermeneutische Erfahrung als eine solche rekonstruiert, die durch die Vermittlung des Textes eine Lücke zwischen dem eigenen und dem Kontext des anderen öffnet. In jüngerer Zeit hat die kritische Hermeneutik das poststrukturalistische Denken in diese Tradition integriert, indem sie das Vorverständnis und die dialogische Offenlegung mit einem Foucaultschen Ansatz für Diskurs und Macht neu interpretierte. Während jede/r Interpret notwendigerweise auf ein dialogisches Verständnis des Inhalts abzielt, werden unter hermeneutischem Vorverständnis symbolische Voraussetzungen verstanden, die durch soziale Macht strukturiert und aufrechterhalten werden
Das Seminar wird sich in seinem ersten Teil auf die ursprüngliche Auseinandersetzung zwischen Habermas und Gadamer konzentrieren. Im zweiten Teil werden mit Beiträgen von Michel Foucault und Richard Rorty die weiteren Entwicklungen beleuchtet, sowie Habermas‘ Reaktion erörtert. Am Ende des Semesters werden die gegenwärtigen Diskussionen mit Fokus auf die Interpretation von Hans-Herbert Kögler besprochen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

(1) Schriftliche Lektürevorbereitungen (20%)
(2) (Gruppen)--referat (15-30 Minuten) (30%)
(3) Seminararbeit (10-15 Seiten) (50%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

(1) Regelmäßige Teilnahme (max. zwei Fehleinheiten)
(2) 30% aus der aktive Mitarbeit
(3) 70 % aus der Prüfungsleistung

Die Seminararbeiten werden immer individuell bewertet. Im Prinzip sollte ungefähr 2/3 der Arbeit eine fachliche Auseinandersetzung mit den ausgewählten Texten (Problemen, Fragen, etc.) sein, den wir während des Semesters bearbeiten haben, sowie ihre sachliche Rekonstruktion. 1/3 des Textes soll ein eigenen Beitrag dazu sein, also eine eigene fachlich und philosophisch gut begründete Stellungnahme zur Problematik, die in der jeweiligen Seminararbeit diskutiert wird.

Prüfungsstoff

Die zu lesende Literatur.

Literatur

APEL K.-O./BORMANN C./BUBNER, R./GADAMER, H.-G./GIEGEL H.-J/HABERMAS, J.: Hermeneutik und Ideologiekritik. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1980.
DUNAJ, Ľ. - MERTEL, K. (eds.): Hans-Herbert Kögler’s Critical Hermeneutics. London: Bloomsbury, 2022.
FOUCAULT, M.: Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt/Main: Fischer, 1991.
FOUCAULT, M.: Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1993.
HABERMAS, J.: Wahrheit und Rechtfertigung: Philosophische Aufsätze. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2004.
KÖGLER, H.-H.: Die Macht des Dialogs. Kritische Hermeneutik nach Gadamer, Foucault und Rorty. Stuttgart: Metzler, 1992.
KÖGLER, H.-H. – PECHRIGGL, A. – WINTER, R.: Enigma. Agency. Macht. Widerstand. Reflexivität. Bielefeld: transcript, 2019.
RORTY, R.: Der Spiegel der Natur: Eine Kritik der Philosophie. Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1987.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 17.03.2023 00:06